14.08.2012, 11:09 Uhr | BT
Jazz-Szene trauert um Tenor-Saxophonist Von Freeman. (Quelle: Premonition Records)
Die Chicagoer Jazz-Legende Von Freeman ist am vergangenen Samstag im Alter von 88 Jahren an Herzversagen gestorben. Der Tenor-Saxophonist war ein großer Musiker, ein Idealist und Freigeist, der sich stets seinen eigenen Weg gesucht hat.
Freeman war ein anerkannter Musiker der amerikanischen Jazz-Szene. Sogar die ganz Großen riefen bei ihm an und wollten ihn verpflichten. Doch ein Angebot von Jazz-Urgestein Miles Davis, mit ihm zu spielen, schlug Freeman aus.
Freeman hatte sich Chicago verschrieben
Verschiedene Bands versuchten ebenfalls, ihn aus Chicago herauszulocken und ihn mit auf Tour zu nehmen, damit er seine Talente im ganzen Land vorführen kann. Doch Freeman lehnte regelmäßig ab. Er hatte sich seiner Heimatstadt verschrieben. Seine Weigerung, Chicago zu verlassen, verwehrten ihm Ruhm und Reichtum. Aber das war auch nicht das, wonach Freeman strebte.
Kein Geld und kein Ruhm, dafür Freiheit
"Sie sagten, ich würde schief spielen, würde eine Menge falscher Noten spielen, hätte viele absurde Ideen", sagte Freeman 1992 im Interview mit dem "Chicago Tribune". "Aber das macht nichts, weil ich mir niemals Sorgen machen musste um das Geld - ich habe kaum etwas verdient. Ich musste mir auch keine Sorgen um Ruhm machen - ich hatte keinen. Ich war frei."
Einzigartiger Sound
Seine Hingabe zu seiner Stadt, in der er vor 88 Jahren geboren wurde, machte ihn zu einer Chicagoer Jazz-Ikone, die dort nie in Vergessenheit geraten wird, auch weil er dort von anderen Musikern bewundert und geschätzt wird. "Du hörst eine Note und Du weißt, das ist sein Sound", sagte Jazz-Musiker Fred Anderson einst über seinen Chicagoer Kollegen.
