Der Liebesgöttin Aphrodite, der hübschesten aller Göttinen, weihten die
alten Griechen den Rosmarin. Sie mischten das aromatische Kraut in
den Wein, einerseits, um ihn zu würzen, andererseits, um seine
aphrodisierende Wirkung zu verstärken. Auch der große, griechische
Dichter Homer ließ der aus Meerschaum geborenen Göttin "duftende
Kräuter unter den flüchtigen Füßen entsprießen" und spielte damit auf
die wundersamen Kräfte des Rosmarins an.<p> Der immergrüne Strauch galt jahrhundertelang als Symbol von Liebe,
Hochzeit, Eheglück und auch Jungfräulickeit. Vor der Ehe wurde er
gepflanzt, um Freier anzulocken. Ein Schlag mit einem blühenden
Rosmarinzweig auf die Hand des Angebeteten weckte angeblich
bleibende Leidenschaft. Am Tag der Hochzeit wurde der Strauch
abgeschnitten und die Zweige zum Brautkranz gebunden. Nach der
Hochzeit steckte die Braut einen Zweig in die Erde. Bewurzelte er sich,
war jahrzehntelanges Eheglück gesichert.<p> Auch der altbekannte Pfarrer Kneipp (1821 -1897) wußte den Rosmarin
zu nutzen. Der Naturheilkundler stellte "aus diesem Kraut ein Tonikum
gegen Erschöpfung und zur Belebung der Sinne her", berichtet Karin
Schramm in "erotissimo", (vgs, DM 36,00). Denn Rosmarin enthält ein
"nervenstärkendes, belebendes ätherisches Öl, das die
Hautdurchblutung anregt und so die gesamte Sensibilität des Körpers
steigert". Wenn das kein Grund für ein Bad ist, vielleicht nach dem
Essen... <p> Wie auch immer, letzendlich bleibt es Ihnen überlassen, in welcher
Reihenfolge Sie das Liebeskraut wirken lassen. Obwohl ich das<p> Florentiner Steak mit Rucola und Rosmarinkartoffeln<p> eher als Vorspiel empfehlen würde. Entgehen lassen sollten Sie sich
diese Köstlichkeit, die auch Liebhaber der Fleischeslust zufrieden
stellt, keinesfalls. <p> 5-6 El Olivenöl<p> 2 Zweige frischer Rosmarin<p> 2 Salbeiblätter<p> Schwarzer Pfeffer aus der Mühle<p> Salz<p> 500 g T-Bone-Steak bester Qualität<p> 100 g Rucola<p> ½ Zitrone<p> 2 El Trüffelöl<p> 5 Frühkartoffeln mittlerer Größe<p> außerdem etwa 45 Minuten Zubereitungszeit, die drei
Stunden zum Marinieren des Steaks nicht mitgerechnet<p> Die Mengenangaben gelten wie immer für zwei Liebende.<p> Rosmarinnadeln von einem der beiden Zweige abzupfen und mit 3 El
Olivenöl, dem Salbei, Salz und Pfeffer verrühren. Das Steak damit
bestreichen und zugedeckt im Kühlschrank drei Stunden marinieren.<p> Backofen auf 200 Grad vorheizen. Frühkartoffeln bürsten und längs
vierteln. Kleine Auflauf- oder Gratinform mit etwas Olivenöl leicht
einfetten, Kartoffeln hineingeben. Salzen und pfeffern sowie mit 1 El
Olivenöl beträufeln. Von dem zweiten Rosmarinzweig soviel Nadeln
abzupfen, daß die grob gehackte Menge einem Teelöffel entspricht.
Über die Kartoffeln streuen. In der Mitte des Backofens die Kartoffeln
ca. 30 Minuten backen (Garprobe!).<p> Mariniertes Steak in einer heißen Pfanne von beiden Seiten kräftig
braun anbraten. Anschließend das Fleisch entweder in einer ofenfesten
Pfanne oder in der Saftpfanne des Backofens neben den Kartoffeln
15-20 Minuten weiterbraten, je nachdem, wie blutig Sie das Fleisch
mögen.<p> In der Zwischenzeit Rucola putzen und die Stengel entfernen, waschen
und trockentupfen. Den Saft der halben Zitrone mit restlichem Olivenöl,
Salz und Pfeffer verrühren.<p> Fertiges Steak vom Knochen lösen und in sehr dünne Scheiben
schneiden. Auf zwei Tellern anrichten, etwas salzen und pfeffern, das
Trüffelöl darüberträufeln und nochmals 1 Minute im Backofen bei 250
Grad erhitzen. Mit den Rosmarinkartoffeln und Rucola anrichten. Zu
guter letzt Zitronen-Olivenöl-Dressing über den Salat träufeln und
servieren.<p> Da die Vorbereitungen für diesen Italo-Klassiker Hand in Hand gehen
müssen und wenig Zeit für eine kleine Vorspeise zwischendurch bleibt,
schlage ich, sozusagen als Vorspiel vor dem Vorspiel einen<p> Aperitif als weiteren Liebesquell <p> vor. Genauer gesagt einen Adonis, den Ihr Adonis während der
Küchenvorbereitungen sicher gern zubereitet. Pro Glas <p> 3 cl Sherry, je nach Geschmack "fino" oder
"amontillado"<p> 1 ½ cl Martini rosso<p> 1 ½ cl Martini dry<p> einige Spritzer Orange Bitter<p> Im Shaker oder einem Rührglas auf viel Eis gut verrühren und in einer
vorher gekühlten Cocktailschale servieren. Ein paar gesalzene Mandeln
oder andere Nüsse helfen zu verhindern, daß Sie schon vor dem
Liebesmahl in einen (Alkohol-) Rausch fallen.<p> Zu dem Florentiner Steak mit den Rosmarinkartoffeln passt sehr gut ein
1994er Dominio Lasierpe Crianza. Dies ist ein besonderer
spanischer Rotwein, denn der Crianza wird nur aus den besten
Trauben jedes Jahrgangs hergestellt. Öffnen Sie ihn schon ein Stunde
zuvor und lassen ihn seinen kraftvoll fruchtigen Duft voll entfalten.<p> Und was Süßes für danach...<p> Hier noch ein schnelles Rezept für ein Dessert, das Sie am besten
schon vorbereiten, während das Steakfleisch das Aroma des
Rosmarins aufnimmt.<p> Mascarpone-Creme mit Rhabarber<p> 200 g Rhabarber<p> 2 El Amaretto<p> 4 El Cassis<p> 30 g Puderzucker<p> 200 g Mascarpone<p> 50 ml Milch<p> 45 min Zubereitungszeit <p> Den Rhabarber putzen und in schräge Stücke schneiden, ca. 3 cm
lang. Jeweils die Hälfte des Amaretto und Cassis, sowie einen
gehäuften Teelöffel Puderzucker mit den Rhabarberstücken in einem
flachen Topf bei milder Hitze kochen lassen, bis der Rhabarber gar ist.
Mascarpone, Milch, den restlichen Puderzucker und Likör glattrühren.
Die Amaretti-Kekse untermischen. Die Creme mit dem
Rhabarberkompott hübsch anrichten. (essen & trinken 5/97)<p> <p> Sinnlichen Genuß sowohl innerhalb als auch außerhalb der Badewanne
wünscht <p> Hypo <p>
__________________ Manche drücken nur ein Auge zu,um besser zielen zu können!
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