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Mail einer Schnecke
Die junge und moderne Schnecke
nutzt Technik gern für ihre Zwecke,
weil E-Mail ja viel schneller geht
als wenn man lang im Postamt steht.
Sie kriecht auf ihrer Tastatur,
macht eine schleimbedeckte Spur.
Von Nord nach Süd, von Ost nach West -
es ist viel Arbeit, stellt sie fest.
Nach ca. dreizehneinhalb Stunden
ist das erste Wort gefunden.
Von West nach Ost, von Süd nach Nord,
von da nach hier, von hier nach dort,
gedrückte Tasten, überquerte,
dann heißt es endlich: "Sehr geehrte".
Von Nord nach Süd, von West nach Ost,
so wird die Mail zur Schneckenpost.
Mit solchlei Herumgeeier
folgt schließlich auch noch ein: "Frau Meier".
Von dort nach da, von da nach hier,
Geduld, Ausdauer hat das gute Tier!
Nach einem Monat steht das Letter.
Es lautet schlicht:
"Wie ist bei Ihnen heut das Wetter?"
__________________ Endlich Nicht-BB-Gucker!
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17.11.2003 20:23 |
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18.11.2003 13:10 |
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Liebes Christkind, schreibt die Schnecke,
ich wohne in der Weinberghecke
Nummer 21a.
Mein Name ist Amalia.
Meine Nachtgebete weiß ich,
war in der Schule immer fleißig,
und es gab nur selten Tadel.
Bin ein braves Schneckenmadl.
War immer höflich, nett und lieb.
Doch neulich kam ein Schneckendieb,
hat mitten in der finstren Nacht
meine Eltern weggebracht,
die jetzt im Schneckenhimmel sind.
Bin ein armes Waisenkind.
Ich wünsche mir zur heilgen Nacht
(wenn es nicht zu viel Mühe macht)
nur ein ganz besondres Futter:
Einen Koch in Kräuterbutter.
__________________ Endlich Nicht-BB-Gucker!
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18.11.2003 16:20 |
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Kiliani
Gast
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26.11.2003 10:00 |
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Da mich schon mehrere Leute gefragt haben: JA, ich habe die Gedichte selbst geschrieben. (Die meisten so gegen halb 5 Uhr morgens... )
Noch ein Schneckengedicht (tragisch)
Eine Schnecke namens Wanda
wandert aus nach Down Under.
Wandert kreuz und wandert quer -
Wanda mag das Wandern sehr.
Auf ihren wundersamen Wegen
kommt ein Wombat ihr entgegen.
Keine Zeit um wegzulaufen,
er rennt sie einfach übern Haufen.
Ohne Pardon und viel zu fragen
landet der Sneck in seinem Magen
und merkt voll Schreck ob dem Verzehr:
In Aussie-Land herrscht Linksverkehr...
__________________ Endlich Nicht-BB-Gucker!
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29.11.2003 20:09 |
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Kiliani
Gast
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Das erinnert mich an jene 2 Ameisen, die auch mal nach Australien reisen wollten.
Wie wäre es denen wohl ergangen, wenn sie nicht zu Altona auf der Chaussee hängen geblieben wären?
Was meinst du, Schlumpfine?
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30.11.2003 12:47 |
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Kiliani
Gast
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Ringelnatz, Joachim
(1883-1934)
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.
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01.12.2003 00:03 |
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Kiliani
Gast
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01.12.2003 00:05 |
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Eine Schnecke in der Disko
(ich glaub sie kommt aus San Francisco).
Sie wiegt sich und sie zuckt im Takt
ganz aus dem Häuschen, splitternackt!
Sie tanzt und schranzt - ei der Daus!
Sie steht total auf Schnecken-House...
__________________ Endlich Nicht-BB-Gucker!
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06.12.2003 16:12 |
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Ist ganz schön,
der Ringelnön.
Noch besser wäre die Geschichte
mit selbst geschriebenem Gedichte...
Mir fällt heut nix Gescheites ein,
drum heute nur Zitiererein:
Joachim Ringelnatz:
Vorfreude auf Weihnachten
Ein Kind - von einem Schiefertafel-Schwämmchen
Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.
Bald ist Weihnacht! Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. Es werden leider, Düfte fächeln, -
Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann doch gütig lächeln.
Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr!
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes
Wie es sein soll, wie`s allen einmal war.
__________________ Endlich Nicht-BB-Gucker!
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08.12.2003 14:50 |
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