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"SUPERSTARS" auf Butterfahrt ! Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Die RTL-VERKAUFSSHOW

Superstars auf Butterfahrt

Von Marianne Wellershoff

Deutschland hat seinen Superstar - doch RTL offenbar noch nicht genügend verdient. In einer peinlichen Merchandising-Show vermarkteten die Kölner zu bester Sendezeit nochmal alles, was ihre Superstars so hergeben.


Warum hat RTL nicht aufgehört, als es am schönsten war? Warum nicht nach dem "Deutschland sucht den Superstar"-Finale einfach "Tschüss" gesagt, bis zur nächsten Staffel im Herbst? Ja, weshalb wohl nicht? Da gibt es nur eine Antwort: Geldgier. Aus dem sensationell erfolgreichen Format sollte mit "Celebration" (Samstag, 21.15 Uhr) eben noch der allerletzte Cent herausgepresst werden.

Also schickte der Kölner Sender den gewählten "Superstar" Alexander und die rausgeflogenen, aber eigentlich doch nicht rausgeflogenen "Superstar"-Anwärter auf Butterfahrt. Die jungen Talente sollten mit ihren Gesangseinlagen bei den Zuschauern für die richtige Geldlockerungs-Stimmung sorgen, damit die vom Moderator Carsten Spengemann angepriesenen Produkte auch zum Kassenknüller würden. Seine Co-Moderatorin Michelle Hunziker fehlte und zeigte damit zum ersten Mal seit Beginn der "Superstar"-Show ein Anzeichen von Intelligenz: Sie hatte als einzige rechtzeitig "Tschüss" gesagt und sich nach Italien verabschiedet.

Spengemann erledigte seinen Job mit der Routine und der Seriosität eines Fußgängerzonen-Gemüsehobel-Verkäufers, und wäre da nicht die RTL-Kennung oben links im Bildschirm gewesen, man hätte geglaubt, bei einem der Dauerverkaufssender gelandet zu sein.

Im Angebot waren: die "Superstar"-DVD mit den, wie Spengemann im Verkäufer-Superlativ erklärte, "peinlichsten Momenten" und den "besten Performances". Dann die "Deutschland sucht den Superstar"-Zeitschrift, in der nach zu verfolgen ist, wie Juliette von Sendung zu Sendung mehr - oder auch weniger - aus ihrem Typ machte. Dann das "United"-Album, das mit der gemeinschaftlich vorgetragenen Dieter-Bohlen-Komposition "Freedom" beworben wurde. Und außerdem Alexanders erste Single "Take Me Tonight", ab diesem Montag im Handel.

Für ein paar Cent mehr

War es das? Nein, das war es natürlich nicht. Den Zuschauern wurde auch reichlich Gelegenheit gegeben, RTL mit kostenpflichtigen Anrufen zu bereichern. Kartenreservierung für die nächste Sendung: 0,12 Euro. Ticketbestellung für die "Superstar - Live in Concert"-Tournee: 0,12 Euro. Teilnahme am 5000-Euro-Gewinnspiel: 0,12 Euro. Und dann durften auch wieder Kandidaten gewählt werden für die - nein, es ist immer noch nicht vorbei - "Superstar"-Show am kommenden Samstag: einen von fünf aus den letzten dreißig (vier Männer und eine Frau); und einen von fünf, die sich beim Casting vollkommen lächerlich gemacht hatten (vier Frauen und ein Mann). Für die Nachrücker-Kandidatenwahl nimmt der Sender 0,49 Euro pro Anruf, was doch ein bißchen teuer erscheint, schließlich konnte man vergangene Woche für dasselbe Geld einen "Superstar" wählen.

Mit der Nachnominierung von einem-aus-fünf-aus-dreißig will der Sender vermutlich auch sein Quotenproblem lösen: Unter den "Superstars" sind fünf Frauen (die ausgestiegene Judith und die nachgerückte Nicole fehlten), aber nur drei Männer, von denen einer, Daniel Küblböck, nicht singen kann - und deshalb wohl auch nicht singen soll. Als er mit den anderen im Chor auftrat, unterließ der Mixer es offenbar, den Regler seines Mikrofons aufzuziehen. Und Spengemann erklärte, Not macht erfinderisch, das Duo Alexander und Nektarios einfach zur "Boygroup". Die RTL-Verantwortlichen werden es Daniel Lopes vermutlich gerade jetzt besonders nachtragen, dass er als einziger "Superstar"-Kandidat wirklich ausgeschieden ist.

Unreflektierter Anfall von Ehrlichkeit

Ach ja, es ging in der Show nicht nur ums Geld, sondern auch ein bißchen ums Singen. Leider. Denn die "Superstar"-Girlgroup trug "The Tide Is High" so schief vor, dass sie sich beim "Grand Prix d'Eurovision de la Chanson" vergangene Woche leicht den letzten Platz mit der Girlgroup "Lovecrush" hätten teilen können. Man kann nur hoffen, dass es hinter der Bühne nicht so disharmonisch zugeht wie auf der Bühne. Der Juror Stein gab, in einem unreflektierten Anfall von Ehrlichkeit, seiner Hoffnung Ausdruck, dass beim "Superstar" Alexander "noch mehr drin" sei. Dieter Bohlen schien es dagegen immer noch leid zu tun, dass der "Supersänger" Nektarios an der Auswahl des falschen Lieds gescheitert sei. Jedenfalls dominierte Nektarios in der "Celebration"-Show die Bühne, und zwar nicht nur umfangmäßig.

Die "Superstar"-Show must go on, und falls RTL allmählich, was allerdings kaum zu befürchten ist, die Ideen für neue Einnahmequellen ausgehen, hätten wir da ein paar: Die Zuschauer wählen den "Superjuror" (0,49 Euro pro Anruf), die zu singenden Lieder (0,12 Euro), können ein "Superstar"-Album mit den in der Sendung vorgetragenen Liedern kaufen (16,99 Euro), T-Shirts mit Bohlen-Sprüchen (19,99 Euro) oder eine Cartier-Ring-Kopie (Preis auf Anfrage). Tschüss wird RTL jedenfalls erst sagen, wenn sich auch der letzte Zuschauer verabschiedet hat. großes Grinsen

QUELLE:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf...,240501,00.html



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