Unsere liebe Heidkrüger fand ich ziemlich gut. Für die bescheidene Rolle, die sie hatte, war es doch nachvollziehbar und echt wirkend gespielt. Eingeschränkte Bestnote für eine Deutsche Schauspielerin - Frauen haben es in Film und Theater schwerer, mich zu überzeugen.
Schade fand ich allerdings als alter Christa-Wolf-Fan ("Achill, das Vieh"), dass durch diesen beneidenswerten Gottessohn namens Pitt die Achillesfigur für unsere Generation zum sympathischen Helden von nebenan erhoben wurde.
Der Junge, der den Paris gespielt hat, ist entweder selbst ein Weichei oder aber hat sensationell gespielt. Menelaus hatte ja soo Recht im Sterben, für diesen Waschlappen hat ihn Helena verlassen? Versteh einer die Frauen. Sie will keinen Helden, sondern einen Mann, mit dem sie alt werden kann, jaja. Nungut, ich bin ja kein Homerexperte, aber so kann er das ja dann doch nicht angelegt haben.
Überhaupt zu viel seichtes Hollywood drin, man denke desweiteren an 50.000 Krieger (aber 5 Millionen animierte Kämpfer) oder potenziell witzige Szenen (wie die zufällige Übergabe des trojanischen Schwertes an Aeneas) wurden in den Sand gesetzt.
Das größte Manko allerdings: der aufdringliche Score, die Musik zu laut, zu bunt, zu schnell da und zu lange das gleiche kurze Thema in nicht nachvollziehbaren Variationen.
Hab jetzt grad mal nachgeschaut, James Horner war dafür verantwortlich. Immerhin hat er mich persönlich in Braveheart und Titanic (Oscar) wirklich überzeugt. Aber wie heißt es doch so schön, auch ein sehendes Huhn pickt mal daneben. Oder so.
Gewinner des Films sind für mich Pitt (sowieso), Kruger, der Typ, der Hektor gespielt hat, und die Keule, die Ajax ins Feld führte.
Gesamtprädikat 3-. Muss man nicht gesehen haben, war aber unterhatsam. Abhaken.
__________________ Traum war teuer.
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