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Das grosse Lesen

Eine tolle Sendung am Freitagabend auf ZDF, habe mitgefiebert und es waren ein paar Lieblingsbücher von mir dabei.

Die Bestenliste der Deutschen

Erst raten, dann nackgucken

Platz 1- 50
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,2181735,00.html

Platz 51-100
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,2198824,00.html

Bemerkenswert war an dieser Wahl, an der 250'000 Deutsche mitgemacht haben, die hohe Anzahl von historischen Romanen und von verfilmten Büchern. Fantasy wechselt sich ab mit alten Klassikern, Bestsellerlisten sind gemischt mit "das musste man in der Schule lesen" wie Homo Faber. Vieles aus der Liste habe ich gelesen und auf einige Bücher bin ich zusätzlich neugierig geworden.

Was offenbar ein Lieblingsbuch ausmacht: man kann in eine andere Welt abtauchen und diese ist so faszinieren, spannend oder tröstlich, dass man das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ich hab das auch geguckt und war ziemlich erstaunt, dass - vom Faust abgesehen - die älteste Literatur 2x Theodor Fontane war. (Bei Jane Austen weiß ich's nicht so genau). Aber kein Schiller, kein Heine, auch kein Shakespeare. Das hat mich doch etwas verwundert.

Ein gutes Abschneiden der Bibel, da kann man nur sagen Respekt. Über Platz 1 bin ich natürlich nicht sonderlich erfreut, aber ich sehe es dem Hernn der Ringe und den Wählern nach. Immerhin ist der unsägliche Harry Potter nicht allzuweit und allzuoft vorn. Das macht doch Hoffnung, dass es wirklich Dauerbrenner gibt (es sei es "nur" der kleine Prinz oder so schwere Kost wie Hesse oder Mann), die da gegenhalten können.

Trotzdem waren sehr interessante Anregungen dabei. Ein schlagfertiger, aber stocksteifer Ottfried Fischer und die ganz ordentlich aufgelegten Karasek und Schwarzer waren ebenfalls recht unterhaltsam.

Johannes B. Kerner, der mal eben Verona Feldbusch Tränen entlockt und dann wieder mir, indem er Fußball (als einer der Besseren im Ö/R!) dürftig kommentiert, ist da in der Diskussion fehl am Platz. Auf anderen Sendern hätte es Pilawa oder Jauch machen müssen. Das wird auch nicht besser.

Zitat:

Original von Thorsten Wember Ich hab das auch geguckt und war ziemlich erstaunt, dass - vom Faust abgesehen - die älteste Literatur 2x Theodor Fontane war. (Bei Jane Austen weiß ich's nicht so genau). Aber kein Schiller, kein Heine, auch kein Shakespeare. Das hat mich doch etwas verwundert.

Also mich wundert das nicht....wenn ich an Lieblingsbücher denke, komme ich auch auf HdR und ähnliches...

Klar sind die Klassiker gut, aber mit Liebling verbinde ich Spaß am Lesen...das ist in meinem Fall Spannung und Gefühle...und gerade das 1te geht bei den Klassiker meist ab....

(ich lese gerade Mankell)

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Zitat:

Aber kein Schiller, kein Heine, auch kein Shakespeare. Das hat mich doch etwas verwundert.

Mich nicht. Lieblingsbücher sind solche, mit denen man positive Emotionen verbindet, wo das Lesen ein grosses Erlebnis war. Mit Shakespeare, Mann, Goethe & Co. verbinde ich bloss lange Schulstunden und das Kämpfen von Seite zu Seite, war nicht mein Fall. Eher schon Homo Faber, Siddharta und To Kill a Mocking Bird, ebenfalls in der Schule durchgenommen, aber diese Autoren lese ich auch privat.

Ich muss in ein Buch so richtig abtauchen können und davon gefesselt sein, damit es einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Das klappt hervorragend bei meinen Lieblingsautoren Irving, Hesse, Rowling u.a. aber kaum bei Theaterstücken oder halbseitigen Schachtelsätzen (ich fand "Tod in Venedig" von Mann das grauenhafteste Buch, das ich je lesen musste).

klassiker machen in der tat meistens keinen spass, obwohl sie das natürlich sollten.
und wenn, dann sollte man den leuten auch die freiheit lassen, selbst da zu unterscheiden, und goethe oder mann (egal, welchen ) sterbenslangweilig zu finden und shakespeare dafür zu füssen zu liegen. oder umgekehrt. oder so.

die bibel überrascht mich doch auch ein wenig. ich kenne keine prosa , die so sehr einer inhaltlichen und förmlichen überarbeitung bedarf.


ach ja: ich bin im übrigen mitterweile der meinung, das es für echte literaturfans, egal welcher ausrichtung, DAS lieblingsbuch eh nicht gibt.
solche behauptungen sind dann meist einfach alibi.

Zitat:

Original von Drüüde ach ja: ich bin im übrigen mitterweile der meinung, das es für echte literaturfans, egal welcher ausrichtung, DAS lieblingsbuch eh nicht gibt. solche behauptungen sind dann meist einfach alibi.

Das finde ich auch; ich könnte wirklich kein Lieblingsbuch nennen, weil das je nach Stimmung wechselt. HdR gehört sicher dazu, aber genauso die herrlichen Südfrankreich-Romane von Peter Mayle oder auch Stephen King und Thomas Mann (fast alles von Letzteren).

@stefanie: "Tod in Venedig" gehört zu meinen Lieblingsbüchern Ich habe es in der Schule als obligatorische Pflichtlektüre kennengelernt und war sofort hingerissen. Zum Schluß war es dank meiner wohlmeinenden Deutschlehrerin sogar mein Abiturthema und hat mich notenmäßig rausgerissen

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Berophars Strickblog

Zitat:

@stefanie: "Tod in Venedig" gehört zu meinen Lieblingsbüchern Ich habe es in der Schule als obligatorische Pflichtlektüre kennengelernt und war sofort hingerissen. Zum Schluß war es dank meiner wohlmeinenden Deutschlehrerin sogar mein Abiturthema und hat mich notenmäßig rausgerissen

Dann hat das Buch ja doch noch etwas Gutes
Wir mussten 9 Bücher fürs Abi lesen und was tut der faule Lehrer, nimmt einfach Siddartha, das wir im Unterricht schon hatten, ich wette dem war das Glasperlenspiel einfach zu dick

Zu Stephen King: das hat mich etwas überrascht, dass nicht "ES" auch in dieser Liste vertreten war. Ich hab es auch verschlungen aber es ist wohl zuwenig mehrheitsfähig.

Zitat:

Original von stefanie Zu Stephen King: das hat mich etwas überrascht, dass nicht "ES" auch in dieser Liste vertreten war. Ich hab es auch verschlungen aber es ist wohl zuwenig mehrheitsfähig.

Tja, Steven King ist halt wie Aldi oder Mäcki....

Ich oute mich hiermit als King, Koontz und Eschbach-Leser...und ich habe noch gar keinen Klassiker gelesen, nur den Gallischen Krieg...zwangsweise...

Ich muß aber auch dazu sagen das mich die Klassiker vom Thema auch nie interessiert haben, bin halt doch der typische Thriller- und Krimi-Fan !

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Ein großes Problem der "Klassiker" ist ja oft ihr Genre als Bühnenstück. Ich habe aber nie so empfindlich Leiden gespürt, wie bei Büchner, nie so viel Größe bewundert wie in Shakespeares Julius Cäsar und aus keinem andern Werk so viel Lebensweisheit gesauft wie aus dem Faust.

Ganz begriffen hab ich das dann freilich nicht, aber ich begreife auch Bernhard Schlink und Christa Wolf nicht annähernd im Ganzen.

Jedenfalls sind mir manche "Klassiker" lieber als die Bestseller von heute, weil ich sie immer wieder lesen, sehen, auf heute übertragen kann.

Eine interessante Nachwirkung der Sendung:

Die Amazon
Hot 100 Bücher
Topseller stündlich neu!

1. Die Wand
von Marlen Haushofer -- EUR 8,00
2. Stolz und Vorurteil
von Jane Austen -- EUR 8,00
3. Die Säulen der Erde
von Ken Follett -- EUR 9,90