arbeitslos

Ich hab gedacht, ich eröffne aus aktuellem Anlaß mal einen Thread: Heute habe ich meine Kündigung bekommen. Nicht ganz unerwartet wegen schwerer Veränderungen in der Firmengruppe, aber es ist doch was anderes, es nur zu erwarten oder es klipp und klar zu hören.

Schon komisch, wenn man 7 Jahre lang stetig und ziemlich hoch aufgestiegen ist und nun wieder am Anfang steht. Denn daß ich direkt eine ähnliche Stelle bekomme, ist nicht zu erwarten: Frau, zu alt, dubioser Lebensweg...

Der Kündigungstermin ist zum Glück erst der 31.12., von daher habe ich noch ein wenig Luft zum Bewerben.

Nun, ich hoffe nicht, daß dieser Thread sich ähnlich unendlich wie Niemands Disco-Thread entwickelt.
Jedenfalls werde ich regelmäßig berichten, wie das Ganze weitergeht.

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das ist natürlich unfein.
ich drück trotzdem die daumen, manchmal geht es "dumm" zu.

als ablenkung kannst du uns ja zwischenzeitlich was auch deinem "dubiosen lebensweg" erzählen, klingt erbaulich...

Zitat:

Original von Drüüde als ablenkung kannst du uns ja zwischenzeitlich was auch deinem "dubiosen lebensweg" erzählen, klingt erbaulich...

Das ist die Sache mit der Tiermedizin, die ich trotz abgeschlossenem Studium nie wirklich ausgeübt habe. Was Du immer gleich denkst...
Aber gut, soll ich mit dem Posten der Bilder aus der Anatomie anfangen?

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Das tut mir wirklich leid, Wilson. Auch mit Vorwarnung ist das bestimmt ein Schock.

Wirst Du Dich denn jetzt in Deinem letzten Beruf bewerben (wie nennt sich das genau?) oder es doch mal mit der Tiermedizin versuchen? Warum hast Du eigentlich nie in dem Beruf gearbeitet?

Tiermedizin sicher nicht, das habe ich immer gehaßt und jetzt bin ich auch schon zu lange raus (10 Jahre). Da wäre die einzige Möglichkeit noch im Bereich medizinische Datenbanken, also das, was jetzt in dem relativ neuen Studiengang "Medizinische Informatik" gelehrt wird. Das würde summa summarum auch meiner Ausbildung entsprechen, also Tiermedizin plus Informatik-Zusatzstudiengang.

Mein jetziger Beruf ist so nicht genau zu definieren, was die Sache nicht einfacher macht. Laut Arbeitsvertrag "EDV-Koordinatorin", de facto Systemadministratorin mit recht großem Verantwortungsbereich (9 Firmen) und sehr viel BWL-Kram mit drin (Projektmanagement etc). Wobei mir die reine Systemadministration/Netzwerk ganz klar mehr Spaß macht.
In die Richtung werde ich mich auch bewerben; der Fußboden liegt mir näher als der schicke Schreibtisch Nur da ist halt das Problem, daß sowas eher Männer Mitte 20 machen statt 40jährige Frauen. Das muß ich taktisch günstig aufbauen; wenn die nur meine schriftliche Bewerbung sehen, ist die Sache spätestens in dem Moment, wo die meinen Lebenslauf mit dem Geburtsdatum sehen, gegessen. Sprich, ich muß am besten in die Firmen hingehen, demonstrativ ein paar Rechner zerlegen, eine Wand einreißen und wenn ich dann so richtig verschmutzt bin und die Leute mich als Messias sehen, die Bewerbung präsentieren. So halt

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Wenn Du das so angehst ... die werden begeistert sein!
Nee, echt, manchmal ist vielleicht eine etwas ungewöhnliche Methode erfolgreich. In dem Wust von Bewerbungen, die Firmen heutzutage so sehen ...

Alles Gute Wilson! Ich hoffe, Du wirst etwas finden, das Dich anspricht. Also wenn Du in unserer Gegend wohnen würdest, könntest Du evtl. dort einsteigen wo ich arbeite, aber ich gehe mal nicht davon aus, dass Du in die Schweiz ziehen möchtest... bin mir aber sicher, dass auch in Deutschland solche Qualifkationen gefragt sind.

Ach ja: WO suchst Du denn jetzt und WAS genau? Wir können ja auch mal die Augen und Ohren offenhalten!

@Wilson:

Aber Bewerbung persönlich abgeben kommt immer gut und erhöht die Chancen (Eigeninitiative, persönliches Gespräch, Interesse zeigen und gleich schonmal schnuppern, ob einem Mitarbeiter und Arbeitsatmosphäre zusagen). Meiner bescheidenen Erfahrung nach machen außergewöhnliche Fähigkeiten und Erfahrungen, die nicht zum eigentlichen Berugsfeld gehören, sogar eher interessant, als dass sie ein Hindernis darstellen. Man muss die erworbenen Fähigkeiten nur entsprechend darstellen. Du bist halt sehr vielseitig, und hey, du hast Anatomie überstanden, dich kann so schnell nix erschüttern!

Ich drück dir ganz fest die Daumen!

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Endlich Nicht-BB-Gucker!

ich war vor 6 jahren, etwa um die gleiche zeit, in der selben situation. mein ehemaliger arbeitgeber wurde von einem großkonzern abgestossen und an einen neuen eigentümer verkauft. die doch sehr umfangreichen "freisetzungen" waren dann doch eine überraschung für alle. es war im vorfeld nur von entlassungen im verwaltungsbereich ausgegangen worden. so gab es letztendlich eine entlassungsquote von 25%.
da ich zu diesem zeitpunkt noch mit einer fortbildungsmaßnahme beschäftigt war, habe ich mir keine großen hoffnungen gemacht, sofort eine stelle zu finden. (feste urlaubstermine für blockseminare etc. machen sich da eher schlecht)
zu meiner überraschung hatte ich aber doch viel glück, nach nur 4 bewerbungen hatte ich einen nachfolgejob in der tasche. dies sogar in einem schon recht speziellen aufgabenbereich, den ich zuletzt ausgeübt hatte. war damals natürlich vorteilhaft örtlich nicht gebunden zu sein, da in diesem bereich kaum ein angebot am alten wohnort bestand. für den neuen arbeitsplatz war für mich sehr von vorteil, dass ich kurzfristig verfügbar war (du kannst doch bestimmt, wenn nötig, auch bereits früher deinen arbeitgeber verlassen?) und mit der verwendeten software vertraut war.

Vielen Dank für eure ermutigenden Worte!

Bei mir war also Tag 1 nach der Kündigung: Es hatte sich inzwischen in der Firma herumgesprochen und die Situation war einigermaßen merkwürdig. Die Reaktionen reichten von Betretenheit (die meisten) bis hin zu offener Schadenfreude (es gab da ein paar, die es mir übelgenommen hatten, daß ich vor einem Jahr in die Geschäftsleitung gewechselt hatte und somit nicht mehr für Tonerwechsel, Materialbestellung etc. zuständig war).

Und aus einer ganz unerwarteten Ecke habe ich einen Bewerbungstip bekommen. Da sind zwar momentan keine Stellen frei, aber egal - man weiß nie.

Heute habe ich auf der "tollen" Arbeitsagentur-Seite gelesen, daß man sich nur persönlich beim Arbeitsamt arbeitslos bzw. -suchend melden kann. Sind die verrückt? *Noch* und gerade jetzt habe ich einen Höllenjob, da kann ich nicht einfach mal einen Tag weg!

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das ist ja bitter

Dein derzeitiger Arbeitgeber muß Dich allerdings für Bewerbungsgespräche, "ArbeitsAgenturtermine" etc freistellen, das ist sicher.


Falls er da zickt, gleich zum Anwalt rennen. Ich bin ja an sich kein Freund der exzessiven Arbeitnehmerrechte wie Mitbestimmung, exzessiver Kündigungsschutz etc (dazu habe ich zu oft erlebt, daß Luschen sich dadurch Vorteile verschaffen und die anderen deren Arbeit mitmachen mussten), aber so gehts dann doch nicht.


Das gleiche Problem hatte ich kürzlich auch, man meinte auf meine Dienste verzichten zu können bei einem Kunden und dann war der vorgesehene Ersatzmann erstmal krank und dann stellte sich heraus der kann nix.


Klar daß die Dienstleistung dann teurer wurde

Schon klar; ich weiß, daß ich freigestellt werden muß und ich bin auch sicher, das wird kein Problem, obwohl es wirklich ausgerechnet jetzt mehr als unpassend ist.

Aber die Tatsache an sich finde ich komplett idiotisch. Meine Güte! Um ein paar Formulare auszufüllen? Wollen die sehen, ob ich des Schreibens mächtig bin?
Abgesehen davon kenne ich das Späßchen schon: Erstmal muß ich auf das "normale" örtliche Arbeitsamt, fülle dort ein paar Formulare aus, dann stellt man fest, daß ich Hochschulabsolventin bin und schickt mich zu einem ganz anderen Amt, das extra für Hochschulabsolventen zuständig ist. Immerhin gibt es in dem anderen ein Foyer mit Ledersesseln statt Stühle auf dem Gang. Naja, vor 9 Jahren zumindest

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Zitat:

Original von Wilson Schon klar; ich weiß, daß ich freigestellt werden muß und ich bin auch sicher, das wird kein Problem, obwohl es wirklich ausgerechnet jetzt mehr als unpassend ist. Aber die Tatsache an sich finde ich komplett idiotisch. Meine Güte! Um ein paar Formulare auszufüllen? Wollen die sehen, ob ich des Schreibens mächtig bin?

nicht der konkrete "Arbeitsagentur"-Mitarbeiter will das, sondern das "Gesetz". Meine Schwester ist dort tätig und die tut mir heute schon leid, weil sie den berechtigten Frust der Leute abbekommt und sie macht nur ihren Job

Mit "die" meinte ich auch diejenigen, die die Regeln aufgestellt haben und nicht die Mitarbeiter.

Aber in Gedenken an Deine Schwester werde ich ggf. davon absehen, vor Ort zu randalieren

Nein, im Ernst, ich habe gerade ein paar Broschüren überflogen und bin überzeugt davon, daß es für alle Beteiligten besser ist, wenn ich schnellstmöglich unter Umgehung jeden Kontaktes zum Arbeitsamt eine neue Stelle finde...

Ha, apropos, wo Du Kontakte hast (hehe...): Ein Kollege sagte mir heute, daß man sich am Tag, an dem man von seiner Kündigung *erfährt*, dort melden müsse, sonst gäbe es später Abzüge beim Arbeitslosengeld. Ich habe die Broschüre aber so verstanden, daß man sich *spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit* melden müsse. Wäre doch anders auch Blödsinn - ich habe noch 4 1/2 Monate Zeit, bis mein Arbeitsvertrag ausläuft, was soll dann so lange vorher schon der Streß?

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nach der kündigung kann man sich, wenn ich mich dunkel erinnere nur "arbeitssuchend" melden, aber noch nicht arbeitslos. der papierkram müsste aber ähnlich sein.

... und nächstes Jahr wird es auf den Ämtern noch viel mehr rund gehen!

@Wilson
Ich hab das auch schon mehrfach gelesen: man muß sich ab Kenntnis der bevorstehenden Arbeitslosigkeit dort melden!

zugegeben ich weiß es nicht genau


aber zu früh kann man sich nie melden, mach das und die werden schon meckern oder nicht. Auf diese Art verpaßt du jedenfalls keinen Termin und keine Frist


und nochmal Glückwunsch an Herrn E von der Firma D., die haben es richtig gemacht!

*stöhn* Ich HASSE Bürokratie!
In was gerate ich da nur rein!

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Zitat:

Original von Wilson *stöhn* Ich HASSE Bürokratie! In was gerate ich da nur rein!

Hartz IV, und Harz ist bekanntlich klebrig ....

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Bigbrother? - never heard of