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Assads Schwager offenbar von Regimegegnern ermordet |
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23.05.2012, 12:31 Uhr
Asef Schawkat (l), Schwager des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad (r), ist offenbar einem Giftanschlag zum Opfer gefallen
Auf die Führung des syrische Regimes ist möglicherweise ein tödlicher Giftanschlag verübt worden. Die Regierung bemüht sich zwar seit mehreren Tagen, Spekulationen über einen Giftmord im innersten Zirkel der Macht zu entkräften. Gleichzeitig dringen aber immer mehr Details über das angebliche Komplott gegen die Mitglieder des Krisenstabs von Präsident Baschar al-Assad an die Öffentlichkeit.
Bereits am vergangenen Samstag hatten Assad-Gegner behauptet, sie hätten den Schwager des Präsidenten, Asef Schawkat, und fünf andere Mitglieder eines Krisenstabs des Regimes während einer Zusammenkunft in der Hauptstadt vergiftet. Die Gruppe der Regimegegner bezeichnete sich als Brigade der Freien Syrischen Armee in Damaskus.
Offenbar mehrere Überlebende
Einen Tag später traten jedoch zwei der Totgesagten - Innenminister Mohammed Ibrahim al-Schaar und General Hassan Turkmani, der Assistent des Vizepräsidenten - im staatlichen Fernsehen auf, um die vom arabischen TV-Sender Al-Dschasira verbreitete Nachricht über den Giftmord zu dementieren.
Auch die Opposition revidierte ihre Angaben und erklärte, einige der insgesamt sechs Mitglieder des Krisenstabes hätten die Gift-Attacke offensichtlich überlebt. Schwakat sei jedoch ganz sicher tot. Seine Leiche sei am Dienstag per Helikopter in sein Heimatdorf gebracht und dort beigesetzt worden.
Ebenfalls am Dienstag hätten der Präsident und seine Frau Asmaa das Al-Schami-Krankenhaus in Damaskus aufgesucht, in das die vergifteten Mitglieder des Krisenstabes am Samstag gebracht worden seien. Unter ihnen seien Verteidigungsminister Daud Radschiha sowie zwei weitere hochrangige Angehörige des Sicherheitsapparats.
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24.05.2012 10:05 |
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Weltweite Empörung nach Massaker in Syrien |
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27.05.2012, 11:58 Uhr
Robert Mood, Chef der UN-Beobachtermission in Syrien, spricht von einer "brutalen Tragödie".
Ein Massaker an Zivilisten in Syrien mit mehr als 90 Todesopfern hat in der internationalen Gemeinschaft Entsetzen ausgelöst und die Rufe nach einem Rücktritt von Präsident Baschar al-Assad verstärkt.
Das Regime in Damaskus wies am Sonntag jede Schuld von sich und schrieb die Bluttat in Al-Hula in der Provinz Homs "terroristischen Banden" zu. Die UN-Beobachter in Syrien sprachen von einer "Tragödie sondergleichen", vermieden es aber zunächst, die dafür Verantwortlichen zu benennen.
UN-Beobachter bestätigten am Samstag, dass bei Kampfhandlungen im Ortsteil Taldo in Al-Hula mehr als 90 Menschen getötet wurden, ein Drittel von ihnen Kinder. Augenzeugen berichteten, dass syrische Artillerie mit Raketen und Granaten auf Wohnhäuser geschossen habe. Anschließend seien Angehörige der gefürchteten regimetreuen Schabiha-Miliz von Haus zu Haus gegangen, um die Bewohner mit Pistolen und Messern zu ermorden.
Regierung schiebt "bewaffneten Gruppen" die Schuld zu
Offizielle syrische Stellen widersprachen dieser Darstellung. "Wir können versichern, dass keine syrische Artillerie oder schwere Waffen im Gebiet von Al-Hula eingesetzt wurden", erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Dschihad Makdissi, am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Damaskus. Vielmehr hätten "bewaffnete Gruppen" den Ort mit Panzerfäusten und Mörsern angegriffen. Die Staatsmedien behaupteten, das Massaker sei das Werk von "Al-Kaida-Terroristen".
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28.05.2012 08:50 |
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Hollande droht Assad offen mit Militärschlag |
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30.05.2012, 09:51 Uhr
Gerade im Amt, schon will er mobil machen: Frankreichs Präsident Francois Hollande
Nach dem Massaker in der syrischen Kleinstadt Hula wird der Ruf nach einem internationalen Militäreinsatz in Syrien lauter. Der französische Präsident François Hollande strebt nun eine Intervention an: "Es ist an mir und den anderen, die Russen und Chinesen zu überzeugen", damit sie dagegen im UN-Sicherheitsrat kein Veto einlegen.
Er werde am Freitag mit Russlands Präsident Wladimir Putin reden, um ihn die Notwendigkeit klar zu machen, die Sanktionen nochmals deutlich zu verschärfen, sagte Hollande. "Man darf Baschar al-Assad nicht weiter sein eigenes Volk massakrieren lassen."
Situation anders als in Libyen
Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, hatte bereits zuvor erklärt, die USA lehnten eine Militärintervention zum jetzigen Zeitpunkt weiter ab. Washington halte eine weitere Militarisierung in Syrien nicht für richtig. "Wir glauben, es würde zu größerem Chaos, größerem Gemetzel führen", sagte Carney. Die USA hofften, dass der Druck auf das Assad-Regime Wirkung zeigt.
Der australische Außenminister Bob Carr wies darauf hin, dass die Bewaffnung der syrischen Rebellen mit Schwierigkeiten verbunden sei. Dasselbe gelte auch für die Einrichtung einer Flugverbotszone in einem Land, das über eine "bedeutende" Flugabwehr verfüge und über eine weitaus stärkere Armee als Libyen zur Zeit des Aufstands gegen Muammar al-Gaddafi.
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31.05.2012 09:07 |
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Erschossen, erstochen, verbrannt |
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08.06.2012, 13:43 Uhr | Von Edith Lederer und Zeina Karam
Die Toten von Masraat al-Kubair: Bei dem Massaker starben fast 80 Menschen
Masraat al-Kubair, ein neuer Name als Synonym des Grauens: Fast 80 Menschen sollen in der kleinen syrischen Ortschaft niedergemetzelt worden sein. "Tier- und Menschenfleisch liegt herum, der Rauch riecht nach brennenden Häusern und Leichen", sagte ein Bewohner, Leith al-Hamwi, der nach eigenen Angaben nur überlebte, weil er sich in einem Olivenhain rund 800 Meter von dem Dorf entfernt versteckte.
Seine Mutter und seine sechs Geschwister, die jüngsten waren zehn Jahre alte Zwillinge, hätten den Angriff hingegen nicht überlebt.
Das sunnitische Dorf Masraat al-Kubair, in dem vor allem Beduinen leben, liegt in der Provinz Hama und ist Aktivisten zufolge von Dörfern der Alawiten, der herrschenden Religionsgemeinschaft, der auch Präsident Baschar Assad angehört, umgeben.
"Ich sah überall Leichen"
Die regimetreue Schabiha-Miliz soll wie schon beim Massaker von Hula für den Tod ganzer Familien verantwortlich sein. "Als ich aus meinem Versteck kam und in die Häuser ging, sah ich überall Leichen", sagte Al-Hamwi. Seine Aussagen konnten nicht unabhängig bestätigt werden, aus Angst vor Racheakten gab er auch nicht seinen richtigen Namen an.
Auch der oppositionelle Syrische Nationalrat (SNC) erklärte, 78 Menschen seien von Mittwoch auf Donnerstag in Masraat al-Kubair von regimetreuen Milizen aus den Nachbardörfern getötet worden. Einige seien erschossen, andere erstochen worden, teilte der SNC mit. 35 der Toten seien Mitglieder der selben Familie gewesen, die Hälfte von ihnen Frauen und Kinder. "Frauen und Kinder wurden in ihren Häusern verbrannt", sagte auch ein Aktivist in Hama, Mussab Alhamadi.
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08.06.2012 16:06 |
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19.07.2012, 07:42 Uhr | Von Ulrike Putz und Raniah Salloum
Auge in Auge: Syrische Rebellen gegen syrische Truppen in den Straßen von Damaskus
Der Krieg hat Damaskus erreicht: Diktator Baschar al-Assad hat bei einem schweren Anschlag mehrere enge Vertraute verloren - jetzt fürchten viele Syrer seine Rache. Aus mehreren Stadtteilen werden Kämpfe gemeldet, die USA warnen, das ganze Land gleite ins Chaos ab.
Die Szenen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Videobilder, die aus Vororten von Damaskus stammen sollen, zeigen jubelnde Syrer: Väter mit ihren Kindern auf den Schultern, junge Frauen mit der grün-weiß-schwarzen Fahne der Opposition. Sie feierten den Anschlag auf den engsten Kreis um Baschar al-Assad, bei dem an diesem Mittwoch mehrere enge Vertraute des Diktators getötet oder schwer verletzt wurden:
- Assads Schwager Assif Schaukat, Verteidigungsminister Dawud Radschiha und dessen Vorgänger Hassan Turkmani kamen ums Leben.
- Innenminister Mohammed Ibrahim al-Schaar soll schwer verletzt sein. Hischam Bachtiar, Chef der Nationalen Sicherheit, soll die Explosion beide Beine abgerissen haben.
Panettas Warnung mag zynisch wirken in einem Land, das rund 40 Jahre lang unter dem brutalen Regime der Assads gelitten und seit März 2011 mehr als 17.000 Tote zu beklagen hat. Doch tatsächlich nähert sich der Krieg zwischen Assads Truppen und den Aufständischen jetzt seinem Höhepunkt.
Quelle und ganzer Text
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19.07.2012 09:47 |
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