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wassermann11
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Erstmals Aids-Präventionsmittel in den USA zugelassen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

16.07.2012, 21:54 Uhr | dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

New York (dpa) - In den USA ist erstmals ein Medikament zugelassen worden, das präventiv gegen Aids wirken soll. Die Zulassung sei ein Meilenstein im Kampf gegen HIV, teilte Margaret Hamburg von der US-Arznei- und Lebensmittelaufsicht FDA mit. Die FDA folgte damit der Empfehlung eines Expertenausschusses, der vor rund zwei Monaten empfohlen hatte, das von dem US-Pharmaunternehmen Gilead Sciences produzierte Medikament zuzulassen. Die Tabletten mit dem Namen Truvada sollen das Ansteckungsrisiko von gesunden Menschen mit hohem Infektionsrisiko mindern.





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16.07.2012 22:59 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
wassermann11
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Auch Biogemüse kann tödlich sein Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

17.07.2012, 13:20 Uhr | Ein Kommentar von Bela M. Stadler, The European


Genfood oder Biogemüse, das ist hier die Frage

Die Angst vor Gen-Food ist eine Luxusangst, welche nur Leute plagt, die als gesellschaftliches Problem das Übergewicht haben. Für einen hungernden Menschen sieht ein gentechnisch veränderter Maiskolben gleich schmackhaft aus wie einer, der sogenannt natürlich ist. Dabei ist Natur nicht gleichzusetzen mit gesund.

Wer weiß schon, dass über 99 Prozent der Pestizide natürlich sind, also von der Natur und nicht von der bösen Agroindustrie produziert werden? Soll man also die Ängste vor der Gentechnik ernst nehmen und ihnen den Status eines Arguments verleihen? Da Asterix und Obelix sich davor gefürchtet haben, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt, müsste man diese Angst auch ernst nehmen! Die Angst vor dem bösen Mann unter dem Bett mag wohl real sein, das macht aus dem Ungeheuer aber keine Realität.


Wir wollen gesund sterben

Unsere Luxusängste kommen womöglich zustande, weil die meisten von uns gesund sterben wollen. Nahrungsmittel sind bei uns nicht limitiert. Sie sind allerdings "Lebensmittel" geworden, deren Aufgabe es ist, uns ein gesundes Leben zu vermitteln. Die Ernährung zum Überleben ist Nebensache, deshalb schmeißen wir wertvolle Kalorien hemmungslos weg. Was zählt, ist der geistige Inhalt der Lebensmittel und der muss Gesundheit sein.

Andererseits ist der Wunsch, gesund sterben zu wollen, ein eigentlicher Witz. Das Witzigste daran ist, niemand lacht darüber. Es ist nämlich gar nicht möglich, gesund zu sterben. Noch ist nie ein gesunder Mensch gestorben. Selbst wer vom Blitz getroffen wird, ist während der Zeit des Ein- und Austritts des Blitzes für einen kurzen Moment krank. Die Wahnvorstellung, gesund sterben zu wollen, ist aber bloß eine logische Folge unseres allgemeinen Gesundheitswahns. Genau darunter leidet die Gentechnik, weil die Gegner dieser bislang harmlosen Technologie nicht mehr mitdiskutieren, sondern Genfood ganz einfach zu Gift erklärt haben. Das war ein strategisches Meisterwerk der Kommunikation. Gift gehört schließlich nicht auf unsere Teller.

Ich kenne keine rationalen Gründe gegen die Gentechnik. Es gibt nur viele Pseudoargumente, die letztlich darin gipfeln, nicht nur gesund sterben zu wollen, sondern nach dem Tod noch ein zweites Leben zur Verfügung zu haben. Bei den meisten Debatten, die ich rund um die Gentechnik führen musste, taucht nämlich am Schluss das Argument auf, die Gentechnologen würden in die Schöpfung eingreifen. Als Wissenschaftler ist man nach einer solchen Äußerung normalerweise schachmatt gesetzt, weil der Gegner signalisiert, nicht mehr diskutieren zu wollen, da von nun an geglaubt wird. Jeder kann schließlich seine Meinung oder eben seinen Glauben behalten.

Wer also glaubt, dass es eine Schöpfung gibt, muss zwingenderweise auch an einen Schöpfer oder Anfang glauben Er ist somit religiös. Dies wird natürlich umgehend bestritten, und es wird argumentiert, man glaube nur an eine Singularität und nicht an einen interstellaren Herrscher mit grauem Bart, der einem auf der Toilette zusieht. Wie dem auch sei, es geht bei der Argumentation um die Frage, wie man ein Leben sinnvoll gestalten und ob das Leben allenfalls mit Risiken behaftet ist. Selbstverständlich birgt die Gentechnik auch Risiken, nur das tut jede Technologie. An Genfood ist bislang niemand gestorben, an Biogemüse hingegen schon. Es geht also darum, ob von der Gentechnik echte Gefahren ausgehen, nur darüber ist in den letzten zwanzig Jahren nichts bekannt geworden.

Für Naturalisten, also Menschen, die überzeugt sind, dass es auf diesem Planeten nur mit rechten Dingen zugeht, ist die Gentechnik meistens kein Problem. Weil bislang aber niemandem gelungen ist, zu beweisen, dass von der Gentechnik echte Gefahren ausgehen, wird von Politikern, Konsumentenschützern und Bauernführern einfach behauptet, die Konsumenten wollten kein Genfood. Dem ist längst nicht mehr so, wie es einst war. In dem Maße, wie die Menschen rationaler werden, werden sie auch bereit sein, sich mit Technologien aus den Life Sciences auseinanderzusetzen, ohne vorerst die Bibel, den Koran oder den Talmud zu konsultieren.


So viel Spaß wie möglich

Wir müssen also unser Verhältnis zum Essen grundsätzlich hinterfragen. Es gibt nämlich Nahrungsmittel, die genauso Genussmittel sein können und die das einzige Leben, das uns zur Verfügung steht, wesentlich lustiger und unterhaltsamer machen. Diese Lebensmittel enthalten oft auch Geistiges, was man aber etwa als Alkoholgehalt messen kann. Noch haben Hunderte von Jahren nicht gereicht, der Prohibition zum Sieg zu verhelfen, obwohl diese Lebensmittel ein echtes Neurotoxin (Alkohol) enthalten. Es bleibt also zu hoffen, dass wir die anderen geistigen Inhalte, etwa die Angst vor der Gentechnik, bald einmal in unserem Essen ebenfalls tolerieren.

Eigentlich geht es ja um unsere Grundnahrungsmittel, bei denen nicht unsere Ängste das Hauptproblem sind, sondern die Frage, wie wir genügend davon produzieren, damit alle Menschen auf diesem Planeten zu essen haben. Für unsere Ernährung sind also quasi Religionen, etwa Bio oder andere Formen von religiöser Ernährung, völlig irrelevant. Da es kein zweites Leben gibt, ist es eigentlich vernünftig, dass wir auf diesem Planeten so viel Spaß wie möglich haben. Aus dem Grund haben unsere Vorfahren schon immer alles, was kreucht und fleucht, genetisch verändert. Diese Veränderungen waren übrigens allesamt ein wesentlich stärkerer Eingriff in die "Natur" als die gentechnischen Veränderungen der vergangenen Jahre. Es ist also Zeit, sich an die letzten Worte Epikurs zu halten: „Lebt wohl und erinnert euch an meine Lehren.“



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17.07.2012 13:36 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
wassermann11
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Breite Bundestagsmehrheit: Beschneidung soll straffrei bleiben Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

17.07.2012, 18:51 Uhr


Beschneidung von Jungen: chirurgische Instrumente für die umstrittene rituelle Handlung

Rituelle Beschneidungen sollten nach dem Willen einer breiten Mehrheit im Bundestag auch künftig in Deutschland möglich sein. Die Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen planen dazu eine gemeinsame Entschließung - nur die Linken sind nicht mit dabei. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) nannte Bedingungen, unter denen eine Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen künftig zulässig sein soll.

Ausgelöst wurde die Debatte durch ein Urteil des Kölner Landgerichts. Das Gericht hatte im Juni Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen als strafbare Körperverletzung gewertet. Das für andere Gerichte nicht verbindliche Urteil stieß vor allem bei islamischen und jüdischen Verbänden in In- und Ausland auf scharfe Kritik. Die Bundesregierung will nun Rechtsklarheit schaffen.


Nur mit Arzt

Familienministerin Schröder betonte, eine verantwortungsvolle rituelle Beschneidung müsse in Deutschland weiter möglich sein. "Aber ich sage auch ganz deutlich: Die Rechte der Kinder stehen hier nicht hinten an", sagte die Ministerin. Zu den Bedingungen gehöre die Betäubung ebenso wie die Frage, ob die Beschneidungen nur unter Aufsicht eines Arztes beziehungsweise durch einen Arzt vorgenommen werden dürfen, erklärte die Ministerin. Auch müsse die Genitalverstümmelung an Mädchen ausgeschlossen bleiben.


"Wie eine Impfung"

Die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch, mahnte eine schnelle Regelung an, um für Rechtssicherheit zu sorgen. Knobloch, die auch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist, stellte im Bielefelder "Westfalen-Blatt" zugleich klar: "Ich bin nicht bereit, nur ein Jota jüdischer Identität aufzugeben." Die Auswirkungen einer Beschneidung entsprechen nach Darstellung von Knobloch "eher einer Impfung als einer Amputation, womit rüde Kritiker sie gerne vergleichen".


Kinderärzte protestieren

Ganz anders sehen das deutsche Kinderärzte. Deren Berufsverband BVKJ betont das Recht eines Kindes auf körperliche Unversehrtheit. Beschneidungen könnten "auch zu lebenslangen körperlichen und vor allem seelischen Verletzungen" führen, erklärte Verbandspräsident Wolfram Hartmann. "Für die Politik scheint der Rechtsfrieden mehr zu zählen als das persönliche Trauma", fügte er hinzu. "Die Kinder- und Jugendärzte appellieren daher eindringlich an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, sich bei ihrer Abstimmung am Donnerstag dieser Verantwortung für das Kindeswohl bewusst zu sein."


Mädchen-Verstümmelung bleibt verboten

Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" enthält der parteiübergreifende Resolutionsentwurf einen Passus gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen. Diese müsse weiterhin mit aller Kraft bekämpft werden.


"Auf gutem Wege"

Die Resolution sei "auf gutem Wege", sagte FDP-Fraktionsgeschäftsführer Jörg van Essen der Zeitung. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, Volker Beck, will seiner Fraktion empfehlen, eine gemeinsame Resolution mitzutragen, "sofern der Text vernünftig ist". Der SPD-Rechtspolitiker Burkhard Lischka sieht ebenfalls eine "sehr gute Chance, dass es zu einem interfraktionellen Entschließungsantrag kommt", wie er der "Welt" sagte.


Sondersitzung ohne Debatte?

Der Rechtsausschuss will sich am Mittwochabend erstmals mit der komplexen Materie einer gesetzlichen Regelung befassen. Das Plenum des Bundestages soll sich dann am Donnerstag in seiner Sondersitzung neben den Finanzhilfen für Spanien auch mit dem Thema Beschneidungen befassen. Unklar ist aber wohl, ob es auch eine Aussprache zu dem Thema geben wird.




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PK: es ist eine Farce - bei der Beschneidung von Mädchen - was ja auch rituelle und traditionelle Hintergründe hat - wird protestiert und es gibt weltweite Kampagnen ... bei Jungen bleibt diese Verstümmelung erlaubt? Was ist das denn für eine Doppelmoral!

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17.07.2012 19:26 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
nettman42
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RE: Breite Bundestagsmehrheit: Beschneidung soll straffrei bleiben Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von wassermann11
PK: es ist eine Farce - bei der Beschneidung von Mädchen - was ja auch rituelle und traditionelle Hintergründe hat - wird protestiert und es gibt weltweite Kampagnen ... bei Jungen bleibt diese Verstümmelung erlaubt? Was ist das denn für eine Doppelmoral!

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede werden leider immer wieder übersehen. Augenzwinkern

Die Beschneidung bei den Männern ist nur die Entfernung der Vorhaut; die unglaublich praktizierte Beschneidung bei Frauen würde jedoch entsprechend bedeuten, beim Mann den Willi zu entfernen!

Eine Beschneidung aus religiösen Gründen lehne ich schon deshalb ab, weil der Herrgott (oder Allah oder Al großes Grinsen Ron Hubbert oder wer auch immer für die Erschaffung oder Rettung der Welt vorgeschoben wird) eben nicht wie immer behauptet allmächtig und unfehlbar war: Bei Phimose (Vorhautverengung) ist eine kleine OP angesagt! Und wozu das Bändchen eigentlich gut ist, wird mir Herr Gott eines Tages erklären müssen.

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18.07.2012 03:21 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
wassermann11
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Ja, ich weiss schon, wie die Beschneidung bei Frauen ist - jedoch macht es für mich dennoch vom Prinzip her keinen Unterschied.

Jeder weiss, wie empfindlich gerade der Genitalbereich ist - egal, ob Männlein oder Weiblein. Pervers, dass rituell vorgenommene Beschneidungen ohne Beteubung und von irgendwelchen selbsternannten "Beschneidern" vorgenommen wird - auch egal, ob bei Männlein oder Weiblein.

Während beim Mann wohl der Ursprung der Beschneidung in der Hygiene lag, ist die Beschneidung der Frau wohl eher eine "Erfindung des Mannes", um sich der Frau sicher sein zu können und sie wie ein Eigentum zu behandeln.
Klitoris weg, damit es kein Gefühl/Erregung mehr gibt für andere Männer - aber wie dumm! Denn die Empfindung ist beim eigenen Mann dann ja auch nicht da und soweit zugenäht, dass die Frau nur noch urinieren kann. Das wird dann so weit wieder aufgeschnitten, wie "Mann" es braucht, um in sie eindringen zu können, wenn sie denn verheiratet sind.

Vllt. sollte man im Gegenzug beim Mann die Vorhaut nicht wegschneiden, sondern auch vorne zusammennähen .... und erst wieder aufschneiden, wenn er geheiratet hat Kopfkratzen
Nix da mit "Mütze-Glatze" und vorehelichem Geschlechtsverkehr doof

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18.07.2012 07:50 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Mehrheit der Deutschen ist für Beschneidungsverbot Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

19.07.2012, 10:19 Uhr


Das Kölner Urteil zur Beschneidung von Jungen schlägt hohe Wellen

Fast die Hälfte der Deutschen ist für ein Verbot ritueller Beschneidungen von Jungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 45 Prozent dafür aus, der Jahrhunderte alten islamischen und jüdischen Tradition einen Riegel vorzuschieben. 42 Prozent sind gegen ein Verbot, 13 Prozent haben keine Meinung zu dem Thema. Der Bundestag will am Donnerstag in einer Sondersitzung die Regierung auffordern, ein Gesetz zur Legalisierung der Beschneidung vorzulegen.

Ende Juni hatte das Kölner Landgericht die Beschneidung als strafbare Körperverletzung gewertet und damit international einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.


Verbot schadet deutschem Ansehen nicht

Angesichts der Empörung über das Urteil glauben 33 Prozent der Befragten, dass ein bundesweites Verbot Deutschlands Ansehen in der Welt schaden würde. 55 Prozent glauben das nicht.

83 Prozent meinen, Religionen sollten mit der Zeit gehen und nicht um jeden Preis an alten Traditionen festhalten. Nur neun Prozent meinen, eine Modernisierung religiöser Bräuche sei nicht nötig.


Merkel: "Machen uns zur Komiker-Nation"

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Montag zu dem Streit um die Beschneidungen im CDU-Bundesvorstand: "Ich will nicht, dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können." Laut "Bild"-Zeitung und "Financial Times Deutschland" fügte die Parteichefin hinzu: "Wir machen uns ja sonst zur Komiker-Nation."


Bundestag beschließt über Antrag

Derweil haben sich Union, FDP und SPD auf einen gemeinsamen Antrag zur Zulässigkeit von rituellen Beschneidungen verständigt. Demnach wird die Bundesregierung aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen, "der sicherstellt, dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist".

Grafik: Die Beschneidung beim Mann (Quelle: dpa) Grafik: Die Beschneidung beim Mann (Quelle: dpa)Zu berücksichtigen seien laut dem Antrag dabei die Rechtsgüter des Kindeswohls, der körperlichen Unversehrtheit, der Religionsfreiheit und des Rechts der Eltern auf Erziehung.


Grüne noch unentschieden

Ob die Grünen die Resolution mittragen, soll in der Fraktionssitzung am Donnerstag entschieden werden. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" kritisierte der Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion Volker Beck, er fände es "problematisch, dass die Abgeordneten jetzt so kurzfristig in eine solche Entscheidungsdebatte gezwungen werden".

Das zugrunde liegende Urteil sei von Mitte Mai und die öffentliche Debatte laufe erst seit zwei Wochen auf Hochtouren. "Warum jetzt alles so hopplahopp geschehen soll, erschließt sich mir nicht", sagte der Grünen-Politiker. Folglich könne er in dieser sensiblen Frage auch nicht für die gesamte Fraktion sprechen.

Die Linkspartei war an den fraktionsübergreifenden Gesprächen der vier anderen Fraktionen nicht beteiligt.


Absage an weibliche Genitalverstümmelung

Die Bundesregierung will in dem Streit um Beschneidungen von kleinen Jungen möglichst schnell Rechtsklarheit für die in Deutschland schaffen. Jüdisches und muslimisches religiöses Leben in Deutschland müsse weiterhin möglich sein, heißt es in dem fraktionsübergreifenden Antrag.

Die Beschneidung von Jungen habe für Juden und Muslime eine zentrale religiöse Bedeutung. Auf der anderen Seite stelle die Beschneidung einen "irreversiblen Eingriff in die körperliche Identität des Kindes" dar, geben die Abgeordneten zu bedenken.

Eine klare Absage erteilten die Abgeordneten der weiblichen Genitalverstümmelung. Diese sei mit der "weltweit sozial akzeptierten" Beschneidung von Jungen nicht vergleichbar und daher zu verurteilen.



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19.07.2012 11:44 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Beschneidung: Richter fordern Änderung des Strafrechts Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

20.07.2012, 11:11 Uhr


Junge bei einem Beschneidungsritual in Malaysia: Der Streit um eine Legalisierung in Deutschland geht weiter (Quelle: Reuters)

Der Deutsche Richterbund (DRB) hat die Resolution des Bundestags zu einer schnellen rechtlichen Einordnung der Beschneidung begrüßt. Kritik kommt dagegen vom Bund der Kriminalbeamten.

In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der DRB-Vorsitzende Christoph Frank: "Vordringlich ist eine strafrechtliche Neuregelung, damit Wertungswidersprüche ausgeräumt werden und Rechtssicherheit bei Betroffenen, Strafverfolgungsbehörden und Gerichten hergestellt wird."


"Konkrete Ausnahmeregelung" schaffen

Es werde jetzt zu prüfen sein, unter welchen genau zu definierenden Bedingungen im Strafrecht eine "konkrete Ausnahmeregelung" für die Beschneidung von Jungen, insbesondere aus religiösen Gründen, geschaffen werden könne. Die Verabschiedung einer gesetzlichen Neuregelung sollte auch bei sorgfältiger Abwägung des Schutzes der widerstreitenden Rechtsgüter im Herbst möglich sein, betonte er.

Der Bund der Kriminalbeamten (BDK) kritisierte die Resolution scharf. "Unsere Verfassung kann nicht durch ein einfaches Gesetz beschränkt werden, so wie es der Bundestag gerade panisch versucht", sagte BDK-Chef André Schulz der Zeitung. Die Freiheit der Religionsausübung der Eltern werde durch das "viel schwerer wiegende Recht des Kindes auf körperliche Selbstbestimmung" begrenzt.


Bundestag fordert gesetzliche Regelung bis zum Herbst

Der Bundestag hatte am Donnerstag mit breiter Mehrheit eine Resolution verabschiedet, deren Kern eine Legalisierung religiöser Beschneidungen ist. Darin sprechen sich die Abgeordneten dafür aus, "dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist". Unions-Fraktionsvize Günter Krings (CDU) sprach von einem klaren Signal, dass jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland nicht unzumutbar erschwert werden dürfe.

Grafik: Die Beschneidung beim Mann (Quelle: dpa) Grafik: Die Beschneidung beim Mann (Quelle: dpa)Das Kölner Landgericht hatte vor drei Wochen einen Proteststurm ausgelöst, als es die Beschneidung eines minderjährigen Jungen als Körperverletzung wertete. Sowohl im Judentum als auch im Islam ist dieser Eingriff ein wichtiges Ritual mit langer Tradition. Dass sich der Bundestag jetzt für eine Legalisierung ausspricht, hat zunächst nur symbolischen Wert. Allerdings wird die Bundesregierung mit der Resolution aufgefordert, bis zum Herbst ein verbindliches Gesetz vorzulegen.



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20.07.2012 18:47 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Killer-Keime breiten sich in der Ostsee aus Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

22.07.2012, 19:17 Uhr


Elektronenmikroskopische Aufnahme von Vibrio vulnificus, einem Erreger der Wundinfektionen, Durchfall und Blutvergiftungen hervorruft

Durch den Klimawandel vermehren sich krankmachende Bakterien in der Ostsee. Bereits jetzt infizierten sich in warmen Sommern immer mehr Menschen mit Vibrio vulnificus, einem Erreger von Wundinfektionen, Durchfall und Blutvergiftungen, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Nature Climate Change". Auch der eng verwandte Cholera-Erreger, Vibrio cholerae, sei auf dem Vormarsch. Ursache für die Ausbreitung der Bakterien sei das wärmer werdende Meerwasser.

Für jedes Grad, das sich die Ostsee zukünftig erwärme, werde sich die Anzahl der Krankheitsfälle um fast das Doppelte erhöhen. Betroffen von diesem steigenden Infektionsrisiko seien vor allem die dicht besiedelten Küsten der mittleren und südlichen Ostsee, warnen die Wissenschaftler. Neben Dänemark und Südschweden betrifft dies auch Deutschland und Polen.

"Dies ist einer der ersten Belege dafür, dass der Klimawandel Vibrio-Krankheitserreger auch in gemäßigte Regionen vordringen lässt", schreiben Craig Baker-Austin vom Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture Science im britischen Weymouth und seine Kollegen. Das zeige, dass die menschengemachte Erwärmung auch die Verteilung von Infektionskrankheiten zu verändern beginne.

Neben dem Cholera-Erreger Vibrio cholerae kommt in warmem Meerwasser vor allem das Bakterium Vibrio vulnificus vor. Es ruft bei gesunden Menschen Durchfall, Erbrechen und Bauschmerzen hervor. Gelangt es über Wunden in den Blutkreislauf oder ist das Immunsystem der Erkrankten geschwächt, kann es auch lebensbedrohliches Fieber und eine Blutvergiftung auslösen.


Ostsee erwärmt sich in Rekordtempo

Die Bakterien der Vibrio-Gruppe bevorzugen normalerweise Wasser von mindestens 15 Grad Celsius sowie niedrige Salzgehalte. Lange Zeit war die Ostsee in weiten Teilen zu kalt, so dass die Erreger nicht auf Dauer überleben konnten. Durch den Klimawandel hat sich dies jedoch geändert. "Allein zwischen 1982 und 2007 sind die Wassertemperaturen in der Ostsee um 1,35 Grad Celsius angestiegen - das ist siebenmal mehr als im globalen Durchschnitt", sagen die Forscher. Die Ostsee sei damit das sich am schnellsten erwärmende Meeresökosystem überhaupt.

Das wärmer werdende Ostseewasser bietet den Krankheitserregern immer bessere Lebensbedingungen. Sie können sich schneller vermehren und auch ihre krankmachende Wirkung nimmt zu, wie die Forscher berichten. Während der extrem warmen Sommer 1994, 2003 und 2006 habe es an der Ostseeküste bereits zahlreiche Berichte über infizierte Wunden und auch Cholerafälle gegeben. Allein im Jahr 2006 steckten sich 67 Menschen beim Baden oder Wassersport mit Vibrio-Erregern an, einige starben.




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23.07.2012 10:16 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Was sich zum 1. August alles ändert Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

30.07.2012, 07:59 Uhr


Lkw-Maut, Organspende, Abofallen im Internet: Zum Monatswechsel stehen einige Gesetzesänderungen an


Zum Monatswechsel treten einige gesetzliche Änderungen in Kraft. Sie betreffen Geschäftsabschlüsse im Internet, Organspender, die Lkw-Maut und arbeitsuchende Ausländer. Wir stellen die wichtigsten Änderungen vor.
Abo-Fallen im Internet

Versteckten - und damit teuren - Kostenfallen im Internet soll eine sogenannte Button-Lösung einen Riegel vorschieben. Online-Aufträge können nur noch abgesendet werden, wenn zuvor eine Schaltfläche mit einer Aufschrift wie "zahlungspflichtig bestellen" angeklickt wird. Fehlt es an der Bestätigung des Kunden, kommt kein Vertrag zustande.

Die Neuregelung zur Eindämmung unseriöser Praktiken sieht vor, dass Anbieter Preise, Lieferkosten und Mindestlaufzeiten anzeigen müssen. Verbraucher sind schon massenweise auf Abo-Fallen im Internet hereingefallen und auf versteckte Preisangaben, die über die tatsächlichen Kosten hinwegtäuschen.


Die Lkw-Maut

Auch auf gut ausgebauten Bundesstraßen wird für größere Lastwagen nun Maut fällig - und zwar bundesweit auf Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 1000 Kilometern. Davon erhofft sich das Bundesverkehrsministerium jährlich 100 Millionen Euro zusätzlich für den Straßenbau. Wie auf den rund 13.000 Kilometern Autobahn muss die erweiterte Maut - im Schnitt 17 Cent pro Kilometer - für Lkw über zwölf Tonnen bezahlt werden.

Der Bundesrat hatte bereits im Mai vergangenen Jahres den Weg zur Ausweitung der Maut freigemacht. Die Verhandlungen mit dem Maut-Betreiber Toll Collect zogen sich jedoch in die Länge.


Die Organspende

Kurz nach Aufdeckung des Göttinger Organspendeskandals werden Transplantationen durch neue gesetzliche Regeln flankiert. Eine bei der Bundesärztekammer angesiedelte Prüfungskommission nimmt Transplantationszentren und Entnahmekrankenhäuser genauer unter die Lupe, und informiert bei Verstößen gegen das Transplantationsgesetz die zuständigen Länderbehörden.

Entnahmekrankenhäuser müssen Transplantationsbeauftragte bestellen. Lebendspender haben Anspruch gegen die Krankenkasse des Organempfängers auf Krankenbehandlung, Vor- und Nachbetreuung, Rehabilitation, Fahrtkosten und Krankengeld. Im Falle der Arbeitsunfähigkeit erhalten sie auch Lohnfortzahlung.

Die Kosten muss die Krankenkasse des Organempfängers übernehmen. Bekommt der Spender gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit der Organübertragung, steht dafür nun die Gesetzliche Unfallversicherung ein. Der Startschuss zur Befragung der Bundesbürger über ihre Bereitschaft zur Organspende im Todesfall fällt erst Anfang November.


Rechte für Journalisten

Journalisten sind künftig besser vor dem Zugriff der Justiz geschützt. Sie können wegen Veröffentlichung von zugespieltem Material nicht mehr wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat verfolgt werden. Dieses Material kann nur noch beschlagnahmt werden, wenn der betroffene Journalist dringend als Mittäter verdächtig ist.

Die Novelle geht auf das "Cicero"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurück, das eine Razzia bei der Zeitschrift "Cicero" im Jahr 2005 als grundgesetzwidrig beanstandete. Durchsuchungen und Beschlagnahmen sind danach immer dann verfassungswidrig, wenn sie allein dem Zweck dienen, die undichte Stelle in einer Behörde zu finden. Im konkreten Fall war aus einer "Verschlusssache" des Bundeskriminalamts zitiert worden.
Zuwanderung wird leichter

Hochqualifizierte von außerhalb der EU können sich leichter als bisher in Deutschland niederlassen. Zuziehen darf schon, wer einen Job mit mehr als 44.800 Euro Jahresverdienst vorweisen kann. Für Berufe mit vielen offenen Stellen - etwa Ingenieure - liegt die Schwelle bei 35.000 Euro. Die Aufenthaltsgenehmigung gab es bislang erst ab einem Jahresgehalt von mindestens 66.000 Euro.

Die sogenannte Blue Card berechtigt zum Bleiben auf Zeit. Nach drei Jahren gibt es eine unbefristete Niederlassungserlaubnis nur bei fortbestehendem Arbeitsvertrag. Wer gute Deutschkenntnisse hat, bekommt die Erlaubnis ein Jahr früher. Neu ist, dass Ausländer mit Hochschulabschluss und genug Geld zum Leben auch schon zur Arbeitsplatzsuche für sechs Monate einreisen können.

Ausländische Studenten haben nach einem Abschluss an einer deutschen Hochschule 18 statt 12 Monate Zeit zur Jobsuche.





DatensQuelle

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30.07.2012 08:53 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Wohnen wird immer teurer Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

07.08.2012, 07:28 Uhr


Vor allem Strom und Gas haben das Wohnen zuletzt teurer gemacht (Quelle: imago)

Die Wohnkosten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die "Bild"-Zeitung schreibt unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass Strom seit 1991 um 80 Prozent teurer wurde. Der Gaspreis habe sich verdoppelt - und die Heizkosten seien je nach Heizart doppelt oder sogar dreimal so hoch als vor knapp 20 Jahren.

Die Mieten hätten sich seit 1995 um durchschnittlich 23,5 Prozent erhöht - im Westen allerdings deutlich stärker als im Osten. Während Mieter in Berlin und Baden-Württemberg in den letzten sechs Jahren rund neun Prozent Mieterhöhung verkraften mussten, waren es den Angaben zufolge in Sachsen nur 1,6 Prozent.


Die Miete ist eine enorme Belastung

"Knapp die Hälfte der Haushalte mit einem Einkommen von 1500 Euro im Monat, zahlt bis zu 50Prozent fürs Wohnen. Das ist kaum zu stemmen", sagte Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund der Zeitung.



Quelle



PK: wir bezahlen auch für eine 84qm Wohnung ca. 750 Euro kalt - dazu kommen ca. 200 Euro Strom, Wasser und Heizung.
Da muss ne alte Frau lange für stricken und alleine könnte ich mir diese Wohnung gar nicht leisten!

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07.08.2012 08:35 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
Edi
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wir haben ca 480 € warm für 70 qm^^


Bao Bao ist tot

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M. J. 29.08.1958 - 25.06.2009 - Thank You For The Music
Ghost wub Remember the Time wub

22.08.2012 20:58 Beiträge von Edi suchen
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Beschneidung der Kinderrechte Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

04.09.2012, 11:50 Uhr | Ein Kommentar von André Schulz


Die Beschneidungs-Debatte in Deutschland geht weiter

Die hitzig geführte Diskussion zum Thema religiöse Beschneidung hat deutlich die Standpunkte der verschiedenen Lager aufgezeigt. Eine einvernehmliche Lösung, die alle zufriedenstellen würde, ist dabei derzeit nicht in Sicht, denn hier treffen verschiedene Welten aufeinander.

Die Diskussion um die Beschneidung steht mittlerweile stellvertretend für die Frage, wie viel Religiosität mit einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft vereinbar ist. Sie richtet sich damit gleichermaßen auch gegen Kruzifixe, Kopftuch und Verschleierung als religiöse Symbole.

Religion ist eine Privatsache, aus der sich der Staat herauszuhalten hat. Der deutsche Staat garantiert, dass jeder seine Religion frei wählen und ausüben darf und wegen seiner Religionszugehörigkeit auch nicht diskriminiert werden darf. Das ist das Ergebnis eines langen Reformprozesses in Deutschland und Europa. Hätte es keine Aufklärung im Christentum gegeben, würden wir heute noch auf Kreuzzüge gehen und Hexen verbrennen.

Viele orthodoxe Auslegungen, egal ob christlich, muslimisch oder jüdisch, lassen eine moderne Betrachtungsweise aber bewusst nicht zu. So erklärt sich dann auch der heftige Aufschrei gegen die Beschneidung, die nicht als nachvollzieh- und begründbarer religiöser Akt betrachtet wird, sondern als Angriff auf den freien Willen und als ein Relikt einer längst durch Aufklärung und Bildung überwunden geglaubten Zeit.


Gefährliche Körperverletzung nach dem Strafgesetzbuch

Man kann die Beschneidung aber unter Beachtung der in Deutschland geltenden Gesetze gerade als Kriminalist oder Jurist recht nüchtern betrachten, denn Fakt ist: Die Beschneidung stellt einen irreversiblen Eingriff in die körperliche Integrität des Kindes dar. Er wird an Jungen vorgenommen, die in einem Alter sind, in dem sie nicht selber über den körperlichen Eingriff und ihre Religionszugehörigkeit entscheiden können.

Der Eingriff ist nicht nur schmerzhaft und birgt gesundheitliche Risiken, sondern ist auch mit einer Veränderung des körperlichen Erscheinungsbilds verbunden. Aus Erfahrungen von Kinderärzten und Psychotherapeuten weiß man heute, dass beschnittene Jungen durch diesen Eingriff durchaus traumatisiert werden und teilweise ihr Leben lang darunter zu leiden haben. Bei jeder fünften sachgerecht durchgeführten Beschneidung treten Komplikationen auf. Der dem Kölner Urteil zugrunde liegende Fall des vierjährigen Jungen, der medizinisch korrekt beschnitten wurde, verdeutlicht, wie gravierend die Komplikationen sein können.

Eine religiös begründete Beschneidung ist eine Körperverletzung, tatbestandsmäßig nach dem Strafgesetzbuch eine gefährliche Körperverletzung, da diese mittels eines Werkzeuges begangen wird. Selbst § 226 StGB – die schwere Körperverletzung – müsste geprüft werden. Die gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. Auch diese doch relativ hohe Strafandrohung macht den Stellenwert der körperlichen Unversehrtheit im deutschen Strafrecht deutlich.

Da Kinder, schon gar nicht Säuglinge oder Kleinkinder, keine rechtswirksame Einwilligung zu dieser Körperverletzung erteilen können, geht dieses Einwilligungsrecht – das gilt für alle ärztlichen Eingriffe – auf die Sorgeberechtigten über. Eltern dürfen an Stelle ihrer Kinder diese Einwilligung aber nur erteilen, so weit es dem Wohl des Kindes dient.

Ausschließlich eine medizinisch indizierte Beschneidung geschieht zum gesundheitlichen Wohl des Kindes und ist damit vom elterlichen Sorgerecht gedeckt. Die Verfassung gestattet in Deutschland keine körperlichen Übergriffe auf Kinder, wenn sie der Religionsausübung der Eltern dienen. Die Freiheit der Religionsausübung der Eltern wird in diesem Fall durch das schwerwiegendere Recht des Kindes auf körperliche Selbstbestimmung begrenzt. Dass Tradition keine Rechtfertigung für den Eingriff in schützenswerte Rechtsgüter sein kann, hat sich zuletzt im Jahr 2000 im gesetzlichen Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung gezeigt. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind seither unzulässig.


Kinder können sich nicht selber schützen

Daran würde auch ein Gesetz nichts ändern, so wie es vom Bundestag noch vor der Sommerpause übereilt und geradezu panisch angedacht wurde. Das weiß auch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die schon sehr deutlich signalisierte, dass sie nicht wüsste, wie so ein Gesetz aussehen solle. Und eines ist sicher: Würde ein entsprechendes Gesetz tatsächlich verabschiedet, müsste es der Überprüfung vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof standhalten. Und spätestens dort, da muss man kein Prophet sein, würde das Gesetz wieder kassiert werden.

Man muss deshalb klar konstatieren: Lassen derzeit Eltern ihre Jungen in Deutschland beschneiden, begeben sie sich in die Gefahr, angezeigt und auch verurteilt zu werden.

Deutschland deshalb von muslimischer oder jüdischer Seite als intolerant, ausländerfeindlich oder gar antisemitisch darzustellen, wäre zu kurz gesprungen und ist schlichtweg falsch, denn die Diskussion um die Beschneidung wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern ebenfalls geführt. In einigen Ländern ist die religiöse Beschneidung bereits unzulässig, andere sind noch am Rätseln, wie sie mit dieser Thematik umgehen sollen und schauen nun gespannt nach Deutschland.

Kinder können sich nicht selber schützen, deshalb müssen wir ihre Rechte schützen. Die Diskussion um die Beschneidung ist deshalb kein Zeichen gegen generelle Religionsausübung, sondern ein Zeichen für die Rechte der Kinder!



Der Kriminalbeamte André Schulz ist Bundesvorsitzender vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Von 2009 bis 2011 war Schulz stellvertretender Bundesvorsitzender, davor Leiter Marketing im Bundesvorstand. Schulz ist zudem Landesvorsitzender BDK Hamburg, auch dort war er zuvor von 2006 bis 2010 stellvertretender Vorsitzender. Er hat Verwaltungswirtschaft an der FHÖV in Kiel-Altenholz studiert. Schulz begann seine polizeiliche Laufbahn 1990 mit einer Ausbildung bei der Bereitschaftspolizeiabteilung Eutin.

Quelle: The European



Quelle

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04.09.2012 14:57 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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Haushaltsabgabe: die wichtigsten Fragen und Antworten

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30.10.2012 12:27 Homepage von wassermann11 Beiträge von wassermann11 suchen
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RE: GEZ - die Änderung Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von t-online
2. Wie hoch ist die neue Rundfunkgebühr?

Pro Haushalt wird ein monatlicher Beitrag von 17,98 Euro fällig. Beitragspflichtig sind auch Zeit- und Nebenwohnungen sowie privat genutzte Ferienwohnungen.

...

8. Erhalten ARD und ZDF durch die Reform der Rundfunkgebühren mehr Geld?

Erst mal wohl nicht. Das Gebührenaufkommen für ARD, ZDF und Deutschlandradio soll unverändert bei jährlich rund 7,2 Milliarden Euro bleiben. Wenn man aber die 40 Millionen Haushalte mit der neuen Haushaltsabgabe von 17,98 Euro multipliziert, kommt man auf rund 7,2 Milliarden Euro. Die Zahl der Haushalte wird sich in den kommenden Jahren eher vergrößern wegen des Trends zu Single-Haushalten. Hinzu kommen noch Unternehmen (rund eine Million).

Auch die Basis wird sich vergrößern, weil diejenigen, die bislang für Radio nur 5,76 Euro bezahlten, nun mit 17,98 Euro zur Kasse gebeten werden. Zudem müssen künftig auch Zweitwohnungsbesitzer zahlen. Und Schwarzseher sollen keine Chance mehr haben, der Gebühr zu entkommen.

Das widerspricht sich:
Die neue monatliche Gebühr für alle Haushalte entspricht genau der jetzigen für TV plus Radio, jedoch wird die Basis vergrößert. Also müsste dann mehr reinkommen als bisher.

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31.10.2012 12:00 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
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Aber es wird doch eine neue Datenbank mit allen Adressen aufgebaut. Sowas kostet doch!

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12.02.2013 23:04 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
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Clowns in Italien gewählt Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Peer Steinbrück hält es mit seiner Sozialdeppenpartei wie einst Kurt Tucholsky: Man hat det jute Jefühl, wat für die Revolution zu tun, und weeß jenau: Mit die Pachtei kommt se nie!
Bei Lichte seines Haupthaares besehen hat der Kanzlerkandidat gar keine Zeit, Nachfolger von Frau Bankzinsenluder zu werden: Schließlich ist er seit Jahren erfolgreich mit seinen Comedy-Programmen "Wie ich als Finanzminister die Subprime-Krise vorhersah" (selten so gelacht!) und "Wie ich die Bankster in die Geldschränke weisen werde" unterwegs, bekanntlich mit fünfstelliger Gage pro Auftritt.
Damit er nicht aus Versehen doch gewählt wird, ist schon einige Vorsorge nötig! Da wird kein Fettnapf ausgelassen (gibt häßliche Flecke), schon gar nicht, anderen Populistenclowns an die Wade zu pinkeln. Bei allen Pizzabäckern in Germoney hatte er schließlich noch nicht verschissen.

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28.02.2013 19:38 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
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Willkommen im Wirlpool! Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

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01.03.2013 19:18 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
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Im Namen des Volkes? Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

225. Sitzung des Deutschen Bundestages am 28.2.2013:

299 Abgeordnete sind der Ansicht, dass WASSER KEIN MENSCHENRECHT ist
und stimmten FÜR den Ausverkauf UNSERES Wassers an Konzerne...

75 Abgeordnete interessiert dieses Thema nicht...
124 Abgeordnete haben keine Meinung zu diesem Menschenrecht, und nur
122 Abgeordnete haben gegen die Privatisierung UNSERES Wassers gestimmt...



Übrigens: In Brüssel ist man da schon "weiter": Alles muss geregelt werden.

Wer dagegen ist, kann dagegen stimmen: http://www.right2water.eu/de/node/37

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12.03.2013 19:45 Email an nettman42 senden Homepage von nettman42 Beiträge von nettman42 suchen
Opal


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Und was meint ihr zum Terroranschlag in Boston?

24.04.2013 12:34 Email an Opal senden Beiträge von Opal suchen
Edi
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einfach nur furchtbar. unglücklich

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M. J. 29.08.1958 - 25.06.2009 - Thank You For The Music
Ghost wub Remember the Time wub

24.04.2013 21:27 Beiträge von Edi suchen
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