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Vater des Mikrochip gestorben |
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Vater des Mikrochip und Nobelpreisträger Jack Kilby gestorben
Der amerikanische Wissenschaftler Jack Kilby ist tot.
Dallas - Der amerikanische Physik-Nobelpreisträger Jack Kilby, der als «Vater des Mikrochip» galt, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Erfinder der integrierten Halbleiterschaltung, dem Grundbaustein aller Computer, erlag bereits am Montag einem kurzen Krebsleiden.
Das teilte sein ehemaliger Arbeitgeber Texas Instruments am Dienstag in Dallas mit. Kilby besaß 60 Patente und ermöglichte unter anderem die Entwicklung des Taschenrechners und des Handys. «Es gibt heute praktisch kaum noch einen Bereich des Lebens, der nicht irgendwie durch die integrierte Halbleiterschaltung beeinflusst wird», sagte Richard Templeton, der Präsident von Texas Instruments, in einem Interview mit der «New York Times». Für seine bahnbrechenden Arbeit bei der Entwicklung des Mikrochips hatte der Erfinder im Jahr 2000 zusammen mit dem Deutschen Herbert Kroemer und dem Russen Zhores Alferov den Physik-Nobelpreis erhalten.
Bereits am 12. September 1958 präsentierte Kilby den ersten Mikrochip in den Labors von Texas Instruments. Er war nicht größer als eine Heftklammer. Mikrochips werden heute in Alltagsgeräten wie Waschmaschinen bis hin zu leistungsstarken Computern eingesetzt.
Das ganze Ausmaß der technischen Revolution, an der Kilby durch seine Erfindungen mitwirkte, war selbst für ihn anfangs nicht absehbar. «Wir erwarteten zwar eine Reduzierung der Kosten für Elektronik, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Größenordnung von Millionen gedacht hat», sagte Kilby nach Angaben seines Unternehmens in einem älteren Interview.
Bei Texas Instruments entwickelte Kilby Chipanwendungen für Militär, Industrie und Wirtschaft. Von 1978 bis 1984 war der Amerikaner Professor an der Texas A& M Universität. In den vergangenen Jahren machte Kilby außerdem mit der Entwicklung verbesserter Systeme zur solaren Energiegewinnung von sich reden.
Der fast zwei Meter große Mann hatte seinen Entschluss, Elektroingenieur zu werden, bereits frühzeitig in der Schule gefasst. Beim renommierten Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge schaffte er allerdings 1941 die Aufnahmeprüfung nicht. Kilby ging daraufhin zum Militär. Zeitweise wurde er in einem Reparaturbetrieb der US-Streitkräfte für Radios und Funkgeräte im Nordosten Indiens eingesetzt. Später studierte er an den Universitäten von Illinois und Wisconsin.
© dpa - Meldung vom 22.06.2005 13:19 Uhr
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22.06.2005 15:13 |
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