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Nach meiner Meinung ist eine mittlere personelle Revolution in den Funktionärs- und Trainerpositionen des deutschen Skispringens unerlässlich, um die Misere bei unseren ehemals veranlagten Talenten und jetzt durchfallenden Spitzenspringern wenigstens mittelfristig aufzuhalten und sie wieder dahin zu führen, wo deutsche Springer mal waren. Diejenigen, die vor einiger Zeit den damaligen Cheftrainer R. Heß als „alten Mann“ erfolgreich rausgemobbt haben, haben nun ihr tatsächliches Potential offen legen müssen, und so zeigte es sich, dass davon nicht allzu viel da ist, denn es ging kontinuierlich bergab. Rechnet man die Platzierungen der drei Deutschen, die heute in Innsbruck ins Finale kamen, zusammen, so ergibt sich die stolze Summe von 65.
In wachsendem Maße bestaune ich die Story um Martin Schmitt. Was der Junge nach seinen Misserfolgen über Schnee, Wind, Material und seine „Ratlosigkeit, obwohl er es doch kann“, ungestraft in die Fanöffentlichkeit pusten durfte, ist schon eine derbe Zumutung für den interessierten Sportfreund, aber insbesondere ein makabres Zeichen für das Management unserer Springer. Vorläufiger Höhepunkt war das Interview mit ihm, als bekannt wurde, dass im Verband die Verpflichtung des Ösis Horngacher als Stützpunkttrainer in Hinterzarten erwogen wurde. Diese in meinen Augen als Ansatz für die von mir geforderte Revolution zu wertende Idee eines Mutigen wurde von Schmitt rigoros abgetan, da er ja „mit seinem Trainer Schilli seit Jahren gut und erfolgreich zusammenarbeitet, und dass Horngacher ja bloß die Nachwuchsarbeit leiten soll“ (das habe ich mir sinngemäß gemerkt).
Rudi Tusch hat laut Medien inzwischen auch ein „Machtwort“ gesprochen und klargestellt, dass Schmitt selbstverständlich unter Schilli weiter machen wird, mit Horngacher habe der Fall Schmitt nichts zu tun. Und im heutigen „Spiegel“ kann man imposante Worte von Herrn Rohwein über Schmitt lesen: "In ein noch tieferes Loch kann er gar nicht fallen. Wir gönnen ihm Ruhe. Er soll Skifahren und sich vom Stress erholen". Laut gleicher Quelle äußerte sich Schmitt: "Ich will nur noch weg und den Kopf frei bekommen. Danach werde ich einiges Neues probieren".
Zu Weißflogs Zeiten überwand dieser ein vereinzelt auftretendes Problem in seiner Technik so, dass er sich in Abstimmung mit seinem Trainer für eine Woche zum harten Training aus dem Staube machte und nach seiner Rückkehr wieder gewann wie gewohnt. Aber wir haben eine andere Zeit und andere Trainer, da ist es schon richtig, dass sich Würdenträger Schmitt mal für paar Wochen ganz anderen Dingen zuwenden darf, vielleicht auch mal Urlaub in der Dominikanischen Republik macht, klar, das Skispringen ist ja bereits kurz nach Saisonbeginn so stressig, dass man lieber ausgeruht direkt zu den Olympischen Spielen fahren sollte.
Ich bin jetzt schon gespannt darauf, wer ihn dort schlagen soll.
__________________ Schöne Frauen sind nur mehr oder weniger gut gelungene Kopien eines Ideals.
Hässliche sind dagegen immer ein Original!
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04.01.2006 18:58 |
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Der Würga
Alter Jachthund-Fan
Dabei seit: 19.07.2001
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Zitat: |
Original von ForeignerIn wachsendem Maße bestaune ich die Story um Martin Schmitt. Was der Junge nach seinen Misserfolgen über Schnee, Wind, Material und seine „Ratlosigkeit, obwohl er es doch kann“, ungestraft in die Fanöffentlichkeit pusten durfte, ist schon eine derbe Zumutung für den interessierten Sportfreund, aber insbesondere ein makabres Zeichen für das Management unserer Springer. |
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Ich denke nicht das er das freiwillig tut...es gibt in fast jeder Mannschaft Springer, die Ups und downs haben...das Problem ist imho die Vermarktung der 4-Schanzen-Tournee durch Deutschlands Unterschichten-Sender Nr. 1... Es geht hier nicht um Sport, sondern nur um Einschaltquoten und Werbemillionen...ich schaue die Tournee mittlerweile nicht mehr auf RTL sondern auf Eurosport...zwar nicht Live, dafür aber mit nur kurzer Werbung vorallem verpasse ich da keinen Springer und erspare mir das dumme Gelaber von Herrn Jauch und Herrn Thoma...
Hier der Link zu einem wie ich meine sehr passenden Artikel dazu !
Ansonsten kann ich nur sagen das ich genauso wie die Formel 1 das Skispringen von Kindes Beinen an anschaue, egal wer da mitspringt...mich interessiert der Sport, nicht die Nation !
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05.01.2006 15:53 |
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Na ja, Jauch & Thoma treten ja nur auf, wenn nicht gesprungen wird, da bleibe ich sowieso nicht vor der Glotze, also stören sie mich nicht. Viel, viel unerträglicher ist dieser Dunsel von Reporter, dessen blödes Gequarke bar jeder Professionalität ist. Es tut mir immer wieder weh, einen solchen Preis für das Live-Erlebnis bezahlen zu müssen.
Freilich, ich schaue die Springen auch wegen des Sports an. So begeistere ich mich durchaus für Janda (verständlich), Ahonen und andere Könner, aber irgendwie bin ich auch ein wenig Patriot, zumal wir ja in der Vergangenheit immer wieder Spitzenleute hatten. Das belegt, dass das Potenzial durchaus im Lande vorhanden ist, mich ärgert nur, dass wegen des verbandsweiten, von Wichtigtuern, Lobbyisten und Karrieristen bestimmten Missmanagements nichts daraus gemacht wird.
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Hässliche sind dagegen immer ein Original!
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07.01.2006 12:03 |
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Der Würga
Alter Jachthund-Fan
Dabei seit: 19.07.2001
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Zitat: |
Original von Foreigner
Na ja, Jauch & Thoma treten ja nur auf, wenn nicht gesprungen wird, da bleibe ich sowieso nicht vor der Glotze, also stören sie mich nicht. Viel, viel unerträglicher ist dieser Dunsel von Reporter, dessen blödes Gequarke bar jeder Professionalität ist. Es tut mir immer wieder weh, einen solchen Preis für das Live-Erlebnis bezahlen zu müssen. |
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Der Reporter war wirklich das letzte...vorallem zum Schluß, wo der Stadionsprecher geredet hat...konnte dieser Vollwi**ser nicht die Fresse halten...ich hab glaube ich 3mal "Halts Maul !" gerufen...hat nur nix gebracht...
Zitat: |
Original von Foreigner ...aber irgendwie bin ich auch ein wenig Patriot, zumal wir ja in der Vergangenheit immer wieder Spitzenleute hatten. Das belegt, dass das Potenzial durchaus im Lande vorhanden ist, mich ärgert nur, dass wegen des verbandsweiten, von Wichtigtuern, Lobbyisten und Karrieristen bestimmten Missmanagements nichts daraus gemacht wird. |
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Klar wäre es schön, wenn die Deutschen weiter vorne dabei gewesen wären...
Aber Skispringen ist ein fragiler Sport mit sensiblen Sportlern...bis auf ein paar Ausnahme-Athleten gibt es niemanden, der immer gewinnt oder ganz vorne ist...
Ahonen ist so einer...ja...aber Janda z.B....wo war der die letzten Jahre ?
Die Japaner...bis auf Okabe, wo sind sie ?
Die Finnen...wenn die nicht Ahonen hätten...Pustekuchen...Hautamäki war so lala aber der Rest ?
Die Österreicher...oh mei oh mei...Widhölzel verheddert sich am Bandl und bringt auch nicht viel...wohlgemerkt, der war mal Tournee-Sieger ! Kofler der Beste...dieses Jahr...die letzten Jahre ? Woflgang Loitzl, das ewige Talent... Und nicht zu vergessen, Rübennase Höllwarth...der hat das 4te Springen letztes Jahr gewonnen und dieses Jahr kam gar nix...Morgenstern war okay...
Last but not least der ehemalige Adler aus Polen, Adam Malysz...wo ist der die letzten Jahre ? Der hat die Tournee gewonnen und vieles anderes...derist genau wie Martin Schmitt früher abgereist...
Ich mach mir keine Sorgen, dranbleiben und nicht aufgeben, wir kommen schon wieder !
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07.01.2006 14:26 |
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