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wassermann11
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Rund um die Gesundheit Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Tomaten, Käse und Tütensuppen - wir essen täglich Glutamat

19.08.2011, 8:10 Uhr | akl


Glutamat steckt vor allem in salzigen Knabbereien und Fertigprodukten.

Glutamat gehört zu den umstrittensten Zusatzstoffen. Übergewicht, Diabetes, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose sind nur einige Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Glutamat diskutiert werden. Den Geschmacksverstärker zu umgehen, ist allerdings schwierig, denn er kommt in vielen Lebensmitteln vor. Dazu zählen Tomaten und Käse ebenso wie Tütensuppen. Zehn Fakten über Glutamat.


Glutamat in Fertigprodukten

Glutamat wird üblicherweise als Geschmacksverstärker bezeichnet, ist aber - neben süß, salzig, bitter und sauer - der fünfte Geschmack und wird als "umami" bezeichnet. Dieser intensive, würzig-süße Geschmack wird Lebensmitteln beigemengt, um geschmacklich Mängel auszugleichen. Glutamat findet sich in vielen Fertigprodukten, egal ob aus der Dose, aus der Tüte oder aus der Tiefkühltruhe. In fast allen Brühen und Würzmitteln sind Glutamate und Glutaminsäure, bekannt als E620, zu finden. Ebenso würzige Knabbereien wie Chips und Flips verführen aufgrund von Glutamaten zum Griff in die Tüte. "Nach EU-Recht darf Produkten nicht mehr als ein Prozent Glutamat zugesetzt werden. Das Geschmacksoptimum von Glutamat findet man bei etwa 0,6 bis 0,8 Prozent", sagt Professor Dr. Michael Hermanussen, Glutamat-Experte und Autor des Buches "Der Gefräßig-Macher".


Auch natürliche Lebensmittel enthalten Glutamat

Glutamat kommt ganz natürlich in Käse wie beispielsweise Gorgonzola, Parmesan und Roquefort vor. Je älter und reifer der Käse ist, desto mehr Glutamat enthält er. Auch in Tomaten, Algen, Schinken, Walnüssen und Getreide ist der Stoff enthalten. "In Getreide sind 30 Prozent Glutamat enthalten, in Tomaten 36 Prozent und in Milcheiweiß 20 Prozent", sagt Hermanussen. "Das Glutamat im Getreideeiweiß ist gebundenes Glutamat und wird erst bei der Verdauung freigesetzt. Geschmacksaktiv ist natürlich nur das freie Glutamat", erklärt der Experte.


Keiner kann sagen, ab welcher Menge es gefährlich wird

"Ein bisschen Glutamat essen wir ständig und an sich ist es ungefährlich", sagt der Experte. Es komme auf die Menge und die Konzentration an. In Fertigprodukten sei eben ein größerer Anteil an Glutamat enthalten als in einer Tomate. Grenzwerte für Glutamat gebe es aber keine. Man könne auch nicht sagen, ab welchen Mengen es gefährlich werde. "Klar ist aber, dass die Glutamatbelastung in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist", sagt Hermanussen. Glutamat wirkt appetitanregend und wird deshalb auch als Risikofaktor für Übergewicht betrachtet. "In wie weit das im Eiweiß gebundene Glutamat eine Rolle bei der Appetitregulation spielt, ist allerdings nicht bekannt", sagt der Experte.


Was tun bei einer Glutamat-Unverträglichkeit?

Laut Hermanussen sei man in Fachkreisen uneinig, ob es eine Glutamat-Allergie überhaupt gibt. Auffällig sei nur, dass viele Menschen glutamatreiches chinesisches Essen nicht vertragen. Sie reagieren mit Kopfschmerzen, Taubheitsgefühlen, Gliederschmerzen und Übelkeit direkt nach dem Verzehr der Speisen. Mit dem Verzicht auf chinesisches Essen und Tütensuppen ist das Problem aber nicht gelöst. "Dem Körper ist es im Endeffekt egal, woher das Glutamat kommt, ob aus der Tomate oder aus der Tütensuppe. Für ihn zählt die Menge", sagt der Glutamat-Experte und empfiehlt bei Symptomen der Unverträglichkeit den Glutamatkonsum durch vegetarische Ernährung zu verringern. Wer auf Milch- und Sojaprodukte verzichte, dem werde es schnell besser gehen, ist sich Hermanussen sicher. Er rät, selbst zu kochen, damit man weiß, was in seinen Gerichten steckt.


So tarnen Hersteller Glutamat

In Zutatenlisten ist Glutamat ebenso unter der Bezeichnung Mononatriumglutamat oder E621 aufgeführt. Aber auch E622 bis E625 stehen für den Geschmacksverstärker Glutamat und bezeichnen die verschiedenen Salze der Glutaminsäure. Zudem tarnen Hersteller Glutamat gerne mit Umschreibungen wie "Würze", "Speisewürze", "Aroma", "gekörnte Brühe" oder "Sojawürze". Es lohnt sich also, die Zutatenliste genau zu lesen.


Auch Hefeextrakt ist ein Geschmacksverstärker

Hefeextrakt hat mit dem Naturprodukt Hefe nicht mehr viel zu tun. Bei der Herstellung werden die in der Hefe enthaltenen Aminosäuren extrahiert. Es entsteht Hefeextrakt. Er enthält die geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat. Vor dem Gesetz gilt Hefeextrakt nicht als Geschmacksverstärker, sondern als natürliche Zutat. So können Hersteller über Hefeextrakt ihren Produkten Glutamat hinzugeben und trotzdem damit werben, keine Geschmacksverstärker oder Glutamat einzusetzen. So findet sich Hefeextrakt auch in Bio-Lebensmitteln, obwohl der Einsatz von Glutamat für Bioprodukte selbst nicht erlaubt ist. Dazu gehören beispielsweise Brühwürfel und Brotaufstriche.




Quelle

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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

20.08.2011 12:38 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
nettman42
Hacker der Piazza



Dabei seit: 27.01.2005

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In Tomaten soll über ein Drittel Glutamat sein???

Das kann ja wohl nicht stimmen. Es ist der Anteil an den Proteinen gemeint, und der ist insgesamt gering.

Also fleißig weiter Tomaten futtern bei 0,69 Cent pro Kilo! großes Grinsen

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21.08.2011 02:44 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
wassermann11
Administrator



Dabei seit: 06.09.2007

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Ehrlich gesagt hat mir dieser Artikel reichlich zu denken gegeben.

Allerdings bin ich immer von dem "zugesetzten" Glutamat ausgegangen, das die Hersteller in allen möglichen und unmöglichen Lebensmitteln, Tütenprodukten und Fertiggerichten einsetzen.

Ich z.B.habe dieses China-Restaurant-Syndrom ... also nur für mich essbar, wenn ein WC in der Nähe steht ODER sagen, dass sie es OHNE Glutamat zurecht machen sollen, das geht nämlich auch ... vorausgesetzt, sie verstehen einen und wissen dann, was gemeint ist.

Seit Jahren hampel ich mit sehr schmerzhaften Bauchkrämpfen rum - kein Mensch weiss, woher und warum. Laktoseintoleranz kann eigentlich nicht mehr gegeben sein, denn ich habe meinen Kühlschrank voll mit Minus L Produkten zudem schlucke ich laktoseaufspaltende Kapseln, wenn ich doch mal ein Eis esse oder etwas, wo ich nicht genau weiss, ob da nun viel Laktose enthalten ist oder nicht.

Mein "Gekröse" ist in Ordnung, so festgestellt Anfang des Jahres im Krankenhaus mit mehreren unangenehmen Untersuchungen.


Also könnte diese Glutamat-Sache für mich durchaus zutreffen ... ich bin nur überfragt, ob das irgendwie im Blut feststellbar ist ... oder nicht und was man dann dagegen tun kann - am besten gar nichts mehr essen?

Ich finde es - mal so nebenbei bemerkt - auch eine riesen Sauerei, dass man das Zeug als "Geschmacksverstärker", E620 bis E625 sowie versteckt hinter Aromen etc. nicht längst verboten hat.
Dass Glutamat mehr als schädlich ist auf die Dauer, ist ja nun eigentlich schon länger bekannt ... nur leider kann man dem nicht dauerhaft aus dem Weg gehen ... darum: es gehört verboten!


Natürlich vorkommendes Glutamat wie z.B. in Tomaten und anderen "Naturprodukten" ist denke ich ganz normal und auch gut verträglich für den Menschen. Wie immer machts die Menge und wenn in allem Zeugs, was wir vom Hersteller angeboten bekommen, Glutamat zusätzlich enthalten ist, na, dann wundert mich gar nichts mehr.

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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

21.08.2011 09:35 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
wassermann11
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Dabei seit: 06.09.2007

Wie giftig ist mein Laserdrucker? Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Wie giftig ist mein Laserdrucker?

Yaw Awuku

Wie hoch ist das Krebsrisiko durch Laserdrucker-Emissionen wirklich?


Machen Laserdrucker und Kopierer krank? Seit Jahren streiten Forscher, Hersteller und Interessenverbände darüber, wie gefährlich der Betrieb dieser Geräte ist. Denn der zum Drucken notwendige Toner enthält krebserregende Stoffe. Wie viel von dem Tonergift in den Körper gelangt, bleibt jedoch umstritten. Experten raten daher beim Drucken und Kopieren zur Vorsicht.

Laut der Bürgerinitiative nano-Control leiden in Deutschland mehr als 2000 Menschen unter Beschwerden, deren Ursprung angeblich in den Emissionen von Laserdruckern und Kopierern liegt. Die Abluft dieser Geräte soll demnach Kopfschmerzen, Husten, Asthma und viele weitere Erkrankungen verursachen. Denn Tonerpulver, der Farbstoff für jeden Laserdrucker und Kopierer, enthält giftige Schwermetalle und weitere Stoffe, die unter anderem Krebs erregen können.


Krebserregende Tonerpartikel

Professor Volker Mersch-Sundermann, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Uniklinik Freiburg und Mitglied der Blaue-Engel-Jury, betrachtet die Berichte über eine große Bandbreite an Folgeschäden mit großer Skepsis. Dennoch hat der Umweltmediziner in einer Studie von 2010 nachgewiesen, dass Tonerpartikel Erbgutschäden in der Lunge verursachen können. "Es kann vermutet werden, dass eine derart veränderte Zelle auch zu einer Tumorzelle transformieren kann. Das ist sehr ernst zu nehmen", warnte Mersch-Sundermann bereits damals.


Tonerstaub: Alles Schall und Rauch?

Der Besorgnis erregende Befund aus der Uniklinik Freiburg galt vor allem für ultrafeine feststoffliche Tonerpartikel – so genanntem Tonerstaub. Dies gab Anlass zu reichlich Kritik. Der Branchenverband BITKOM wies mit einer eigenen Studie darauf hin, dass moderne Laserdrucksysteme kaum Tonerstaub freisetzen. Die Tonerpartikel würden bereits beim Druckvorgang so stark erhitzt, dass sie zu sehr flüchtigen Partikeln verdampfen.

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Drucker-Emissionen: Die Dosierung macht das Gift

Für Mersch-Sundermann ist diese Erkenntnis kein Grund zur Entwarnung. Denn bisher wisse niemand, "ob und in welcher Konzentration die Drucker-Emissionen im Menschen reagieren“, erklärte er im Gespräch mit t-online.de. Das macht auch Tonerdampf zur potentiellen Gefahr. Zumal Drucker-Emissionen so genannte reaktive Sauerstoffspezies (ROS) enthalten, die "zu zahlreichen Zellschäden, so auch zu Erbgutveränderungen" führen. Mersch-Sundermann hält es daher für sinnvoll, die komplexe Wirkung von Drucker-Emissionen im menschlichen Körper zu untersuchen, anstatt "jahrelang ausschließlich über den Charakter der Inhaltsstoffe zu philosophieren". Wie er verriet, sind bereits weitere Studien geplant, die zeigen sollen ob Drucker-Emissionen auch im Menschen die Bildung von ROS hervorrufen können.


Umweltsiegel macht wenig Sinn

Professor Dr. Volker Mersch-Sundermann (Foto: Uniklinik Freiburg) Professor Dr. Mersch-Sundermann rät bei Laserdruckern zur Vorsicht. (Foto: Uniklinik Freiburg)Da das Gesundheitsrisiko von tonerbasierten Drucksystemen weiterhin ungewiss bleibt, raten Experten zu Vorsichtsmaßnahmen. Umweltsiegel wie der Blaue Engel beispielsweise finden sich nur auf Drucksystemen mit besonders geringen Emissionswerten. Im Hinblick auf gesundheitliche Aspekte machen die Grenzwerte des Blauen Engels jedoch nur wenig Sinn. Da "bisher unbekannt ist, welche Faktoren die gefundenen Effekte auf menschliche Lungenzellen bedingen", gibt Mersch-Sundermann zu bedenken. Neben dem Gerätetyp können zahlreiche weitere Faktoren das Gesundheitsrisiko erhöhen – zum Beispiel das verwendete Druckerpapier, der Tonertyp, Alter und Wartungszustand der Geräte. Sicherer sei es, wenn die Geräte in einem eigenen, gut gelüfteten Raum stehen. Falls das nicht geht, bleibt immer noch der Griff zum Tintenstrahldrucker.



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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

23.08.2011 11:02 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
wassermann11
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Dabei seit: 06.09.2007

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Als ich jetzt gerade im Krankenhaus war, hörte ich von einer Mitpatientin, dass ein Ehepaar aus ihrem Bekanntenkreis, die ein Büroartikelgeschäft betrieben und immer auch die neuesten Laserdrucker hatten, schwer an Lungenkrankheiten leiden ... d.h. der Mann hatte Lungenkrebs und ist daran auch leider schon verstorben.

Bei der Obduktion hat man Farbpartikel in der Lunge gefunden, die eindeutig auf Laserdrucker hinweisen.

Ich selbst habe auch immer direkt neben einem Laserdrucker gesessen ... erst nur schwarz-weiss, dann mit so einem Riesengerät als Farbdrucker.

Es ist ja bekannt, dass diese Drucker auch Ozon freisetzen und auch das wurde immer als schädlich eingestuft.

Ich hatte für eine Weile mal einen Nebenjob in einer Papierweiterverarbeitenden Manufaktur, wo auch Drucksachen über riesigen Laserdrucker erstellt wurden. Immer, wenn ich in dem Raum war, bekam ich keine Luft mehr und so war auch mein erster Atemstillstand nicht weit.


Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Erkrankung (COPD/Lungenemphysem) auch damit zu tun hat. Damit und mit den schon sehr früh ständig bekommenen Bronchitis ... und leider dann auch das Rauchen obendrauf.


Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, dass es auch mit den Laserdruckern zu tun hat. Leider ist man noch nicht so weit und forscht da nicht wirklich nach.

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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

23.08.2011 11:14 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
wassermann11
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Das Volk röchelt Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

15.09.2011, 9:33 Uhr | Nina Weber für spiegel-online.de


COPD wird zur gefährlichen Volkskrankheit

Husten, Auswurf, Atemnot - und im schlimmsten Fall der Tod: Das schwere Lungenleiden COPD droht laut einer aktuellen Studie jedem vierten Menschen, doch Mediziner wissen bisher nur wenig darüber. Deutsche Forscher ändern das nun.


Jedem Vierten droht COPD

Der Tag beginnt mit Husten. Mit Schleim, der aus den Atemwegen heraus muss. Beim Treppensteigen fällt das Atmen schwer. Schleichend verschlechtert sich der Zustand; das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, verstärkt sich. Atemnot, Husten, Auswurf - das sind die Hauptsymptome einer weit verbreiteten Krankheit: COPD. Jedem vierten Menschen droht im Laufe seines Lebens die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung - die erschreckende Zahl haben kanadische Forscher im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist COPD die vierthäufigste Todesursache weltweit. Da die Erkrankungszahlen weiter steigen, wird sie laut WHO-Prognose bis zum Jahr 2030 sogar die dritthäufigste Todesursache sein.


Krankheit ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt

Trotzdem wird in der Öffentlichkeit über die Krankheit - im Gegensatz zu Krebs, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes - nur wenig gesprochen. Woran das liegt? Adrian Gillissen vom Klinikum Kassel kann nur spekulieren, aber "bestimmt hängt es damit zusammen, dass Husten und Auswurf prinzipiell nichts Schönes sind, sondern eher eklig." Gillissen schränkt das in der kanadischen Studie ermittelte hohe Erkrankungsrisiko etwas ein: "Wie viele Menschen unter COPD leiden, hängt von der Definition ab. Es gibt Ärzte, die sich dafür starkmachen, die Lungenfunktion altersabhängig zu betrachten und eine etwas schlechtere Lungenfunktion im Alter eher als normal zu definieren." Dann hätte man weniger Fälle. "Ungeachtet dessen handelt es sich bei der COPD wegen ihrer Häufigkeit um eine Volkskrankheit", so Gillissen. Schätzungen zufolge sind mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland betroffen, wobei die Krankheit mit steigendem Lebensalter immer häufiger auftritt.


Rauchen ist der größte Risikofaktor für COPD

Wohl bekannter als die Abkürzung COPD ist ein umgangssprachlicher Ausdruck: Raucherlunge. Tabakkonsum gilt als größter Risikofaktor. "Die COPD ist eine im Grunde vermeidbare Erkrankung", erklärt Gillissen. In über 90 Prozent der Fälle werde sie durch eingeatmete Schadstoffe, insbesondere Zigarettenrauch, verursacht. Doch auch Passivrauchen oder durch Staubpartikel belastete Luft können die Lungenkrankheit fördern. "Ein Viertel der COPD-Kranken in westlichen Ländern hat nie geraucht", sagt Mediziner Klaus Rabe vom Krankenhaus Großhansdorf.


Atmen fällt schwer

COPD ist kein einfaches Krankheitsbild, es hat viele verschiedene Ausprägungen - oft haben ältere Erkrankte zudem noch andere chronische Leiden. "Bei manchen Patienten sind vor allem die Bronchien betroffen, so dass sie sehr viel Schleim produzieren und ständig husten. Andere entwickeln ein Lungenemphysem", erklärt Klaus Rabe. Dann hat sich die Lunge aufgebläht, weil sich Luft in den Lungenbläschen gesammelt hat, die durch die veränderten Atemwegsverzweigungen nicht mehr entweichen kann. Das schränkt die Atmung und die Sauerstoffeinnahme deutlich ein. Bei einigen Erkrankten lässt sich das daran erkennen, dass die Haut sich bläulich-rot verfärbt. Manche Menschen bauen deutlich Muskelmasse ab.


Infektionen können COPD verschlimmern

"Die zugrunde liegenden Prozesse sind bisher kaum verstanden. Man weiß schlicht nicht, wie und warum ein Emphysem entsteht", sagt Rabe. Einige Forscher vermuten, es könnte eine Autoimmunerkrankung sein, bei der die Körperabwehr außer Kontrolle geraten ist. Gefürchtet bei der COPD sind sogenannte Exazerbationen: Dann verschlimmern sich akut eines oder auch alle Symptome. Bakterielle Infektionen können dies fördern, doch es gibt auch COPD-Patienten, die aus bisher unbekannten Gründen häufiger mit Exazerbationen zu kämpfen haben als andere. Um solchen akuten Anfällen vorzubeugen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, können Ärzte verschiedene Medikamente verordnen, etwa sogenannte Bronchodilatatoren, die die Atemwege weiten.


Viele gehen zu spät zum Arzt

Impfungen gegen die Grippe und Pneumokokken werden COPD-Kranken ebenfalls empfohlen. Dazu kommen Physiotherapie, Schulungen und Ernährungsberatung sowie, wenn nötig, eine Sauerstoffbeatmung. Das alles lindert die Symptome; von einer Heilung ist man jedoch weit entfernt. Ein weiteres Problem: "Die Anfangsbeschwerden werden häufig nicht als solche erkannt oder ernst genommen. Viele Patienten gehen daher zu spät zu einem Arzt - nachdem die Krankheit schon Jahre lang vor sich hingeschwelt hat. Entsprechend schlecht greift dann die Behandlung", sagt Gillissen.


Operationsmethoden sind riskant

Im Spätstadium operieren Ärzte bisweilen. Doch das ist alles andere als unproblematisch. Einige Operationsmethoden erwiesen sich als zu riskant. Eine nun getestete Methode, bei der die Luft aus der aufgeblähten Lunge dauerhaft durch implantierte Röhrchen entweichen soll, half nicht mehr als eine Scheinoperation. Lungentransplantationen können die Gesundheit langfristig verbessern; sie kommen aber nur für einen Teil der Patienten in Betracht - zudem macht der Mangel an Spenderorganen diesen Eingriff zur Ausnahme.


Vernachlässigte "Pfui-Krankheit"

In Deutschland leben laut Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover eine halbe Million Menschen mit einer Lungenkrankheit im Endstadium - neben COPD leiden sie unter anderem an Fibrosen. Im Jahr 2010 führten Ärzte in Deutschland aber nur 298 Lungentransplantationen durch. Welte schildert ein großes Problem der Lungenfachärzte: "Die Forschung im Bereich COPD hängt zehn bis zwanzig Jahre zurück, weil die Krankheit weder von Gesundheitspolitikern, Patienten noch vielen Ärzten ernst genommen wurde." Er vermutet, wie Gillissen, psychologische Gründe: Husten, Auswurf - es sei eine "Pfui-Krankheit". Zwar würde sich die Lage bessern, so gebe es jetzt das Deutsche Zentrum für Lungenforschung, in dem 18 Einrichtungen zusammenarbeiten - "aber wir werden Jahre brauchen, um die Versäumnisse aufzuholen".


Wer nicht raucht, beugt vor

Es gebe zwar schon gute Daten, wie Patienten mit fortgeschrittener COPD optimal behandelt werden. "Aber die Therapie im frühen Stadium ist noch schlecht erforscht", sagt Welte. Dabei ließen sich hier entscheidende Erfolge erzielen, wenn Ärzte das Fortschreiten der Krankheit deutlich verzögern oder gar stoppen könnten. Vergleichsweise wenig Forschungsaufwand benötigt man dagegen für die Vorbeugung: "Wer nicht raucht, hat die allerbesten Chancen keine COPD zu entwickeln", sagt Gillissen.




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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

18.09.2011 20:43 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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COPD ist mehr als nur Raucherhusten - sechs Millionen Deutsche leiden Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

08.05.2012, 09:04 Uhr | ug/ presseportal


Husten ist ein Symptom der chronischen Lungenerkrankung COPD.

15 bis 20 Mal in der Minute atmet ein Erwachsener ein und aus. Die meisten tun dies problemlos, doch über sechs Millionen Deutschen fällt das Atmen schwer. Sie leiden unter der chronisch obstruktiven Bronchitis COPD. "Was oft lapidar als harmloser Raucherhusten abgetan wird, ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege entsteht und das Lungengewebe zerstört", sagt Dr. Helga Christoffel vom Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse (TK). Testen Sie Ihr COPD-Risiko in unserem Online-Test!


Nicht nur Raucher betroffen - drei Symptome

Ausgelöst wird COPD in seltenen Fällen durch Staubbelastung am Arbeitsplatz oder aus der Umwelt, gelegentlich auch durch erbliche Faktoren, wie den Mangel an Schutzproteinen. "Hauptursache ist allerdings langjähriges Rauchen. Neun von zehn COPD-Patienten sind oder waren Raucher", so Christoffel. Die drei Hauptanzeichen der COPD, nämlich Auswurf, Husten und Atemnot (Kurzatmigkeit) bei Belastung, fassen Ärzte unter dem Kürzel "AHA-Symptome" zusammen. Wer darunter leidet, sollte so schnell wie möglich vom Arzt abklären lassen, ob eine COPD vorliegt. Denn unbehandelt führt die Krankheit zum vorzeitigen Tod durch Ersticken.


Bei Atemnot direkt zum Arzt gehen

Rechtzeitig erkannt, lässt sich die COPD zwar nicht heilen, aber gut behandeln. Denn: Diese Erkrankung entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Das Problem: Die Anfangsbeschwerden werden häufig auf die leichte Schulter genommen und die Patienten gehen erst zum Arzt, wenn die Krankheit schon lange vor sich hin geschwelt hat. Entsprechend schlecht greift dann die Behandlung. Deshalb rät die Expertin: "Schon bei den ersten Anzeichen zum Arzt gehen." Als Warnsignal gilt neben dem chronischen Husten vor allen Dingen Atemnot: "Zunächst schnappt man beim Treppensteigen nach Luft. Mit der Zeit wird man sogar schon beim Sprechen kurzatmig", so die Expertin.


Test misst Luftmenge

Nicht jeder chronische Husten muss allerdings gleich COPD bedeuten. Auf die Spur kommt man der Erkrankung mit einem Lungenfunktionstest. Dabei wird unter anderem die Luftmenge gemessen, die der Patient innerhalb einer Sekunde nach der größtmöglichen Einatmung wieder ausatmet. "Ist die Diagnose gestellt, sollte die Behandlung auf mehreren Ebenen erfolgen", so die Medizinerin.


Impfungen, Nikotinverzicht und Herz-Kreislauf-Training

Medikamente können dabei helfen, die Atemwege zu öffnen. Um die bereits angegriffene Lunge nicht zusätzlich zu belasten, sind auch Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken empfehlenswert. Besonders wichtig ist allerdings die Mitarbeit des Patienten: "Absolutes Muss bei Rauchern ist ein sofortiger Nikotinverzicht. Außerdem sollten Betroffene an speziellen Fitnesstrainings teilnehmen, um das Herz-Kreislauf-System und die Muskeln wieder aufzubauen", sagt Christoffel.


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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem

08.05.2012 09:48 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
Biba
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Ich habe aktuell immer trocken husten ?
Kennt sich jemand damit aus und kann mir ggf.
ein paar hilfreiche Mittel nennen ?
Ich trinke eigentlich ausreichend genug, aber dennoch
dieser extrem trockene husten..

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Ich weiß noch nicht warum ich hier bin.

13.05.2019 13:33 Email an Biba senden Beiträge von Biba suchen
 
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