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Weltweite Anti-Banken-Proteste
15.10.2011, 10:31 Uhr
Wie hier in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul soll es an diesem Wochenende weltweit zu Protesten gegen soziale Ungerechtigkeit und die Macht der Finanzmärkte kommen
Menschen in aller Welt wollen sich an diesem Wochenende in über 700 Städten dem Protest der Anhänger der US-Bewegung Occupy Wall Street gegen die Macht der Banken und das Finanzsystem anschließen. In Toronto und London wollen Demonstranten die Börsen besetzen. Ähnliche Protestaktionen sind auch in Städten wie Rom, Amsterdam, Wien, Melbourne und Sydney, auf Hawaii, im japanischen Osaka oder im brasilianischen Rio de Janeiro geplant. Auch in vielen deutschen Städten werden Demonstrationen erwartet.
In Frankfurt am Main erwartet die Polizei rund 1000 Demonstranten vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank. Dort wollen die Initiatoren unter dem Motto "Occupy: Frankfurt" eine Mahnwache einrichten. In Berlin wollen Protestierende zum Kanzleramt ziehen.
Ein Hauch von "Occupy Wall Street" auch in Kleinstädten
Größere Demonstrationen werden auch in Köln, München, Hamburg, Hannover, Leipzig und Stuttgart erwartet. Auch durch Kleinstädte wie Waiblingen oder Herne soll ein Hauch "Occupy Wall Street" wehen.
Proteste erreichen weltweit etwa 1000 Städte
"Occupy Wall Street" begann vor etwa einem Monat als kleinere Protestbewegung in New York, seither hat sie dort Tausende Menschen mobilisiert und weltweit Beachtung gefunden. Die Teilnehmer beschreiben sich als die "99 Prozent" - in Anspielung auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung, von dem sie sich hintergangen fühlen.
Die globale Protestwelle soll alle fünf Kontinente umfassen. Nach Angaben der Website "www.15october.net" erreichen die Demonstrationen und kleineren Aktionen weltweit etwa 1000 Städte.
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__________________ Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem
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15.10.2011 12:14 |
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SPD-Chef Gabriel will die Banken zerschlagen |
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16.10.2011, 9:58 Uhr | suc
Banken zerschlagen? SPD-Chef Gabriel will Investment- und Geschäftsbanken strikt trennen
Es ist ein Frontalangriff auf die Geldbranche in Deutschland: SPD-Chef Sigmar Gabriel verlangt im "Spiegel" die Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken - was auf eine Zerschlagung der Konzerne hinausliefe. Ausdrücklich lobt Gabriel die Proteste gegen die Macht der Finanzmärkte.
Gabriel verlangt die Zerschlagung deutscher Banken. "Richtig wäre eine Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken", sagte Gabriel dem "Spiegel". "Ich möchte, dass beim Geschäftsfeld des Investmentbankings ein ganz großes Schild an der Tür steht mit der Aufschrift 'Hier endet die Staatshaftung'."
Der Parteivorsitzende sprach vom "Ende einer Epoche": Die "Ideologie der Neoliberalen" sei gescheitert, nun müsse man "den Kapitalismus ein zweites Mal bändigen". Er forderte die Bundesbürger auf, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Protestbewegung gegen Banken und Börsianer auf die Straße zu gehen: "Auch in Deutschland ist es gut, wenn möglichst viele Menschen an Initiativen und friedlichen Demonstrationen gegen die Herrschaft der Finanzmärkte teilnehmen", sagte er. "Die Anbetung der grenzenlosen Freiheit der Märkte hat die Welt an den Rand des Ruins gebracht."
Gabriel räumte allerdings ein, dass auch die SPD in der Vergangenheit die Liberalisierung der Finanzmärkte betrieben habe. "Natürlich haben auch wir Fehler gemacht. Wir haben uns von der Behauptung einschüchtern lassen, Deutschland werde abgehängt, wenn nicht auch wir die Finanzmärkte deregulieren."
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PK: ich fänd's richtig!
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16.10.2011 10:56 |
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Der weltweite Protest gegen die Bankenmacht |
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16.10.2011, 12:40 Uhr
Weltweite Proteste gegen Banken - Tausende protestieren gegen Banken
Auch in Deutschland gehen etliche Menschen am weltweiten Aktionstag auf die Straßen. Bei den Protesten in Italien werden Autos in Brand gesetzt.
Mit überwiegend friedlichen Protesten haben weltweit hunderttausende Menschen am Samstag gegen die Macht der Banken, Gier der Großkonzerne und staatliche Sparmaßnahmen demonstriert. Nach dem Vorbild der "Occupy Wall Street"-Bewegung in den USA gingen in den Finanzmetropolen London, Frankfurt, Zürich und Tokio, aber auch in Städten wie Madrid, Sydney und Manila Menschen auf die Straßen.
In Rom schlugen die Proteste teilweise in Gewalt um - Fenster von Bankfilialen und Schaufenster wurden zerstört, Autos in Brand gesetzt und Kamerateams angegriffen. Demonstranten, die sich von der Großkundgebung abgesetzt hatten, randalierten und verbrannten Flaggen der EU und Italiens.
Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die teilweise mit Stöcken und Hämmern bewaffneten Demonstranten ein. Rund 70 Menschen wurden verletzt, zwölf Protestierer wurden festgenommen.
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16.10.2011 14:14 |
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99 Prozent blieben zu Hause
16.10.2011, 10:18 Uhr
Protestplakat in Berlin: Eine wirkliche Massenbewegung sind die 99% noch nicht
"Wir sind 99 Prozent" lautete der Slogan, der am Samstag die Menschen weltweit gegen die Bankenbranche auf die Straße bringen sollte. Doch in Frankfurt versammelten sich gerade mal 5000, in anderen Städten waren es noch weniger. War den meisten nicht klar, gegen was sich ihre Wut richten sollte?
"Revolution" stand auf den Plakaten, die Demonstranten am Samstag in Frankfurt, London und New York in die Höhe hielten. Hunderttausende hatten sich rund um die Welt auf die Straßen begeben, um am globalen Aktionstag gegen die Banken teilzunehmen. "Wir sind die 99 Prozent", riefen sie.
Es waren beeindruckende Listen, die bei den Kundgebungen verlesen wurden: Tokio, Seoul, Hongkong, Manila, Sydney, Rom, Paris, London, New York. Es schien so, als stünde die ganze Welt gleichzeitig gegen die vermeintlichen Unterdrücker in Nadelstreifen auf.
"Die Bewegung ist da"
In Deutschland fanden die größten Demonstrationen in der Bankenmetropole Frankfurt am Main und in der Hauptstadt Berlin statt, in beiden Städten protestierten rund 5000 Menschen. Max Bank vom Attac-Koordinierungskreis wertete dies als großen Erfolg. "Der Funke ist übergesprungen, die Bewegung ist da", jubelte er.
Rückendeckung bekamen die Banken-Kritiker aus der Politik. "Auch in Deutschland ist es gut, wenn möglichst viele Menschen an Initiativen und friedlichen Demonstrationen gegen die Herrschaft der Finanzmärkte teilnehmen", sagt SPD-Chef Sigmar Gabriel. "Die Anbetung der grenzenlosen Freiheit der Märkte hat die Welt an den Rand des Ruins gebracht."
Man wollte es den New Yorkern nachmachen, die seit Wochen unter dem Motto "Occupy Wall Street" in Lower Manhattan ein Protestcamp betreiben. Am Samstagmittag zogen dort wieder mehrere hundert Demonstranten lautstark vor eine Filiale der US-Großbank JPMorgan Chase, um gegen die Macht des US-Branchenriesen zu demonstrieren.
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16.10.2011 14:19 |
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Banken-Debatte heizt sich auf |
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16.10.2011, 11:45 Uhr | dpa, AFP, t-online.de - sky
Abendstimmung in der Bankenstadt Frankfurt
Breitseite gegen die Banken – obwohl die Politik in den europäischen Südstaaten Europa in die Schuldenkrise gestürzt hat, stehen die Kreditinstitute am Pranger. Die sollen ihren Beitrag zur Euro-Krise leisten und außerdem zwangsweise mit mehr Kapital stabilisiert werden. Wegen der drohenden neuen Bankenkrise werden die Rufe nach einer Neuordnung der Branche lauter. SPD-Chef Sigmar Gabriel spricht sich für eine Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken aus. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir fordert eine Schuldenbremse für Banken und eine Verkleinerung der Institute. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kritisierte dagegen die Debatte. Und der Bankenverband monierte, nicht die Banken hätten die Politik in die Krise gestürzt – sondern umgekehrt. Ein Verzicht der Banken auf Schulden aus Athen zeichnet sich derweil ab.
Ackermann kritisiert aktuelle Debatte
Die deutschen Banken machen massiv Front gegen EU-Rettungspläne für die Kreditwirtschaft, die aus Sorge vor einem Kollaps der Branche in der Euro-Schuldenkrise geschmiedet werden. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte gefordert, die Institute sollten sich am Markt frisches Kapital besorgen, um riskante Geschäfte besser abzusichern. Gelingt dies nicht, sollen den Banken Kapitalspritzen aufgezwungen werden.
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat die Debatte scharf kritisiert und sie kontraproduktiv genannt. "Nicht die Kapitalausstattung der Banken ist das Problem, sondern die Tatsache, dass Staatsanleihen ihren Status als risikofreie Aktiva verloren haben."
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16.10.2011 15:45 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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16.10.2011 23:52 |
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Gauck: Finanzmarkt-Debatte "unsäglich albern" |
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17.10.2011, 7:18 Uhr
Joachim Gauck
Der ehemalige Beauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Joachim Gauck, hält die derzeitige Finanzmarkt-Debatte für "unsäglich albern". Bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte er, der Traum von einer Welt, in der man sich der Bindung von Märkten entledigen könne, sei eine romantische Vorstellung.
Die aktuellen Bürgerproteste gegen die Banken und das Finanzsystem werden sich nach seiner Ansicht nicht zu einer dauerhaften Protestbewegung entwickeln. "Das wird schnell verebben", sagte Gauck, der bei der Bundespräsidentenwahl 2010 für SPD und Grüne angetreten war. "Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren." Es sei zu bezweifeln, dass die Bankeinlagen sicherer wären, wenn die Politiker in der Finanzwirtschaft das Sagen hätten.
Internationale Proteste gegen Finanzmärkte
Hunderttausende Menschen hatten am Wochenende weltweit gegen Macht und Auswüchse der Finanzmärkte demonstriert. Die Proteste erreichten am Samstag nach Veranstalterangaben 951 Städte in 82 Ländern. In Rom und in Lissabon gingen jeweils mehr als 100.000 Bankenkritiker auf die Straße. Dabei kam es in Rom zu Ausschreitungen autonomer Gruppen mit mehr als 100 Verletzten. Doch in den allermeisten Fällen blieben die Kundgebungen friedlich.
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17.10.2011 09:32 |
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Guy Fawkes - Großbritanniens berühmtester Terrorist |
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17.10.2011, 13:18 Uhr
Die Maske mit dem geschwungen Bart ist das Konterfei einer globalen Protestbewegung - und das Gesicht eines berühmten Terroristen.
Er ist wohl Großbritanniens berühmtester Terrorist: Die Rede ist von Guy Fawkes, der vor über 400 Jahren das britische Parlamentsgebäude mit tonnenweise Sprengstoff in die Luft sprengen wollte. Sein Konterfei mit dem dünnen, geschwungenen Moustache auf Gesichtsmasken wird derzeit gerne von Demonstranten verwendet, die unerkannt bleiben wollen.
Gerade sind die Guy-Fawkes-Masken wieder bei den Kundgebungen gegen die entfesselte Finanzwelt in Metropolen wie London, Berlin oder New York zu sehen. Schon in den vergangen Monaten galt es als Konterfei der globalen Protestbewegung "Anonymous".
Wer sich die Geschichte über Guy Fawkes genauer durchliest, dem mag die Verherrlichung des religiösen Fundamentalisten allerdings weniger einleuchten. Der überzeugte Katholik diente dem britischen Empire viele Jahre als Soldat, bis er 1605 versuchte, das englische Parlament mitsamt dem protestantischen König James I., der politischen Elite und religiösen Würdenträgern in die Luft zu sprengen.
Fawkes Verschwörung wurde auch in der Comicverfilmung "V wie Vendetta" adaptiert, in dem ein maskierter Freiheitskämpfer das Londoner Houses of Parliament sprengt - was auch die Maskenwahl der Demonstranten erklären könnte.
Gerade noch rechtzeitig war damals der "Gunpowder Plot", die "Schwarzpulver-Verschwörung", aufgedeckt worden. 36 Pulverfässer hatten die Verschwörer in einem angemieteten Kellerraum unterhalb des monumentalen Parlamentsgebäudes in Westminster deponiert.
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17.10.2011 14:26 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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RE: Gauck: Finanzmarkt-Debatte "unsäglich albern" |
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Zitat: |
Original von wassermann11
17.10.2011, 7:18 Uhr
Joachim Gauck
Der ehemalige Beauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Joachim Gauck, hält die derzeitige Finanzmarkt-Debatte für "unsäglich albern". Bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte er, der Traum von einer Welt, in der man sich der Bindung von Märkten entledigen könne, sei eine romantische Vorstellung.
Die aktuellen Bürgerproteste gegen die Banken und das Finanzsystem werden sich nach seiner Ansicht nicht zu einer dauerhaften Protestbewegung entwickeln. "Das wird schnell verebben", sagte Gauck, der bei der Bundespräsidentenwahl 2010 für SPD und Grüne angetreten war. "Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren." Es sei zu bezweifeln, dass die Bankeinlagen sicherer wären, wenn die Politiker in der Finanzwirtschaft das Sagen hätten.
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Noch haben sie in der Regierung das Sagen, auch wenn eine Hackfresse die "Fresse" eines der wenigen Vernünftigen "nicht mehr sehen" konnte...
Die Bankenkrise wäre leicht zu lösen: Wer mit Geld nicht umgehen kann, geht pleite. Das wäre Marktwirtschaft. Was Merkel&co derzeit treiben, ist was anderes: Erich Honecker nannte es "Überholen ohne einzuholen".
Für die Bankeinlagen der kleinen Leute gibt es den Einlagensicherungsfond. Noch.
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17.10.2011 19:28 |
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Also ich weiss nicht, aber es scheint da irgendwas an mir "vorüber" gegangen zu sein.
Dass Geld investiert werden muss ... oder wie sagte man immer so schön "arbeiten" muss ... weiss man ja - auch als nicht Finanzexperte.
Da ich eben zu den Laien gehöre, wundere ich mich schon über diese mehr als zweifelhaften Investitionen - wie oben beschrieben z.B. in Spielcasinos.
Ich bin noch so ein altmodischer Freak, der da glaubt, Banken und Bankiers seien verlässlich und seriös ... mittlerweile habe ich mich eines besseren belehren lassen und nun halte ich diese "Bankster" - wie du immer so schön zu sagen pflegst netmann - für ganz üble Spielsüchtige, denen es egal ist, was aus den Leuten wird, deren Geld sie verzocken.
Putzig, dass solche Miseren ausgerechnet durch ein Spielcasino ausgelöst werden ... hat ja fast schon fast etwas dubioses an sich.
Wenn diese Leute ihr eigenes Geld verlieren - okay, haben sie halt Pech. Dass sie sich aber an der Bank vergreifen, gehört hoch bestraft und all diese "Zocker" müssten ab sofort und immer mit ihrem Privatvermögen haften - ansonsten wird man diese durchgeknallten Bankster nicht zur Raison bringen.
Es tut immer erst weh, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht. Umso schöner jetzt zu sehen, wie die Massen auf die Strasse gehen, um gegen diese Misverhältnisse zu protestieren.
__________________ Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem
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18.10.2011 10:46 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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Zitat: |
Original von wassermann11
Also ich weiss nicht, aber es scheint da irgendwas an mir "vorüber" gegangen zu sein.
Dass Geld investiert werden muss ... oder wie sagte man immer so schön "arbeiten" muss ... weiss man ja - auch als nicht Finanzexperte.
Da ich eben zu den Laien gehöre, wundere ich mich schon über diese mehr als zweifelhaften Investitionen - wie oben beschrieben z.B. in Spielcasinos.
Ich bin noch so ein altmodischer Freak, der da glaubt, Banken und Bankiers seien verlässlich und seriös ... mittlerweile habe ich mich eines besseren belehren lassen und nun halte ich diese "Bankster" - wie du immer so schön zu sagen pflegst netmann - für ganz üble Spielsüchtige, denen es egal ist, was aus den Leuten wird, deren Geld sie verzocken.
Putzig, dass solche Miseren ausgerechnet durch ein Spielcasino ausgelöst werden ... hat ja fast schon fast etwas dubioses an sich. |
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Interessantes Thema!
Zunächst sind Spielcasinos per se Geldmaschinen, die nach dem Gesetz der großen Zahl langfristig immer gewinnen. Die Spiele sind rein stochastisch (zufällig), und wer dort regelmäßig gewinnen will, hat einfach die Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht kapiert (oder nutzt raffiniert technische Schwächen aus, was als Betrug gilt - Spielcasinos selbst komischerweise nicht!). Wegen der Finanzkrise haben immer weniger Zocker Geld dafür...
Finanzmärkte funktionieren anders: Zwar gibt es auch hier die Theorie "alles Zufall" ("drunken-sailor-model"), aber sie ist längst widerlegt: Kurse sind nachweislich oft signifikant trendtreu oder signifikant oszillierend (je nach Marktphasen). Chaos und Zufall sind mathematisch bei näherer Betrachtung deutlich verschieden!
Da gibt es noch die Effizienztheorie: Danach sind angeblich immer schon alle öffentlichen Informationen in den Kursen eingepreist. Ich halte auch diese Theorie für falsch: Dann gäbe es nämlich keine derart ausgeprägten Blasen! Und es wäre ohne Insiderwissen unmöglich, langfristig durch Trading zu gewinnen - was aber einige immer wieder schaffen, andere offensichtlich nicht!
Hierin liegt der Ansatz, wie man die Märkte tatsächlich effizient regulieren könnte! Verbote helfen nicht, außer man würde Termingeschäfte wie Futures, Optionen usw. generell verbieten; sie sind aber für die Realwirtschaft sehr wichtig, damit sich z.B. die Lufthansa gegen Schwankungen am Ölmarkt absichern und einigermaßen stabile Preise der Flugtickets berechnen kann. Nein, man müsste die Effizienz der Märkte erhöhen!
Ähnlich wie es sogenannte Arbitrageure gibt, die kleinste Kursunterschiede an den Handelsplattformen sofort ausnutzen und so für nahezu gleiche Kurse überall auf der Welt sorgen, könnte es ein Regulativ geben, das Blasen frühzeitig platt macht!
Ein Beispiel: Bevor es 2008 zum Crash kam, war bereits im Sommer 2007 allgemein bekannt, dass die Immobilienpreise in den USA, in UK, in Spanien usw. (nicht übrigens in Deutschland!) deutlich überhitzt waren (ein entsprechender Zettel lag in meiner Bankfiliale aus!), und dass die Hypotheken in den USA das verfügbare Einkommen der Bevölkerung bereits überstiegen! (Es gibt dazu eine exzellente Studie, in Auftrag gegeben von der Bayerischen Landesbank. Ich fand sie im Internet.) Dennoch folgten auch deutsche (insbesondere staatliche!) Banken dem Herdentrieb (Trend!) und kauften immer weiter in diese Blase hinein! (Vorhin bei Maischberger wurde gesagt, dass 80% der faulen Papiere bei den Landesbanken liegen...)
Statt dessen hätte z. B. die KfW Gegen(!)geschäfte tätigen (etwa Leerverkäufe der faulen Schuldverschreibungen, statt sie zu kaufen!) und den Erlös in deutsche(!) Immobilien stecken sollen. Das ist schließlich die Aufgabe der "Kreditanstalt für Wiederaufbau"! Wenn dies in konzertierter Aktion weltweit durch staatliche Banken geschehen wäre, dann wäre die Immobilienblase gestorben wie ein alter Kaugummi, bevor sie schließlich zerplatzte... Viele merkbefreite Spekulanten weltweit hätten feundlicherweise für mehr Wohnungen z.B. in Ballungsgebieten hierzulande gesorgt, und die KfW hätte Gewinne eingefahren, statt Steuergelder zu verschlingen!
Zitat: |
Original von wassermann11
Wenn diese Leute ihr eigenes Geld verlieren - okay, haben sie halt Pech. Dass sie sich aber an der Bank vergreifen, gehört hoch bestraft und all diese "Zocker" müssten ab sofort und immer mit ihrem Privatvermögen haften - ansonsten wird man diese durchgeknallten Bankster nicht zur Raison bringen.
Es tut immer erst weh, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht. Umso schöner jetzt zu sehen, wie die Massen auf die Strasse gehen, um gegen diese Misverhältnisse zu protestieren. |
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Ja, das Volk hat verstanden, dass hier etwas gründlich schief läuft. Und so mancher hat vielleicht noch nicht vergessen, dass ihm in der dritten Tranche die "Volksaktie" Telekom für über 60 Euro angedreht worden war. In der c't wurde seinerzeit vorgerechnet, dass selbst die rund 14 Euro der ersten Tranche sehr optimistisch waren. Kurs gestern auf Xetra: 9,36 Euro... (Das mit den UMTS-Versteigerungen damals ist ein weiteres Beispiel, wie das Volk bei der Privatisierung der Telekom verarscht wurde, was nur wenige wissen...)
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19.10.2011 06:43 |
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Ja, es ist alles verdammt kompliziert ... und ehrlich gesagt, es ist nicht so mein Metier, in dem ich mich weder gut genug auskenne noch irgenwelche Ambitionen hege.
Damit stehe ich sicherlich nicht alleine da, denn die Masse hat begriffen, dass "da was nicht stimmen kann".
Wenn ich mir aber all die kleinen Möchtegernbörsianer, Aktionäre etc. vor Augen führe - dann haben die ebenso wenig Ahnung davon wie ich ... nur dass die es irgendwann mal toll fanden Aktien zu kaufen - nun ja.
__________________ Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem
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19.10.2011 09:28 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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Aktien zu kaufen kann sehr sinnvoll sein - etwa zur privaten Altersvorsorge! (Mal schauen, wann rauskommt, wie hoch auch die Lebensversicherungen in der Kreide stehen; die dürfen nämlich auch in Staatsanleihen investieren...)
Und sooo schwer ist es nun auch wieder nicht! Jede kluge Hausfrau sollte darin besser sein als die "Profies": Wenn auf dem Wochenmarkt Blumenkohl teuer, Brokkoli dagegen im Angebot ist, was kauft sie dann?
Immobilien in Übersee waren überteuert, in Germoney dagegen seit den 90ern kaum gestiegen. Was kaufte Herr Asmussen (damals IKB/KfW, demnächst EZB)?
Selbst mit den bei 28,50 DM herausgegebenen T-Aktien konnte man einen guten Schnitt machen - sie stiegen in der Spitze über 100 Euro! Mit nur etwas gesundem Menschenverstand konnte man unterwegs kapieren, dass der Irrsinn am "Neuen Markt" nicht gesund sein konnte.
Nur wenige Prozent der buntes Bürger sind Aktionäre. Wäre dies deutlich höher, wäre dies bereits ein Regulativ im oben genannten Sinne. Denn wie gesagt, die kluge Hausfrau...
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19.10.2011 15:55 |
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Zitat: |
Original von nettman42
Aktien zu kaufen kann sehr sinnvoll sein - etwa zur privaten Altersvorsorge! (Mal schauen, wann rauskommt, wie hoch auch die Lebensversicherungen in der Kreide stehen; die dürfen nämlich auch in Staatsanleihen investieren...)
Und sooo schwer ist es nun auch wieder nicht! Jede kluge Hausfrau sollte darin besser sein als die "Profies": Wenn auf dem Wochenmarkt Blumenkohl teuer, Brokkoli dagegen im Angebot ist, was kauft sie dann?
Immobilien in Übersee waren überteuert, in Germoney dagegen seit den 90ern kaum gestiegen. Was kaufte Herr Asmussen (damals IKB/KfW, demnächst EZB)?
Selbst mit den bei 28,50 DM herausgegebenen T-Aktien konnte man einen guten Schnitt machen - sie stiegen in der Spitze über 100 Euro! Mit nur etwas gesundem Menschenverstand konnte man unterwegs kapieren, dass der Irrsinn am "Neuen Markt" nicht gesund sein konnte.
Nur wenige Prozent der buntes Bürger sind Aktionäre. Wäre dies deutlich höher, wäre dies bereits ein Regulativ im oben genannten Sinne. Denn wie gesagt, die kluge Hausfrau... |
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Wenn man sparen muss den Broccoli ... ansonsten das, was besser zum Menue passt oder lieber gegessen wird
ich weiss, was du meinst - ist ja auch logisch. Nur dazu muss man sich ständig um die Aktienwerte kümmern
__________________ Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem
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19.10.2011 16:31 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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Zitat: |
Original von wassermann11
Wenn man sparen muss den Broccoli ... ansonsten das, was besser zum Menue passt oder lieber gegessen wird |
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Mein Beispiel hinkt insofern, als dass man Aktien nicht zum Verzehr kauft, sondern zum Melken (Dividende).
Zitat: |
Original von wassermann11
ich weiss, was du meinst - ist ja auch logisch. |
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Jau!
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Original von wassermann11
Nur dazu muss man sich ständig um die Aktienwerte kümmern |
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Nö.
Einfachste Strategie: Regelmäßig einen festen Betrag investieren (Aktiensparen): Dadurch kauft man automatisch mehr, wenn es billig; weniger, wenn es teuer ist. Einmal eingerichten und zig Jahre nichts tun. Dann Auflösung (möglichst nicht gerade nach einem Crash): Diesmal regelmäßig in fester Stückzahl! Dann bekommt man automatisch mehr, wenn es teuer ist.
Es geht natürlich deutlich besser und erfordert auch kaum mehr Aufwand (eher Geduld!):
1. Die Raten für die Altersvorsorge erstmal auf Tagesgeld oder Festgeld parken und warten.
2. Schon mal Aktien seines Vertrauens aussuchen: Gute, solide Firmen, die ihr Geschäft verstehen und eine wichtige Rolle darin spielen. Beispiel: Fresenius Medical Care oder (aktuell arg verprügelt) Qiagen. Unbedingt streuen!! Kaufempfehlungen der Bankster vergessen!!!
3. Immer dann, wenn die Aktien deutlich gerutscht sind (zum Beispiel Anfang 2008 oder gerade eben im August 2011), etwa 25% des Kontos zum Einsammeln verwenden, sobald der Rutsch sich gefangen hat.
4. Sollten die Kurse weiter purzeln (wie z.B. im Herbst 2008 oder wahrscheinlich demnächst ): Schritt 3 wiederholen!
5. Nun wieder warten. Die Aktien steigen, auch wenn man sie nicht täglich beobachtet.
6. Ausstieg: Sobald in der BLÖD-Zeitung o.ä. steht, dass die Börsen immer noch weiteres Potenzial nach oben haben und sich die Kurse aber schon an alten ehemaligen Höchstständen befinden (jetzt muss man mal die Charts wieder genauer ansehen - im Internet kein Problem!) etwa 20% verkaufen.
7. Wenn die Kurse weiter zu alten ehemaligen Höchstständen gestiegen sind (oder sich bei neuen "festgefressen" haben: Weitere 20% verkaufen. Usw.
8. Weiter siehe Schritt 3.
Das wars schon! Das Depot wird im Laufe der Jahre wachsen - und auch im Wert schwanken! Aber dies sehen wir gelassen und freuen uns auf neue Kaufgelegenheiten (siehe Schritt 3). Zunehmend werden die Sparraten durch die Dividenden getragen.
Wer also braucht Vermögensverräter? Das ist legale Wirtschaftskriminalität!
"Nehmen Sie Ihr Geld selbst in die Hand!"
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19.10.2011 17:47 |
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nettman42
Hacker der Piazza
Dabei seit: 27.01.2005
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von Andreas Hoose
Freitag 21.10.2011, 15:45 Uhr
Allmählich kann einem der Kamm schwellen, wenn man tagtäglich beobachtet, was unseren Politikern zur Lösung der weltweiten Finanzkrise so alles einfällt. Um einmal einen Namen zu nennen: Den Gipfel an Arroganz, Überheblichkeit und Inkompetenz erklimmt in den gleichermaßen zahllosen wie unerträglichen TV-Diskussionsrunden regelmäßig Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter mit seinem salbungsvollen Geschwafel von der „Verantwortung für Europa“.
In unübertroffen selbstherrlicher Manier rüffelte Kampeter kürzlich bei Anne Will den slowakischen Parlamentspräsidenten Richard Sulik. Er, Sulik, habe doch "keinen blassen Schimmer davon, wie ein Immobilienfinanzierer wie die Hypo Real Estate überhaupt funktioniert". Der promovierte Ökonom Sulik hatte sich zuvor vollkommen richtig dafür ausgesprochen, Pleitebanken wie die Hypo Real Estate in die Insolvenz zu schicken.
Hoffentlich gehört Steffen Kampeter nicht auch zu jenen Bundestagsabgeordneten, die noch am Tag der Abstimmung über den Euro-Rettungsschirm Mitte Oktober "keinen blassen Schimmer" davon hatten, für welche Summen der deutsche Steuerzahler dabei eigentlich bürgt. Womit auch gesagt ist, dass es zumindest im Dunstkreis des Finanzstaatssekretärs von ahnungslosen Vasallen nur so wimmelt.
Und würden Politiker wie Herr Kampeter, der hier beispielhaft steht für eine ganze Reihe an unfähigen und verantwortungslosen Vertretern der Bundesregierung, auch nur einen Funken Verantwortungsbewusstsein besitzen, dann würden diese Politiker den Euro-Rettungsschirm jetzt nicht auf mehrere Billionen Euro aufblasen – nachdem längst nicht mehr zu übersehen ist, dass die bislang in Aussicht gestellten Rettungsmilliarden nicht die gewünschte Wirkung erzielt haben.
Wacht endlich auf, Kampeter und Konsorten, bevor das Volk Euch unsanft auf den Boden der Tatsachen befördert. Wir dürfen daran erinnern, dass zerrüttete Staatsfinanzen schon die französische Revolution von 1789 ausgelöst haben. Auch damals waren horrende Schuldenberge der Auslöser für einen Aufstand, bei dem kein Stein auf dem anderen blieb ...
Quelle und vollständiger Text: godmode-trader.de
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22.10.2011 05:18 |
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nettman42
Hacker der Piazza
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23.11.2011 17:23 |
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