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Geschrieben von what a pitty am 18.09.2012 um 00:31:

Neue Bücher

Viereinhalb Wochen

Dies ist die Geschichte von Julius Felix Bohg, der zwei Stunden nach seiner Geburt gestorben ist. Und es ist die Geschichte seiner Mama und seines Papas: Obwohl sie wussten, dass ihr Sohn schwerbehindert ist und nicht überleben wird, beschlossen sie, ihn auszutragen und in Frieden sterben zu lassen.

Tibor (36) und Constanze Bohg (33) aus Berlin haben um diese Entscheidung viereinhalb Wochen gekämpft – und über ihre Geschichte ein Buch geschrieben.*

„Dieses Ringen ist so krass“, beschreibt Constanze Bohg den Prozess. Denn als die Ärzte in der 14. Schwangerschaftswoche erkennen, dass Gehirn und Rückenmark des Embryos zum Teil außerhalb liegen, steht eine Abtreibung sofort im Raum.

Constanze und ihr Mann wollen in Ruhe und absoluter Ehrlichkeit entscheiden. Würden sie eine Abtreibung ertragen? Und wenn nicht – was, wenn ihr Baby tot geboren wird? Was, wenn es schwerstbehindert lebt?

Sie erfahren, dass es kaum Erfahrungen mit Überlebenden gibt, weil fast alle Babys mit der Diagnose „occipitale Encephalocele“ abgetrieben werden. Dass ein Überleben unwahrscheinlich ist. Und dass es eine „palliative Entbindung“ gibt: eine Geburt, nach der das Kind ohne lebenserhaltende Maßnahmen beim Sterben begleitet wird.

Das Ehepaar nimmt Kontakt zum Sankt Joseph-Krankenhaus in Tempelhof auf.

Gynäkologie-Chefarzt Dr. Michael Abou-Dakn (50): „Betroffenen Paaren geht es oft so, dass die Gesellschaft bei so einer schweren Krankheit wenig Verständnis für die Entscheidung gegen eine Abtreibung hat.“

Constanze und Tibor Bohg entscheiden sich gegen die Abtreibung. Und sie freuen sich in all der Trostlosigkeit auf ihr Baby. Sie nennen es zärtlich „Erdbeere“, weil seine Mama Heißhunger auf Erdbeeren hat.

Als in der 27. Woche die Wehen einsetzen, überkommt sie plötzlich die Verzweiflung: Die Geburt wird auch der Abschied sein. Wird Julius sie überhaupt überleben? Und wie lange?

23. August 2011, kurz nach Mitternacht. Julius ist da. 32 Zentimeter groß, 800 Gramm schwer. Zarte schwarze Haare säumen sein Gesicht. Er weint nicht, öffnet nicht die Augen. Aber sein winziges Herz schlägt.

Er lebt zwei Stunden lang. In den Armen seiner Eltern schläft er friedlich ein.

Auf Seite 166 schreibt Constanze Bohg: „Das war das Erdenleben unseres ersten Sohns. Gott hatte ihm 27 Wochen in meinem Bauch gegeben und zwei Stunden unter dem friedlichen Himmel einer lauen Berliner Sommernacht.“
Quelle

Nach dem Jammerbuch von Frau Wulff, die sich so gerne als starke Frau sieht, zeigt uns dieses Buch eine wirklich starke Frau - Constanze Bohg. Ich gebe zu, dass ich beim Lesen der Kurzbeschreibung geweint habe, es hat mich sehr berührt.


Geschrieben von nettman42 am 16.11.2012 um 07:21:

Naja, dass der Herr Gott (heißt er wirklich so? Oder was mit A... Nein, ich meinte Allah!) gerade mit anderen hunderttausendmillionen Galaxien seiner angeblichen Schöpfung beschäftigt ist (und da ging es in den letzten Jahrmillionen/-milliarden, die wir hier so mitschneiden können, drunter und drüber!), keine Zeit findet, um sich um ein einzelnes, unschuldiges Menschenkind auf der Erde im Randgebiet unserer Milchstraße zu kümmern, ist keine Überraschung - zumindest wenn man keine Kirchensteuer zahlt.

Kein wirklicher Trost für die Eltern, klar. Hoffentlich merken sie es nicht.

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Geschrieben von lilbert am 05.07.2013 um 13:43:

Schade, dass hier keine neuen Buchvorschläge zu sehen sind....könnte einen brauchen, der Urlaub steht vor der Tür!!!!
Anybody out there????


Geschrieben von nettman42 am 07.07.2013 um 08:53:

Zitat:
Original von lilbert
Schade, dass hier keine neuen Buchvorschläge zu sehen sind....könnte einen brauchen, der Urlaub steht vor der Tür!!!!
Anybody out there????

Richard David Precht hat ein neues Buch geschrieben, wie unsere Schulen besser werden könnten: "Anna, die Schule und der liebe Gott: Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern". Schon sein Buch "Wer bin ich, und wenn ja wie viele" war ein Bestseller, aber ich fürchte, viele Käufer haben es nicht bis zu Ende gelesen...

Ansonsten sind Moritz Netenjakob und Dietmar Wischmeyer absolut urlaubstauglich. Augenzwinkern

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Geschrieben von meister b am 09.08.2013 um 12:00:

floet

Ich bin gerade noch im ersten Band von "Shades of Grey" unterwegs. Der zweite liegt aber schon bereit... ungeduldig


Geschrieben von wassermann11 am 10.08.2013 um 13:11:

Ich habe gerade das neueste Buch von Umberto Eco am Wickel "Der Friedhof in Prag".
Gewohnt gut geschrieben und es zaubert auch mitunter ein Lächeln hervor ob der genialen Ausdrucksweise.

Wäre so meine Empfehlung Five

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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem


Geschrieben von Drüüde am 25.08.2013 um 00:57:

Der Teratologe

Bezaubernd vor allem die feinfühlige, zarte sprachliche Komposition wub


Geschrieben von kruppstahl am 27.08.2013 um 20:28:

Selber schon gelesen, ist ein tolles Buch!

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Jeder das, was er verdient...


Geschrieben von wassermann11 am 30.08.2013 um 12:54:

hm - das ist nicht so meine "Thematik" geschockt

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Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem


Geschrieben von Olaf950 am 13.11.2013 um 11:02:

Das Buch hört sich hart an - aber es ist bestimmt sehr lehrreich. Ich werde es überlegen.

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Sinnlos ist ein Leben ohne Unsinn.


Geschrieben von nettman42 am 24.02.2014 um 21:14:

Akif Pirinçci

Der Bestsellerautor (u. a. "Francis", »Felidae« und das verfilmte »Die Tür«) hat sein erstes Sachbuch am Start:
Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer.

Am letzten Wochenende schoss es bei einem großen, berüchtigten Internethandel als Neueinsteiger auf Platz 4, wobei es vorerst nur vorbestellt werden kann!

Ich kenne den Autor aus dem Gesichtsbuch, wo er täglich köstliche Kostproben seiner Schreibkunst liefert. Heute hat er diesen Text seines Verlegers über das Buch gepostet:

Zitat:

Anlässlich Akif Pirinçcis „Deutschland von Sinnen“: Der „War on sanity“

von Thomas Hoof

Worte des Verlegers vor dem erwartbaren Tumult

Wer den Zustand Deutschlands ungetrübten Auges am Inhalt seiner Journale und Fernsehsendungen ablesen wollte, könnte nur zu einem Urteil gelangen: Voll das Tollhaus.

Es sind drei Gruppen, die seit Jahren zum Objekt bizarrer ritueller Feiern gemacht werden: Frauen (50 Prozent der Bevölkerung), Homosexuelle (ein bis zwei Prozent) und Zuwanderer (19 Prozent). Das Frausein, das Homosexuellsein und das Zugewandertsein scheinen zu mystischen Qualitäten in der Morgenröte einer besseren Welt geworden zu sein.

Am Beispiel des verehrungswürdigsten Kultobjektes: Trotz einer seit vier Jahrzehnten forcierten Förderung, Ermutigung, Ermunterung, Bevorzugung, gibt es im wirklichen Leben – außerhalb der medialen Spiegelkabinette und ihrer Inseln der Redseligkeit – keinerlei weiblichen Landgewinn: Frauen sind weder „erfinderischer“ noch „unternehmerischer“ geworden: An der kommunikationstechnischen Umwälzung der letzten drei Jahrzehnte hatten sie keinen Anteil, sie melden keine Patente an und gründen keine Firmen; im Gegenteil: je wahlberechtigter sie hinsichtlich ihrer Selbstverwirklichung werden, desto zielstrebiger ziehen sie sich in die Schonräume ihrer Orchideenfächer und des Öffentlichen Dienstes zurück und desto konsequenter meiden sie das Dickicht männlicher Weltbewältigung, es sei denn, sie würden in der Quotensänfte hindurchgetragen. Mittlerweile ist jeder Kriminalfilm, jedes Frauensportereignis für unsere Fernseherziehungsanstalten und ihr gedrucktes Gefolge Anlass zu einer weiteren Schrittfolge in ihrem rituellen „Tanz um das goldige Weib“, den sie seit 40 Jahren in tranceähnlicher Verzückung stampfen, mit dem Ergebnis einer nicht mehr milden Form des Irreseins (von Tänzern und Umtanzter). Unzählig die Schlagzeilen, die mit „Frauen sind die besseren …“ beginnen und mit „Geldanleger, Firmenchefs, Fußballspieler, Mathematiker, Autofahrer und so weiter“ enden, was aber natürlich alles nur Kürzel sind für die eigentliche, nach Empirie und Logik wahnwitzige Conclusio: Frauen sind die besseren Männer. Aber der Kanon medialer Frauenanbetung klingt immer schräg und dissonant, denn Triumph- wechselt mit Wehgeschrei, die Sieger- mit der Opferpose, das schluchzt und klagt und jammert, und der eben noch in Gewinnermanier gereckte Arm wird alsbald wieder einberufen zum ewigen Händeringen und Haareraufen über die unüberwindliche Schlechtigkeit des Mannes.

Und das Ende vom Lied? Seit 1972 (!) zeigen die großen amerikanischen und europäischen Panels eine ständige Minderung der subjektiven Lebensqualität der Frauen. Sie werden von Jahr zu Jahr unglücklicher und therapiebedürftiger. Das ist der von Feministen gellend beschwiegene „paradox female happiness decline“. Zwar kann man Köpfe eine Zeitlang irremachen, aber dann werden Kräfte wirksam, die sich vom medialen Tumult genauso wenig irritieren lassen wie die Schwerkraft.

Homosexuelle, um deren „Orientierung“ sich nun wirklich niemand mehr kümmert, fühlen sich gerade deswegen ungeliebt. Und dieses Mangelempfinden hat vermutlich nicht einmal dann ein Ende, wenn sie amtlich als die besseren Menschen anerkannt und diplomiert sind. Die schmale Schar der „Schwulen und Lesben“ wird derzeit aufgestockt um herbeihalluzinierte Heerscharen von Quer-, Transgender- und Pansexuellen, und damit ist der eigentliche „Zukunftsmensch“ skizziert: durch nichts bestimmt, keine Herkunft, keinen Ort, kein Geschlecht, nur ein kosmopolitisch-hermaphroditisches Potential, das jede Sekunde seines Lebens sinnt, in welche Richtung es als nächstes zucken könnte. Das alles drängt und treibt in eine wuchernde, aber ziellose Erotomanie, aus der keine Wege ins geschlechterversöhnte Arkadien, dafür viele in die Wartezimmer therapeutischer Gemeinschaftspraxen führen werden.

Und von 16 Millionen Zuwanderern – begrüßt als Rettung vor drohendem Fachkräftemangel – haben ein Drittel keine Berufsausbildung. Der Nachwuchs der Gruppe ist auch wenig erpicht darauf, eine zu kriegen, wie die nicht zu-, sondern abnehmende Ausbildungsquote zeigt. Sie bereichert uns aber trotzdem, und zwar mit der Illustration des infamsten aller linken Multi-Kulti-Sprüche, der da lautet: „Jeder ist Ausländer – fast überall.“ Das ist ja sogar richtig, und zwar dann, wenn die beiläufige Einschränkung ins Zentrum rückt: Allerorten ist man Fremdling oder Gast, nur in einem kleinen Weltwinkel eben nicht: zuhause nämlich. Das aber soll in der Einen-Welt-Phantasie überall und demnach nirgends sein.

Was die Lobbys dieser Gruppen mit politischem Rückenwind und über die mit ihnen verschwippten Medien Tag für Tag, Stunde für Stunde ausrollen, ist ein ideologischer Krieg. Ihr Bild von der starken, aber unterdrückten Frau, den immer noch diskriminierten Homosexuellen, den durch die Straßen gejagten Migranten ist eine kontrafaktische Fiktion der Gegenwart. Journalisten sind damit – und zwar bis in die ehemals bürgerlichen Blätter hinein – zu Maulhelden in einem „war on sanity“ geworden, einem Feldzug gegen die Un-Verrücktheit, gegen jeden vernünftigen Gedanken und jedes geerdete Gefühl für Richtigkeit. In dieses Betschwesterngemurmel, diese Dauernötigung zu antiintuitivem Empfinden, diese Lamento-Litanei, dieses unentwegt-aggressive Anpöbeln einer schweigenden, achselzuckenden Mehrheit, die solange als homo-, gyno- und xenophop gebrandmarkt wird, bis sie auf ihre Homophilie, Gynophilie und Xenophilie endlich heilige Eide schwört, in dieses ganze Umerziehungsdelirium schlägt jetzt Akif Pirinçci mit dem Hammer – und zwar mit dem „Mottek“ und nicht mit dem „Fäustel“ – in einem Ton der Wut und des Zorns, ohne Sondierungen, einschränkende Rückversicherungen und ironische Bemäntelung. Das ist Bukowski-Sound, Çeline-Gepöbel und Kurt-Hiller-Fluchen, ein Wutanfall im Straßenjargon – und es ist zu erwarten, dass die Betschwestern, nachdem sie sich aus den ersten Ohnmachtsschauern mit Mühe hochgerappelt haben, in ein steinerweichendes Gezeter ausbrechen werden. Es wird von „Verachtung“ die Rede sein und von „fehlendem Respekt“, was ja die neueste Nullität im Werkzeugkoffer der politisch-korrekten Nothelfer ist.

Doch Respekt, liebe Schwestern, wird nur „gezollt“, und wer ihn einklagt, hat ihn schon verloren. Und Verachtung? Da sollte man sich an Nietzsche halten, von dem zu lernen ist, dass die groß Verachtenden immer auch die groß Verehrenden sind. Und das spürt man, mit nur ein wenig Eurer „Achtsamkeit“, gerade auch bei Akif Pirinçci.

Akif Pirinçci: Deutschland von Sinnen. Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer Reihe Lichtschlag in der Edition Sonderwege). Broschur. 278 Seiten. Euro 17,80. Das Buch erscheint am 10. April. Es ist jetzt im Buchhandel, bei Amazon und bei Manuscriptum (keine Versandkosten) vorbestellbar. Als E-Book ab Mitte April verfügbar.

24. Februar 2014

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