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Geschrieben von Der Würga am 07.08.2005 um 20:17:

traurig Ibrahim Ferrer ist tot !

Für mich seit Jahren eine Legende...seine beiden CDs nach der Buena Vista Social Club sind bei mir Stammgäste im CD-Player...

Nach Ruben Gonzales und Compay Segundo stirbt nun die Stimme der Band...sehr Schade...ein wahrer Verlust am Musikhimmel...



Havanna - Ibrahim Ferrer starb am Samstag in einer Klinik der kubanischen Hauptstadt Havanna, wie seine Frau Caridad Díaz mitteilte. Kurz zuvor war er von einer einmonatigen Europatournee nach Kuba zurückgekommen. In seiner Heimat war Ferrer seit einem halben Jahrhundert bekannt. Zum Weltstar wurde er erst im hohen Alter, als er zusammen mit anderen kubanischen Musiker-Legenden das Album "Buena Vista Social Club" aufnahm und der deutsche Regisseur Wim Wenders die Geschichte der Band im gleichnamigen Dokumentarfilm in die Kinos brachte.

"Ibrahim war ein bewundernswerter Mensch, nicht nur als Musiker, sondern auch als Vater und Ehemann", sagte Ferrers Frau. "Er hat seine Tournee mit viel Mut zu Ende gebracht." Geboren wurde Ferrer 1927 nahe der ostkubanischen Stadt Santiago - angeblich in einem Tanzclub, bei seiner Mutter sollen unerwartet früh die Wehen eingesetzt haben. Mit zwölf Jahren wurde Ferrer zum Vollwaisen und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, etwa als Zeitungsverkäufer oder Schuhputzer.Daneben aber ging er immer seiner Leidenschaft für die Musik nach. Regelmäßig trat er mit dem berühmten Bandleader Pacho Alonso auf und hatte 1955 mit dem Orquesta Chepin-Choven hatte er 1955 einen ersten Hit, der ihm jedoch nicht zugeschrieben wurde. Auch in der Formation, der er sich danach anschloss, stand er im Schatten der Bandkollegen. 1991 beendete er seine Karriere frustriert.

Mitte der neunziger Jahre scharte dann der US-Gitarrist Ry Cooder Kubas Musiker-Legenden wie Ibrahim Ferrer, Compay Segundo und Ruben Gonzales um sich und nahm mit ihnen das Album "Buena Vista Social Club" auf. Zwei Jahre später drehte Wim Wenders den gleichnamigen Dokumentarfilm, der zum Welterfolg wurde.

Ferrer war einer der Altstars des "Son". Die kubanische Tanzmusik aus den vierziger und fünfziger Jahren begeisterte das Publikum überall. Ferrer und seine Freunde wurden zu Konzerten in die ganze Welt eingeladen, die CD zum Film verkaufte sich mehr als vier Millionen Mal.
Ferrer nahm anschließend zwei Solo-Alben auf. Sein Leben im unerwarteten Ruhm nannte er einen Traum voller "bewegender Begegnungen". Als schönsten Tag seines Lebens bezeichnete er jenen, an dem er im Jahr 2001 von Kubas Staatschef Fidel Castro empfangen wurde.

In den vergangenen Jahren erklang Ferrers sanfte Stimme auf den berühmten Bühnen der Welt, ob in New York, London, Tokio oder Paris. In den letzten Wochen hatte der Mann mit der Mütze und dem grauen Oberlippenbart noch in Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz auf der Bühne gestanden. Ins Krankenhaus von Havanna wurde er mit Verdacht auf eine Magen-Darm-Erkrankung eingeliefert. Nach Angaben von Musikerkollegen litt er in den letzten Jahren schon ein einem Emphysem (Lungenaufblähung) und klagte Anfang der Woche beim Rückflug aus Europa über Beschwerden. Seine Musikerkollegen Compay Segundo und Ruben Gonzalez waren bereits 2003 gestorben.

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