flitzer
Seepferdchen
Dabei seit: 23.06.2001
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An diesem Montag [3.9.] ist Europa aber seiner gemeinsamen Währung einen großen Schritt näher gekommen. Das berichtete Dietrich Hoppenstedt, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, auf einer Pressekonferenz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt: "Wir befinden uns in einer ganz entscheidenden Phase der Euro-Bargeldeinführung. Heute wird damit begonnen, Schritt für Schritt die gesamte deutsche und europäische Volkswirtschaft mit Euro-Bargeld zu versorgen. In diesen Stunden rollen Euro-Transporte von den Landeszentralbanken zu Sparkassen und Banken." <p>Der Umfang der Transporte ist gigantisch. Dabei handelt es sich um die größte Umtauschaktion in der Geschichte des Geldes. Dietrich Hoppenstedt nennt die Zahlen: "Die deutschen Sparkassen und Banken erhalten im Zeitraum vom 1. September bis 31. Dezember 2001 - das ist die so genannte Frontloadingphase - rund 2,6 Milliarden Banknoten im Wert von 60 Milliarden Euro und 10,8 Milliarden Münzen im Wert von 3,6 Milliarden Euro." <p>Das Euro-Bargeld können die Banken seit diesem Montag auch an große Handelsketten im so genannten "Sub-Frontloading" weitergeben. Die Bevölkerung muss dagegen noch bis zum 1. Januar warten, bis sie die ersten Euro-Scheine erhält. <p>Bis dahin muss die Deutsche Bundesbank vor allem noch informieren. Denn viele Deutschen wissen immer noch nur sehr wenig über den Euro. Dazu verstärkt die Bundesbank in den nächsten Wochen ihre Informationskampagne. So sollen alle deutsche Haushalte eine Broschüre erhalten. Aber für Bundesbank-Präsident Ernst Welteke darf sich die Kampagne nicht nur auf Deutschland beschränken: "Zweitens wird es ein Sonderprogramm für Osteuropa und die Türkei geben. Denn es ist auch wichtig, dass die Menschen außerhalb des Euro-Raums erfahren, wie das neue Euro-Bargeld aussieht. Deswegen wird es auch eine internationale Kampagne des Eurosystems geben, in der Anzeigen in internationalen Wirtschafts- und Nachrichtenmagazinen geschaltet sowie Spots in internationalen TV-Kanälen gesendet werden." <p>Auch wenn der Euro-Umtausch gerade erst einmal angelaufen ist, so kann die Bundesbank mit der Aktion "Schlafmünzen" bereits einen ersten Erfolg vermelden. Diese Kampagne sollte die Deutschen dazu animieren, ihre gehorteten Münzen und Scheine auf Bank-Konten einzuzahlen, um den Umtausch dadurch zeitlich zu entzerren. <p>Die Aktion mit dem bekannten Fernsehmoderator Günter Jauch habe sich gelohnt, so die Bilanz von Edgar Meister, Mitglied des Direktoriums der Bundesbank: "Bis Ende Juli 2001 sind circa 3,6 Milliarden Münzen zu unseren Zweiganstalten zurückgeflossen, und der Rückfluss geht weiter. Das heißt, wir liegen bereits jetzt am unteren Rand unserer Erwartungen. Und ich glaube, dass das eine sehr positive Nachricht ist, weil das zum Gesamtkonzept gehört."
Quelle<p>
Ich muss sagen, ich bin begeistert von diesem Meisterwerk an Druckkunst, das ich bis dato mehr in die Kategorie Spielgeld eingestuft hatte. Allerdings hatte ich bei einer Schulung schon die Möglichkeit ungültige Musterscheine zu begutachten.
Leider ist das der breiten Masse der Bevölkerung bisher vorenthalten worden, daher blicke ich mit etwas Unbehagen dem 1. Januar 2002 entgegen, auch was das bezahlen im Einzelhandel angeht.
Ist das Chaos bis zum 28. Februar 2002 vorprogrammiert?<p><p><p>Geändert von flitzer um 04.09.2001 - 12:07:15)
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04.09.2001 12:06 |
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Der Euro - lange Zeit ein Reizthema für mich. Hätte man damals eine Volksbefragung gemacht, ich hätte dagegen gestimmt.
Inzwischen sehe ich zwar auch diverse Vorteile in einer einheitlichen Währung, stehe dem Ganzen aber noch kritisch gegenüber. <p>Lapidar gesagt, zahlt der 'kleine Mann' dabei drauf - ist ja immer so... und wenn ich daran denke, was da noch an Arbeit, Kosten, vorprammiertes Chaos und Fehler für so kleine Firmen wie meine zu erwarten sind...<p>Außerdem hört man alle jammern, dass die Umsätze zurückgehen, die Leute nicht mehr so kauffreudig sind etc... liegt das an der Unsicherheit wegen der nahenden Währungsumstellung? An der Angst, das das Geld plötzlich nur noch die Hälfte wert ist etc.?<p>Ganz klevere Geschäftsleute bei uns zeichnen ihre Waren ja jetzt schon fett mit dem Europreis aus, wobei das Eurozeichen natürlich ganz klein da steht und der DM-Betrag noch kleiner... und schon so mancher auf den günstigen Preis reingefallen ist... schlecht für die, die mit EC-Karte bezahlen und das erst auf dem Konto merken...<p>
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04.09.2001 13:34 |
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Im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurde<p> Berlin geteilt,
Deutschland geteilt,
Europa geteilt (Eiserner Vorhang) und
die ganze Welt (in drei Lager: demokratisch - sozialistisch - arm) geteilt.<p> Berlins Einheit machte das Volk.
Deutschlands Einheit ging die Währungsunion voraus. Sie ebnete den Weg, sich zu einigen und zu einen.<p>Nun wird Europa gezweit.
EU und nicht EU. Doch immer noch besser als ein loser Vielvölkerbund.<p>Die EU erhält über kurz oder lang ihre einheitliche Währung, sie wächst zusammen, vielleicht wird man langfristig von den Vereinten Staaten Europas sprechen können.<p>Sicher ist die Eingliederung ärmerer Regionen (wie Polen, die Balkanstaaten, Süditalien, Mecklenburg-Vorpommern :cheesy ein noch größerer Gewaltakt als die soziale und wirtschaftliche Wiedervereinigung Deutschlands, aber es ist doch die alles beherrschende Realpolitik.<p>Und so bin ich, junger Spund - der sich noch Illusionen preisgibt und langfristig denken mag - von der Hoffnung beseelt, dass der Euro die Einheit Europas ein wenig vorantreiben kann, damit Europa die Probleme, die die Natur dem Menschen in Zukunft aufbürden wird (z.B. Wassermangel), gemeinsam tragen kann.
__________________ Traum war teuer.
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04.09.2001 15:32 |
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Drüüde
Küchenfee
Dabei seit: 23.06.2001
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ich hoffte, ich hätte deinen optimismus, thorsten.
gedanklich hab ich mich aber mit dem euro als schein oder münze selbst kaum ausseinandergesetzt, zu wenig auf dem konto, praktisch nie bargeld am mann, und um die globalen verwicklungen mag ich mir echt keinen kopf machen, ich kann so oder so nicht gut mit geld, deswegen muss es immer schnell weg.<p>lebensmittel in zukunft eben per internet (kein problem), den rest wie gehabt, und sich wie schon angedeutet lieber mal drauf konzentrieren, wie ich dem bananenhändler im türkeiurlaub an wegesrand verklickere, das ich nicht mit im monopoly spielen will, sondern das das TATSÄCHLICH die neue pauschaltouristen-ausnehm-währung ist.<p>wie ist das dann eigentlich:<p>der dm-drogeriemarkt heisst dann euro-drogeriemarkt?
und was sagt der eurospar dazu?<p>druide<p>Geändert von Druide um 04.09.2001 - 18:54:01)
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04.09.2001 18:53 |
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flitzer
Seepferdchen
Dabei seit: 23.06.2001
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Zitat: |
Doc am 04.09.2001 - 12:56:42[br][br]Das Chaos kommt bestimmt, und es werden reichlich Phantasiescheine im Umlauf sein. Vielleicht sollte jeder Haushalt einen Satz entwerteter (echter) Euroscheine bekommen, look+feel. |
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<p>Die Idee ist gut, denn auf Broschüren und Plakaten ist gar nicht ersichtlich, welche Raffinessen in Sachen Fälschungssicherheit diese Geldscheine haben. Auch ohne 8-fach Lupe und Schwarzlicht kann man schnell an allerlei Merkmalen (Wasserzeichen, Farbschattierungen, Kinegrammen, usw...) erkennen, ob es sich um eine echte Stücklung handelt.
Sollte man aber die Möglichkeit haben, diese Scheine genauer zu betrachten, kann man sich auf ein Wunderwerk der Technik gefasst machen.
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05.09.2001 01:02 |
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Pikantje
Reisende
Dabei seit: 27.07.2001
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06.09.2001 20:58 |
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:biggrin:
__________________ :wurm:
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06.09.2001 21:03 |
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