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Lawinenabgänge bei Foreigner! |
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Diese Meldung passt irgendwie in diese Zeit und ist hoch aktuell. Bevor ich jedoch über Opfer und sonstige Auswirkungen berichte, muss ich etwas zur Vorgeschichte erläutern.
Vor wenigen Jahren hat mein Bauernhof neue Dächer bekommen, und zwar über dem bis dato als Scheune, Werkstatt, Lager und Saunaraum genutzten Gebäude in Form von bekörnten Bramac-Ziegeln, während das Wohngebäude aus statischen und ästhetischen Gründen mit Schieferimitat belegt wurde. Das sind schwarze Platten 40x40 cm aus Faserstoffen und Zement, mit leicht plastisch gepresster Oberfläche. Den damaligen Einwurf des Dachdeckermeisters, dass sich für diese Oberfläche Schneegitter vor den Traufen ganz gut ausnähmen, tat ich großzügig mit dem Hinweis ab, dass sich hier eh keine Leute tummeln. Die Rechnung dieser laienhaften Annahme bekam ich bereits vorigen Winter serviert, als die gewaltigen, auf dem Dach liegenden Schneemassen sich bei einsetzendem Tauwetter kollektiv in Bewegung setzten und mit dumpfem Getöse brusthohe Barrieren unter den Traufen schufen, die es wegzuschaufeln galt, um Vorder- und Hintereingang bequem benutzbar zu machen. Bramac-Ziegel bereiten dieses Problem nicht, ihre Oberflächenstruktur verhindert das Abrutschen des Schnees.
Nun, diesen Winter haben wir noch mehr Schnee als im vorigen, er fällt praktisch ständig, und dabei ist es häufig um die Null Grad. Über das Schneeschippen habe ich mich im Vorjahr reichlich ausgelassen, das kann ich also mit der Anmerkung übergehen, dass dieser Winter neue Maßstäbe gesetzt hat. Aber Dachlawinen sind bereits mehrfach abgegangen, und die von gestern hat dabei meine zur Relaisstation auf dem Kirchturm ausgerichtete Internet-Schüssel abgeknickt. Ich glaube, man müsste das auf den Bildern erkennen können.
Damit kommen wir zu den Opfern und sonstigen Auswirkungen. Zunächst sei beruhigend festgestellt, dass Menschenleben nicht zu beklagen sind, es gab jedoch eine Leichtverletzten, und zwar mich selbst, als ich die Schüsselhalterung reparierte. Ja, der Knabe vom IN-Provider hat das bei trockenem Sommerwetter montiert, und ich musste das auf einem mit nassem Schnee bedecktem Dach tun, das ist schon ein Unterschied, kann ich euch sagen! Ich bin aber zum Glück nur nach innen abgerutscht und habe mir dabei das Schienbein aufgeschabt. Andernfalls wäre ich über den Wintergarten in den Hof gelandet, also durchaus ein Sprung, wie ihn derzeit unser einstiger Adler Schmitt gelegentlich noch zustande bringt. Also gut, ihr habt mich noch und wieder, und die sonstigen Auswirkungen – vorübergehende Abkopplung vom Net und sportliche Betätigung mit der Schaufel – da muss ich mich eben durchbeißen.
__________________ Schöne Frauen sind nur mehr oder weniger gut gelungene Kopien eines Ideals.
Hässliche sind dagegen immer ein Original!
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03.01.2006 20:09 |
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Das kann man wohl sagen! Das schlimme an meiner Situation besteht darin, dass ich den Schnee räumen muss, solange er wenigstens halbwegs trocken ist bzw. nicht so hoch liegt, weil eben die Fläche ziemlich groß ist, und man sonst die möglichen Lagerränder nicht in einem Zug erreicht. Die Fläche brauche ich zum Rangieren des eigenen Autos sowie als Parkplatz für Besucher, da man sonst etwa 300 m rückwärts fahren müsste, und das auf einem steilen und schmalen Weg, der in den Hang geschnitten ist. Gut, nach der einen Seite kann nix passieren, aber auf der anderen grinsen böswillig 20 m Abhang... Ich hatte hier schon Gäste, die haben es bei Matsch bis 3 m unterhalb des Parkplateaus geschafft, mussten sich dann aber die besagten 300 m rückwärts auferlegen. Und wer das nicht geübt hat bzw. nicht gewöhnt ist - viel Spaß!
Der Gemeindepflug fährt zwar ziemlich regelmäßig, jetzt haben sie auch einen neuen Fahrer für einen weiteren Traktor mit dahinter angehängtem Schneeschild, aber der macht eher Schaden als Nutzen, weil er den frischen Schnee erst mal unter den Rädern festigt, und das Schild schabt dann nur bis zum Niveau dieser Spuren ab... Und wenn das Ganze auf dem Zufahrtsweg dann taut und das Auto im Matsch keine Führung mehr hat, wird die Anfahrt zu mir eine Sache für die ganz Harten.
Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
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Hässliche sind dagegen immer ein Original!
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04.01.2006 23:07 |
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Der hohe Schnee und das seit Samstag herrschende fantastische Sonnenwetter waren natürlich lohnende Voraussetzungen dafür, dass ich nicht nur am Wochenende längere Skitouren unternehmen konnte, sondern auch an den übrigen Tagen nachmittags schnell noch für eine Stunde bis zum Einbruch der Dunkelheit die Langläufer untergeklickt habe. Interessant, dass der Schnee auch im Mondlicht glitzert, wusstet ihr das? Mir ist es zumindest noch nicht aufgefallen.
Ach ja: das Skilaufen. Also hier muss ich jetzt etwas loswerden. Wenn ich meine eigene Spur in jungfräulichem Schnee ziehe, dann ist diese relativ eng, also etwa 20, höchstens mal 25 cm zwischen den Mittelachsen der Bretter. Komme ich auf eine fremde Spur, dann ist diese in der Regel sehr breit, ich habe per Handspanne bis einen halben Meter ermittelt. Das läuft sich furchtbar!!! So breitbeinig! Ich möchte mal wissen, was das für Leute sind, die so laufen. Als ob sie einen toten Hering zwischen den Oberschenkeln hängen hätten!
Am Montag früh musste ich nach Brno, bin mit dem Auto gefahren, direkt der Sonne entgegen. Hinter Svitavy senkt sich die Staatsstraße dann ziemlich plötzlich in ein langes Tal, das neben einigen kleineren Ortschaften auch die Eisenbahnschnellstrecke beherbergt. Von oben hat man auf einen braun-blau-grauen Dunst gesehen, bevor man in diesen eintauchen musste und einen Inversionsmief wie in der Pförtnerloge der Hölle um sich hatte. Da lobte ich mir meine bergige Lage, die von so etwas verschont ist.
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Hässliche sind dagegen immer ein Original!
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12.01.2006 23:02 |
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Hansaplast
klassisch neidisch
Dabei seit: 09.12.2004
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Zitat: |
Original von Foreigner
Interessant, dass der Schnee auch im Mondlicht glitzert, wusstet ihr das? . |
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Was ne Frage! Ganz dumpf bin ich ja schließlich nicht.
Zitat: |
Ich möchte mal wissen, was das für Leute sind, die so laufen. Als ob sie einen toten Hering zwischen den Oberschenkeln hängen hätten! |
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Andere Leute sind schon seltsam, nicht wahr?
Zitat: |
Am Montag früh musste ich nach Brno, bin mit dem Auto gefahren, direkt der Sonne entgegen. Hinter Svitavy senkt sich die Staatsstraße dann ziemlich plötzlich in ein langes Tal, das neben einigen kleineren Ortschaften auch die Eisenbahnschnellstrecke beherbergt. Von oben hat man auf einen braun-blau-grauen Dunst gesehen, bevor man in diesen eintauchen musste und einen Inversionsmief wie in der Pförtnerloge der Hölle um sich hatte. Da lobte ich mir meine bergige Lage, die von so etwas verschont ist. |
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Du kannst nur schwer verbergen, wie wohl du dich in deiner Umgebung fühlst. Ich kann das mit dem Rück-Blick auf Urlaube in Südböhmen nur allzu gut nachvollziehen. Ahoi!
Hach. Wat schön.
Die Loipenverschandler mit dem toten Hering gibt es womöglich kostenlos dazu. Dann nehm' wir sie doch mit, oder?
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13.01.2006 03:54 |
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