Der Panflöten-Traum geht weiter
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Talentshows haben oft einen Haken: Zuerst kommt der Sprung von null auf hundert, doch kaum ist die Show vorbei, verblassen auch schon die Namen der eben noch umjubelten Kandidaten. Der Osnabrücker Panflötenspielerin Petruta Küpper ist es bislang nicht so ergangen: Am 19. Dezember ging sie als Drittplatzierte aus der RTL-Castingsendung „Das Supertalent“ hervor und wird bis heute darauf angesprochen. Vermutlich auch noch länger. Denn die gebürtige Rumänin setzt ihren Erfolg fort – gestern veröffentlichte sie ihre erste CD, nächste Woche geht sie auf Deutschlandtournee.
Panträume“ ist der Titel des Albums, das Petruta Küpper maßgeblich selbst mitgestaltet hat. Erschienen ist es beim Sony-Label „Columbia“, bei dem auch Künstler wie Bruce Springsteen und Leona Lewis ihre Platten veröffentlichen. Dass die Osnabrücker Panflötenspielerin sich schon drei Wochen nach dem „Supertalent“-Finale in ihre Reihe gesellt, wurde bereits am Tag nach der Show beschlossen: „Ich habe nie damit gerechnet, dass es so schnell geht“, sagt die 28-Jährige, die erst vor einem Jahr mit ihrem Ehemann Jens und ihrer zweijährigen Tochter Jessica von Rumänien nach Deutschland gezogen ist.
Für alle Altersgruppen
Die Aufnahmen für das Album fanden noch vor dem Jahreswechsel in Buchholz vor den Toren Hamburgs statt. Dementsprechend zügig mussten auch die Songs stehen: „Die Titel aus den Sendungen wollte ich auf jeden Fall auf der CD haben“, sagt Petruta. In der ersten Castingsendung spielte sie „Der einsame Hirte“ vonJames Last, im Halbfinale den Filmklassiker „Once Upon a Time in the West“ und im Finale schließlich „Memory“ aus dem Musical „Cats“. Für alle Altersgruppen sollte auf ihrem Album etwas dabei sein. So diente ihr eine Spieluhr von Töchterchen Jessica zum Beispiel als Inspiration für das Kinderlied „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“.
Gespannt ist sie, wie den Hörern der letzte Titel auf der Platte gefällt: Es ist ein Duett mit Mundharmonikaspieler Michael Hirte, der die „Supertalent“-Staffel 2008 gewonnen hat. Zu Anfang sei sie etwas skeptisch gewesen, ob die beiden Instrumente wirklich gut zueinanderpassen, sagt Petruta Küpper. Doch jetzt, wo sie das Ergebnis gehört hat, sei sie begeistert: „Dass es so gefühlvoll klingt, habe ich nicht gedacht!“
Gute Sachen haben aber bekanntlich auch ihren Preis: Privat mussten die ruhigen Weihnachtstage für das zügig fertiggestellte Album im letzten Jahr hintanstehen. In der ersten Januarwoche ergab sich aber schließlich doch noch die Zeit für einen kurzen Besuch bei der Familie in Rumänien. Wobei der Panflötenspielerin auch dabei schnell klar wurde, dass es mit der Ruhe zunächst vorbei ist: Kaum in Rumänien angekommen, baten sie Journalisten aus ihrer Heimatstadt um Interviews. Passanten sprachen sie an und gratulierten ihr zu ihrem Erfolg: „Es ist unglaublich, was da mit mir passiert“, sagt Petruta Küpper und fügt hinzu: „Ich freue mich sehr darüber!“ Kurz vor ihrer Rückreise nach Deutschland war sie noch zu Gast in der rumänischen TV-Sendung „Happy Hour“. Dort spielte sie nicht nur ein Stück auf ihrer Panflöte, sondern erzählte auch von ihrem Weg beim „Supertalent“ und ihren Plänen für die Zukunft.
Pläne sind das nächste Stichwort: Während sie in den zurückliegenden Wochen selbst an ihrem Album gearbeitet hat und diversen Medienanfragen nachgekommen ist, haben sich bei ihrem Manager Ronnie Meister bereits stapelweise Anfragen für Auftritte in Deutschland, Österreich und in Rumänien angesammelt. Es ist eine bunte Mischung aus kleinen und großen Engagements, die sich über das ganze Jahr verteilen: Dass sie im Sommer auf zwei Hochzeiten im Osnabrücker Land und im Emsland spielen wird, hat Petruta bereits zugesagt. Für den September gibt es eine Anfrage von einer Landesgartenschau, für einen Auftritt im Oktober möchte sie ein Veranstalter aus Österreich gewinnen. Am 19. Februar fliegt sie für einen Auftritt nach Rumänien, wo sie in ihrer Heimatstadt Sibiu auf einer großen Gala spielen soll. Und sie selbst möchte langfristig anderen Menschen das Panflötenspielen beibringen: „Ich will das alles nicht für mich behalten, sondern weitergeben.“
„Supertalent“-Tournee
Vorher steht jedoch noch ein anderes Projekt im Kalender: Am nächsten Samstag beginnen die Proben für die große Deutschlandtournee der zwölf „Supertalent“-Finalisten. Vom 26. Januar bis zum 7. Februar besuchen sie zwölf verschiedene Städte und Konzerthallen, in denen sie jeweils abends ein buntes Bühnenprogramm präsentieren. Am 6. Februar gastiert die Show im Gerry-Weber-Stadion in Halle (Westfalen).
Petruta ist gespannt, hat bislang aber noch keine Vorstellung, was bei einer so großen und sicher sehr anstrengenden Tournee auf sie zukommen wird: „Ich lasse mich überraschen und freue mich darauf.“ Was ihr dabei jedoch sehr am Herzen liege: Bei all den neuen Aufgaben, die sie jetzt wahrnehmen darf, möchte sie noch genügend Zeit für ihren Mann Jens und ihre Tochter Jessica haben: „Ich bin ja auch noch Mutter“, sagt sie und schaut auf ihre Kleine, die im März drei wird. Inzwischen nimmt sie die Panflöte ihrer Mutter übrigens auch schon gern selbst in Hand und Mund. Und die kleine Präsentation auf der Wohnzimmercouch kann sich hören lassen. |
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Quelle: http://www.neue-oz.de/preexport_startseite/24466491.html
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