Drüüde
Küchenfee
Dabei seit: 23.06.2001
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natürlich ein medienereigniss, aber das kennen wie ja.
-der, der in afrika abertausende tote zu verantworten hat, weil er verhütung verurteilte
-der, der als erster papst die versöhnung mit anderen glaubensrichtungen suchte, synagogen
und moscheen besuchte
-der, der frauen immer noch rechte absprach, die zu verwehren abstrusem anachronismus folge leistete
-der, der mit seiner unterstützung für solidarnosc nicht unerheblichen anteil am verändern des politischen antlitz der welt hatte
-der, der mit seinen konservativen ansichten der katholischen kirche fast jede notwendigen reformationen versagte
-der, der millionen menschen unermüdlich den frieden predigte
papst johannes paul der zweite.
wolodja.
nach seinen taten ein mensch.
nicht mehr und nicht weniger.
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02.04.2005 22:28 |
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Der Würga
Alter Jachthund-Fan
Dabei seit: 19.07.2001
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Zitat: |
Original von Drüüde
natürlich ein medienereigniss, aber das kennen wie ja.
-der, der in afrika abertausende tote zu verantworten hat, weil er verhütung verurteilte
-der, der als erster papst die versöhnung mit anderen glaubensrichtungen suchte, synagogen
und moscheen besuchte
-der, der frauen immer noch rechte absprach, die zu verwehren abstrusem anachronismus folge leistete
-der, der mit seiner unterstützung für solidarnosc nicht unerheblichen anteil am verändern des politischen antlitz der welt hatte
-der, der mit seinen konservativen ansichten der katholischen kirche fast jede notwendigen reformationen versagte
-der, der millionen menschen unermüdlich den frieden predigte
papst johannes paul der zweite.
wolodja.
nach seinen taten ein mensch.
nicht mehr und nicht weniger. |
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Weise Worte, Druide.
Bewundernswert empfinde ich wie er starb. Gerade sein öffentliches Leid zum Schluß hat mich bewegt und zeigt mir seinen starken Willen.
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02.04.2005 23:01 |
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Pikantje
Reisende
Dabei seit: 27.07.2001
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04.04.2005 21:25 |
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stefanie
Mitglied
Dabei seit: 05.11.2001
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In Rom spielen sich unglaubliche Szenen ab. Ein Ausschnitt aus einem zusammenfassenden Bericht von news.at:
Inzwischen hält die "Belagerung" des Vatikan durch hunderttausende Pilger weiterhin an. Seit Montag Abend haben sich über eine Million Menschen vom Papst im Petersdom verabschiedet. Pro Stunde ziehen zirka 16.000 Gläubigen am Leichnam vorüber. Der Menschenstrom bewegt sich langsam aber geordnet.
Angesichts des ungebrochenen Zustroms von Gläubigen hat die italienische Polizei den Zugang zu den Warteschlangen vor dem Petersdom abgeriegelt und neu ankommende Pilger zurückgewiesen. Seit Mittwochabend 22.00 Uhr dürfe sich niemand mehr in die mehrere hunderttausend Menschen umfassende Warteschlange einreihen, teilte die Polizei mit. Noch bis Donnerstagabend sollen die Gläubigen Abschied von Johannes Paul II. nehmen können, der im Petersdom aufgebahrt ist.
Zahlreiche Pilger reagierten mit Wut und Enttäuschung auf die Zurückweisung. Ein Pilger aus Johannes Pauls polnischer Heimatstadt Wadowice sagte: "Das ist eine Schande für Italien". Ein anderer klagte: "Man hätte uns früher Bescheid geben müssen. Wir sind mit dem Zug aus Polen gekommen, wir haben das Recht, ihn zu sehen". Viele Gläubige stehen bereits seit weit mehr als zwölf Stunden in der Warteschlange. Nach Angaben der italienischen Behörden sind viele von ihnen durch das lange Stehen und durch Nahrungsmangel völlig erschöpft.
Der Leiter der italienischen Zivilschutzbehörde, Guido Bertolaso, erklärte, dass so viele Menschen nach Rom gekommen seien, dass die Stadt organisatorisch an ihren Grenzen angelangt sei. Bisher seien mehr als eine Million Pilger eingetroffen, um Johannes Paul II. die letzte Ehre zu erweisen. "Die Stadt kann keine weiteren Gläubigen mehr aufnehmen." Wer jetzt noch in Rom ankomme, solle direkt zum Universitätsgelände Tor Vergata rund 20 Kilometer südlich der Stadt fahren. Dort stünden noch Unterkünfte zur Verfügung, sagte Bertolaso.
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07.04.2005 08:27 |
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Drüüde
Küchenfee
Dabei seit: 23.06.2001
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wow, da war herr droste aber mächtig von der palme...
allerdings kann man diese massenhysterie, manche sprechen lieber "-psychose" nicht uneingeschränkt den medien anlasten.
ein paar dicke prozent der millionenschar an pilgern sind mitnichten durch die medien und die aktuelle wahrnehmung von unterhaltung infiziert.
ich denke, das viele nicht dem oberhaupt der katholischen kirche an sich nachtraueren, noch angeblichen leistungen, die vollbracht wurden, sie bedauern eher, das ein defizit weiter angewachsen ist, das der heutigen zeit immer akuter den stempel aufdrückt: den mangel an persönlichkeiten.
auch kennedy hat im lichte besehen so viel nicht geleistet und nebenbei ne menge scheisse gebaut, eine prinzessin di dürfte eigentlich nicht mehr als eine fussnote der geschichte abgehakt werden.
und stalin wurde anno dazumal gradezu hysterisch beflennt.
der mensch sehnt sich nach lichtgestalten, und sind es nur welche kraft ihres charismas, das ist eine tiefe, nicht auszumerzende schwäche.
die millionen, die jetzt in rom rumturnen, müssten sich zum grossen teil wohl zugestehen, dass der grund nicht ein toter papst sondern dieses merkwürdige gefühl, irgendwie ohne führung dazustehen sein könnte.
man will ängstlich einfach nicht losslassen.
und wie schon gesagt: an alternativen, spirituell wie weltlich, mangelt es aktuell akut.
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08.04.2005 14:31 |
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Pikantje
Reisende
Dabei seit: 27.07.2001
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08.04.2005 21:46 |
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Kilian
klassisch neidisch
Dabei seit: 04.07.2001
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zum tag der tage hat auch eine berühmte zeitung etwas beizusteuern (ja, genau die zeitung, die noch fragte "wer bekommt das gerz vom toten papst). nebenbei: von niemanden, denn der papast ist tod!
BILD dokumentiert den historischen Trauergottesdienst.
10.02 Uhr. Das Requiem, die feierliche Totenmesse, beginnt mit Applaus: 300 000 Gläubige auf dem Petersplatz, 1 Million rund um den Vatikan.
10.06Uhr. 12 Männer (symbolisch für die 12 Apostel) tragen den schlichten Sarg aus Zypressenholz aus dem Dom heraus. Ihn ziert nur ein Kreuz mit dem Buchstaben M – aus dem Wappen des Papstes, das „M“ steht für die von ihm so verehrte Muttergottes. Der Chor singt den Psalm 65. Dem Sarg voran gehen Erzbischof Piero Marini und Johannes Pauls Sekretär Erzbischof Stanislaw Dziwisz.
10.07Uhr. Auf dem Sarg liegt ein Evangelium, durch dessen Seiten zu Beginn der Messe der Wind streicht.
10.08Uhr. Kardinäle küssen den Altar, begeben sich zu ihren Plätzen.
10.15Uhr. Joseph Kardinal Ratzinger, der als Dekan des Kardinalskollegiums die Trauermesse leitet, betritt den Petersplatz.
10.18Uhr. Ratzinger küßt den Altar und schwenkt zur Verehrung des Altars und des Kreuzes Weihrauch. Er eröffnet den Gottesdienst mit den Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ in lateinischer Sprache. Es folgt das Schuldbekenntnis der Gläubigen. „Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ (durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine größte Schuld).
10.23Uhr. Erste Lesung aus der Apostelgeschichte – eine junge Frau trägt sie stellvertretend für die lateinamerikanischen Katholiken in spanischer Sprache vor.
10.30Uhr. In Englisch zweite Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper: „Er steht fest in der Gemeinschaft des Herrn...“
10.34Uhr. Ein junger Priester liest in lateinischer Sprache aus dem Johannes-Evangelium, beginnt mit den Worten: „Dominus vobiscum“ (Der Herr sei mit euch).
10.39Uhr. Joseph Kardinal Ratzinger beginnt seine Predigt auf italienisch: „Folge mir nach...“ Wind erhebt sich über dem Petersplatz. Die Gewänder der Priester flattern im Wind.
Als Ratzinger besonders die Jugend begrüßt, folgt ein donnernder Applaus.
10.43Uhr. Ratzinger hält kurz inne. Er kämpft gegen Tränen, ringt um Fassung. Immer wieder zittert seine Stimme.
10.53Uhr. Ratzinger schluchzt, muß bei diesem Satz einen Moment innehalten: „Als du noch jung warst, gingst du hin, wo du wolltest, am Ende wird ein anderer dich führen...
Ratzinger kämpft sichtlich gegen Tränen. „Uns allen bleibt er unvergeßlich.“ Diesen Satz muß der Kardinal zwei Mal wiederholen. In der gut 20minütigen Predigt spricht er auch über den letzten öffentlichen Auftritt des Pontifex, als dieser – „vom Leiden gezeichnet“ – den Gläubigen vom Fenster des Apostolischen Palastes den Segen „urbi et orbi“ erteilte. „Jetzt steht Johannes Paul am Fenster des Hauses des Vaters und sieht uns und segnet uns.“
Wiederum muß Ratzinger die Predigt unterbrechen. „Wer den Priester aus ganzem Herzen beim Beten gesehen hat, wer sein Predigten gehört hat, vergißt ihn nicht.“
11Uhr. Bei „Segne uns, Heiliger Vater...“ applaudieren die Gläubigen auf dem Petersplatz. Ihr Klatschen ist wie ein Amen mit den Händen. Viele rufen „santo“ (heilig), halten Spruchbänder mit der Aufschrift: „santo subito“ (sofort heilig) – sie wollen die schnelle Heiligsprechung ihres Papstes.
11.06Uhr. Ratzinger beginnt auf italienisch mit den Fürbitten: „Wir bitten dich, erhöre uns...“.
Die fünfte Fürbitte spricht der Deutsche Peter Marx in Muttersprache. Er gehörte 30 Jahre zu den guten Bekannten von Johannes Paul II., verehrte das Oberhaupt der katholischen Kirche zutiefst.
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09.04.2005 04:35 |
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